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Residenzstadt Halle Multi-cache

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Anhalto: Owner's Last Visit:
Thursday, 09 October 2014

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Hidden : 7/31/2014
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Dieser Multicache führt durch die Residenzstadt Halle zur Zeit August von Sachsen (1614 - 1680). Verschiedene noch existierende, aber auch heute nicht mehr sichtbare Orte dieser Epoche, werden auf dieser kleinen Tour (zu Fuß ca. 1h) vorgestellt. Am Ende wartet auf die fündigen Cacher eine Überraschung.


Der Ausgangsort: Blick auf die Moritzburg

Mehrere Baustile der über 530jährigen Geschichte der Moritzburg können von hier eingesehen werden, von der ausklingenden Gotik über die Rennaissance, Barock bis hin zum modernen Dachaufbau und Anbau durch das spanische Architekturbüro Nieto Sobejano.

1. Residenzstadt Halle 1: An der Neumühle

Aufgrund seiner günstigen Lage an der Saale lag es für Halle nahe, seine Mühlen durch Wasser antreiben zu lassen. Die am westlichen Rand der hallischen Altstadt liegende Neumühle mit der so genannten „Mühlpforte“ ist ein uralter Ort, die im ausgehenden XIII. Jahrhundert errichtet wurde. Vor der Neumühle existierten bereits einige ältere Mühlen: die Steinmühle, die Mühle in Trotha, in Gimritz und ursprünglich auch eine in Glaucha.

Das Recht zum Betrieb von Mühlen lag auf dem Kloster Neuwerk. Später wurde die Neumühle städtisch, im Tausch gegen das Gelände des Cyriacus-Hospitals, das Kardinal Albrecht mit dem „Neuen Bau“ (Residenz) bebauen ließ. Sie erhielt einen Neubau, dessen Renaissancegiebel heute noch vom hallischen Stadtwappen geziert ist. In der Westansicht Halles aus der Mitte des 17. Jahrhunderts ist die Neumühle mit einem Mühlrad und einer über die Saale führenden Brücke dargestellt. Es gibt Informationen darüber, dass im 17. Jahrhundert das – offenbar in Stallungen innerhalb des Dombezirks untergebrachte – Vieh des Administrators über diese Brücke auf seine Weide getrieben wurde. Hier am Saaleufer verlief zwischen Moritzburg und Residenz auch die Stadtbefestigung – die Mühle scheint teils darin integriert gewesen zu sein.

Ganz in der Nähe befand sich hier auch die „Wasserkunst“, die früheste Wasserversorgung der Stadt. Hier wurde Wasser aus der Saale gepumpt und mit hölzernen Röhren und Leitungen in die Stadt geleitet. Dem markanten Turm der Wasserkunst wurde im Jahre 1668 in einem großen Festakt eine neue Kuppel aufgesetzt, unter Teilnahme des Administrators August von Sachsen, Mitgliedern der Regierung und hochrangigen Vertretern der Stadt. Die Wasserkunst wurde kurz nach 1875 abgerissen.

Abbildung: Foto der Wasserkunst, Stadtarchiv; Merian-Stadtansicht
Lit. Heiner Th. Schwarzberg: Die Neumühle, in: Dolgner, Wasserbauten.

 

Foto: Stadtarchiv

 

2. Residenzstadt Halle 2: Domhof (ehem. Gully)

Vom bereits eher beschaulichen Domplatz durch das Domküsterhaus und einen Arkadengang abgeschieden, liegt der Domhof. Das ursprünglich auch als Begräbnisstätte dienende Gelände ist rundum geschlossen: nach Süden hin wird er begrenzt durch einen Flügel der Residenz, zur Saale hin durch die Häuser der Dom- und Hofprediger, nach Norden liegt die Domkirche. Die Bettelordenskirche – sie besitzt weder Turm noch Querhaus – wurde von Dominikanermönchen ab 1271 im gotischen Stil errichtet. In der Zeit der Frührenaissance erhielt sie als Dachabschluss ihren markanten Rundbogenkranz, die Welschen Giebel.

Auf dem bis ans Klaustor reichenden Gelände der Residenz befand sich zunächst das bereits 1361 begründete, städtische Cyriacus-Hospital. An dieser Stelle ließ Kardinal Albrecht ab 1531 seinen Bischofspalast, das „Neue Gebäude“ durch den Baumeister Andreas Günther errichten. Die Domkirche und angrenzende Klostergebäude hatte Albrecht bereits 1519/20 zum Sitz des „Neuen Stifts“ bestimmt, dem er alle weiteren Kirchen der Stadt unterstellte. Er installierte hier ein hochrangiges Kollegium von Theologen und ließ in der Domkirche seinen großen Reliquienschatz prächtig aufstellen. 1541 verließ er die Stadt.

