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Alt & Neu Multi-cache

This cache has been archived.

ahuga: Schade, leider hat es sich bewahrheitet, daß das Döschen weg und das Versteck unbrauchbar gemacht ist. Da ich mich auch nicht um ein neues kümmern kann, bleibt leider nichts als hier dicht zu machen. Danke an alle Mitspieler.

Btw. die offene-zwischenspeicher-Variante ist nach wie vor online und mit viel schönerem Finale.
;-)

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Hidden : 8/3/2010
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Auf der Spur traditionsreicher obergäriger Brauspezialitäten, sowie der Beziehung der Düsseldorfer zu ihren Lieblingsfeinden, den Kölnern.

An english listing is available if you send me a message with your email-address.



Dieser Multi führt euch über 9 Stationen und ca. 4km Wegstrecke durch die Altstadt von Düsseldorf bis hinein in den Medienhafen. Brücksichtigt bitte, daß man irgendwie auch wieder zurück muß (deshalb die 3 bei Terrain). Man könnte bei der Gelegenheit allerdings gleich noch ein paar andere Caches mitnehmen. Von Station I kann man bequem mit dem Bus 726 zurück in die Altstadt. Optimal dürfte der Weg aber mit einem Fahrrad zu bewältigen sein. Es gibt eine Parkmöglichkeit am Rheinturm, bei N 51° 13.042 E 006° 45.701. Allerdings möchte ich grundsätzlich dazu raten lieber öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, falls die Absicht besteht diesen Multi ggf. auch geschmacklich genießen zu können. Falls ihr doch mit einem eigenen fahrbaren Untersatz unterwegs seid, oder sich minderjährige in eurer Gruppe befinden, bitte ich sehr darum während dieser Tour, auch trotz aller Verlockungen, auf jeglichen Genuß alkoholhaltiger Getränke zu verzichten.

Der Cache ist eine magnetisch angebrachte schwarze Filmdose. Einen Stift müsst ihr selbst mitbringen. Bitte wieder gut verstecken und auf Wohn-, Hunde- und Zwergenmuggel achten. Mit dem Rollstuhl kann man bis an den Cache ran, aber zum erreichen dürfte er zu hoch sein, was aber eine Vorsichtsmaßnahme wegen der Zwergenmuggel ist.

Alle Aufgaben lassen sich jederzeit, auch außerhalb der Öffnungszeiten der genannten Schankbetriebe, lösen. Die Gaststätten müssen hierzu nicht betreten, werden. Es ist keinerlei Interaktion mit dem Personal notwendig. Der Genuß von alkoholischen Getränken ist zu keinem Zeitpunkt für die Lösung der Aufgaben notwendig. Ich möchte auch noch einmal betonen, daß dieser Multicache keinesfalls eine direkte Aufforderung zum Konsum alkoholhaltiger Getränke, insbesondere nicht durch Minderjährige, ist.



Wir starten in der Altstadt bei

Station A: N 51° 13.772 E 006° 46.535
Brauerei Füchschen

Die Brauerei "Im Füchschen" ist auf unserer Tour die erste der neuerdings wieder fünf Privatbrauereien innerhalb der Düsseldorfer Altstadt. In der hier ebenfalls befindlichen Gaststätte wird selbstverständlich bevorzugt das hauseigene Bier "Füchschen Alt" kredenzt. Man braut allerdings außerdem auch noch eine Weizenbiersorte und ein saisonales Starkbier. Nachweisen läßt sich, daß sich an dieser Stelle bereits seit mindestens 1640 eine Gaststätte namens "Im Füchschen" befand. Es wird dagegen nur vermutet, daß schon bereits seit dieser Zeit das ausgeschenkte Altbier hier vor Ort gebraut wurde. Erst seit 1848 wird es allerdings unter dem Namen Füchschen vermarktet.

Das heutige Gebäude ist leider nicht mehr das Original, mit dem Fuchs statt einer Hausnummer, das wurde im zweiten Weltkrieg vollständig zerstört. Ab 1950 wurde der Gastronomiebetrieb in neuem Gebäude wieder aufgenommen und seit dem entwickelte sich das "Füchschen" zu einem sehr beliebten Treffpunkt unter der Düsseldorfer Prominenz. Erwähnt sei hier z.B. der Künstler Joseph Beuys. Die Kunstakademie ist nicht weit weg und auch dort weis man ein erfrischendes Schlückchen zu würdigen. Im Sommer geht das ganz besonders nett an einem der Stehtische auf der Straße vor der Gaststätte. Selbstverständlich bekommt man auch alkoholfreie Getränke, auch wenn man sich dabei vielleicht einen mitleidigen Blick vom "Köbes" einfängt.

A = Summe der Buchstabenwerte (a=1, b=2, …) so um 1950 herum



Station B:N 51° 13.637 E 006° 46.286
Gasthaus "Brauerei Im Goldenen Ring"

An dieser Station befinden wir uns nun vor dem Gasthaus "Brauerei Im Goldenen Ring". Nachweislich seit 1536 bereits existent, handelt es sich hier tatsächlich um Düsseldorfs älteste Schankstätte. Und das in absolut bevorzugter Lage, direkt am Burgplatz mit Blick auf Rhein, Schloßturm und Oberkassel, dem Düsseldorfer Nobelviertel am anderen Rheinufer. Unter einem Dach aus Platanen lässt es sich selbst an heißesten Tagen vorzüglichst aushalten. Meine Quellen schweigen sich allerdings beharrlich darüber aus, warum das Gasthaus sich "Brauerei" nennt. Sollte hier jemals etwas gebraut worden sein, ist es jedenfalls lange her und was brautechnisch heute hier angeboten wird ist leider wenig spannend. Aus diesem Grund folgt nun stattdessen ein kleiner Exkurs in die Geschichte.

Nur wenige Meter weiter östlich befindet sich an einer Brücke über die Düssel das Stadterhebungsmonument. Hier hat der Künstler Bert Gerresheim die Geschichte zur Erhebung des Dorfes an der Düssel zur Stadt in einem beeindruckenden Denkmal zusammenfassend dargestellt. Diese "Stadterhebung" geht zurück auf das Jahr 1288 in der die berühmte Schlacht von Worringen stattfand, an deren Verlauf die Düsseldorfer Seite an Seite mit den Kölner Bürgern und vielen weiteren Verbündeten auf Seiten des Grafen Adolf von Berg beteiligt waren. Wie bekannt, konnte der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg erfolgreich geschlagen werden. Diese Auseinandersetzung sollte langfristige Folgen für den gesamten mitteleuropäischen Raum haben. Für die territorialen Verhältnisse großer Gebiete des heutigen Deutschlands, Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs, wurden damals die Grundlagen gelegt. Ferner konnten sich die Kölner Bürger aus der Macht des Erzbischofs befreien und ihre Stadt erlangte faktisch Reichsstadtstatus auch wenn sie dieses Privileg offiziell erst 200 Jahre später verliehen bekam. Das Dorf an der Düssel seinerseits wurde von Graf Adolf von Berg zum Dank zur Stadt erhoben und erhielt weitreichende Marktrechte. Diese führten zu einem ernormen wirtschaftlichen Aufschwung, der für die Kölner dummerweise eine direkte Konkurrenz darstellte und nicht unerhebliche finanzielle Einbußen zur Folge hatte. In der Stadt die zu dem Zeitpunkt bereits fast 1300 Jahre lang eine der mächtigste Städte nördlich der Alpen war, nahm man das demnach nicht all zu positiv auf