Dom, Domhof, Residenz und Nebengebäude bildeten den Dombezirk, einen nicht zum übrigen Stadtgebiet gehörigen Bezirk mit eigener Gerichtsbarkeit. Ein ähnlicher Bezirk, die so genannte „Schlossfreiheit“, befand sich vor der Moritzburg, sie umfasste ihren großen Schutzwall und erstreckte sich bis zum Ulrichstor (heute Einmündung der Geiststraße in die Große Ulrichstraße).

Nach dem Dreißigjährigen Krieg war die Moritzburg, das ab 1484 errichtete erzbischöfliche Schloss, für eine Hofhaltung nicht mehr nutzbar. Der letzte geistliche Herrscher des Erzbistums Magdeburg, Administrator August von Sachsen bezog das Neue Gebäude oder Residenz. Er bewohnte es mit seiner vielköpfigen Familie und seinem Hofstaat. August ließ den Dom zur prächtigen barocken Hofkirche aus- und umgestalten. So stiftete er 1662 eine den Chorraum ausfüllende Altarschauwand, an welcher er mit seiner Familie dargestellt ist. Nördlich der Domkirche, zur Mühlgasse hin, befanden sich ein Gebäude des Domkapitels und weitere, vom Hof genutzte Wirtschaftsgebäude. Nach dem Tod Augusts im Jahre 1680 verlor die Stadt Halle ihre Funktion als Residenzstadt. 1694 begann mit der Gründung der Universität eine neue Ära.

Abbildung: Detail von Olearius-Plan.

 

Foto: Repro Privatbesitz

 

 

3. Residenzstadt Halle 3: Fürstengarten gegenüber der Residenz

Von der Residenz aus führte vom 16. bis ins 18. Jahrhundert eine hölzerne Brücke über die Saale, direkt in den, dem langgestreckten Gebäude gegenüberliegenden, Lustgarten. Dieser war bereits in der Zeit Kardinal Albrechts angelegt worden. Es handelte sich um eine Gartenanlage mit, schenkt man den wenigen Darstellungen Glauben, symmetrisch angeordneten Gartenquadraten, Gartenlauben und Wasserspielen. Für die Versorgung des Hofes mit Obst und Gemüse existierten zusätzlich die fürstlichen Küchengärten nördlich der Moritzburg, in etwa auf dem Gelände des heutigen Botanischen Gartens. Nicht selten waren diese Gärten auch vom Hochwasser der Saale betroffen.

Zwischenzeitlich bestand auf diesem Ufer der Saale auch die Gaststätte „Fürstengärten“. Mit der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert, teils bereits vorher mit den Bauten der Pfälzer Kolonie, wurden die Gärten überbaut. Hinzu kam der Bau der Straße Robert-Franz-Ring. So hat sich der Eindruck grundlegend verschoben, heute erscheint die Fassade der Residenz als Fluchtpunkt der Straßen. Mittlerweile gibt es hier, jenseits des Flutgrabens, im Hinterland der Mansfelder Straße, mitten in der Stadt, unverhofft, eine, als Parkplatz genutzte große Brache … zumindest im Geiste kann man einen Rückbau zu Gärten vornehmen... In der Zeit der Residenzstadt Halle lag hier in der Klaustorvorstadt das so genannte Fürstliche Vorwerk, das als Wirtschaftshof und Ausspanne diente.

 

 


4. Residenzstadt Halle 4: Am Robert - Franz - Ring, Blick zur MB    

Die unter Ernst von Sachsen ab 1484 hier am Saaleufer errichtete Moritzburg ist eine Vierflügelbastion mit vier mächtigen Ecktürmen. Sie markiert den Übergang vom Burgen- zum Schlossbau. Das bischöfliche Schloss, etwa auch der Südwestturm, wurde während des Dreißigjährigen Krieges durch Feuer zerstört.

Eine der ältesten Darstellungen der Moritzburg zeigt sie noch vollständig: Anlässlich der Taufe der ältesten Tochter des Administrators wurden mehrtägige Feierlichkeiten veranstaltet, zu denen auch ein großartiges Feuerwerk auf dem Gelände jenseits der Saale gehörte. Auf den ersten Blick erscheint die Darstellung rund um die sogenannte „Wunderburg“ fast schon selbst wie eine Belagerung der Burg…

Die Moritzburg wurde unter Kardinal Albrecht mit weiteren großen Wehrsystemen ausgestattet, hiervon legt die große Schanze, auf der heute das Gebäude der Leopoldina sitzt, Zeugnis ab. Auch jenseits der Saale, am Robert-Franz-Ring, hat es Verteidigungsanlagen gegeben, die die Wehrhaftigkeit durch Graben und Kanonenbastionen noch verstärkten.

Im Laufe der Jahrhunderte erfolgten in der Moritzburg verschiedene Aus- und Umbauten. Seit über hundert Jahren wird die spätgotische Burganlage mit ihren historischen Ergänzungen als Kunstmuseum genutzt. Auch beim letzten, zwischen 2005 – 2008 erfolgten Einbau moderner Ausstellungsflächen im Nord- und Westflügel mit einer ausdrucksstarken Dachlandschaft aus Aluminium hat das spanische Architekturbüro Nieto Sobejano den ruinenartigen Charakter weiterhin bewahrt. Dies bestätigt in besonderer Weise der Blick vom Robert-Franz–Ring auf die Burg.

 

5. Residenzstadt Halle 5: Moritzburg (Eingangstor unter Erschließungsturm zum Weinkeller)                                

Die Moritzburg wurde ab 1484 von Erzbischof Ernst von Sachsen als bischöfliches Residenzschloss errichtet, nachdem er innerstädtische Streitigkeiten ausgenutzt, die Stadt Halle unterworfen und ihr eine Regimentsordnung aufgezwungen hatte. Die Finanzen für den Bau der Burg stammten zu einem guten Teil von der hallischen Pfännerschaft. Charakteristisch ist ihre Doppelfunktion als wehrhafte Burg und als repräsentative Residenz. So war die Ostseite als doppelgeschossiger Wehrgang mit Torturm ausgeführt. Hinzu kamen stadtseitig zwei massive Rundbastionen, ursprünglich eine Zugbrücke und ein tiefer, umlaufender Graben, um die Anlage zu sichern. Hier wurden im 17. Jahrhundert Hirsche gehalten, davon berichtet der Chronist Olearius. In den Auseinandersetzungen des Dreißigjährigen Krieges wurden der West- und Nordflügel durch Brand weitgehend zerstört und 1639 der Südwestturm durch Sprengung schwer beschädigt. Ab 1668 konnte in der Moritzburg wieder die fürstliche Münze betrieben werden und es wurde „Geld für Magdeburg“ geprägt. Auch das Vorfeld der Moritzburg wurde im 17. Jahrhundert für die Belange der Hofhaltung genutzt, so gab es hier eine Reitbahn, Häuser für die Gerätschaften der Jagd, ein Komödienhaus und eine Art Turnhalle. Im 18. Jahrhundert, ab 1717, war die Burg Sitz für eine preußische Garnison unter dem Befehl des „Alten Dessauers“, Leopold von Anhalt-Dessau. Aus dieser Zeit stammt das Lazarettgebäude (1777) im Ostflügel, in dem heute die Verwaltung des Museums untergebracht ist und die jetzige steinerne Brücke (1750).

Auf der Fläche des alten Wirtschaftsgbäudes im Südflügel der Burganlage baute die Stadt Halle 1904 ein im Sinne des Zeitgeschmacks aufwendig gestaltetes Kunstgewerbemuseum im neogotischen Stil. Dabei verweist die Fassadengestaltung als Replik auf das ehemalige Talamt am Hallmarkt, das abgerissen werden musste. Im Obergeschoss befinden sich mit dem Gerichts- und dem Festzimmer zwei historische, getäfelte Räume, die aus eben diesem Gebäude stammen. Der weitere Ausbau des Museums in der Moritzburg erfolgte bis 1913 mit dem Umbau der Wehrgänge im Ost-und Südflügel und dem Ausbau des Süd-Ost-Turmes für den Ausstellungsbetrieb. In diesem Turm war in den unteren Etagen seit 1971 bis in die 1990 Jahre die Spielstätte des Kabaretts „Kiebitzensteiner“ untergebracht. Die Nord-Ost-Bastion bauten Studenten der Universität ab 1973 als Studentenklub „TURM“ aus. Auch die viergeschossigen Gewölbe im Westflügel der Burg wurden in den letzten Jahrhunderten in verschiedenster Weise genutzt. Zunächst verpachtet als Weinlager, waren hier zu DDR-Zeiten ein Weinrestaurant und ein Fernsehtheater etabliert. Die oberen Etagen überdauerten die Zeiten bis zum Umbau 2005 – 2008 als Ruine ohne Dach. Vorrangige Aufmerksamkeit schenkten die Stadtväter der zentrumsnah gelegenen Moritzburg bereits Ende des 19. Jahrhunderts dem Nordflügel der zentrumsnah gelegenen Moritzburg mit dem Ausbau der Maria-Magdalenen-Kapelle und dem Einbau einer ersten universitären Sportstätte.

Mit der Ausstellung „Der Kardinal. Albrecht von Brandenburg. Renaissancefürst und Mäzen“ im Jahr 2006 wurde durch das Museum erstmals das Wirken dieses Erzbischofs in Halle und seine Zeit umfassend aufgearbeitet.

Die Ausstellung „Im Land der Palme. August von Sachsen (1614 – 1680), Erzbischof von Magdeburg und Fürst in Halle“, die vom 14. August bis 2. November 2014 in der Moritzburg gezeigt wird, würdigt den letzten Erzbischof von Magdeburg, der ab 1643 dauerhaft in Halle residierte und eine eigene politische und kulturelle Ära unter den schwierigen Nachkriegsbedingungen im 17. Jahrhundert prägte.

 

 

 

Additional Hints (Decrypt)

F3 (Qbz) fvaq ahe iba 10-18:00 reervpuone

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)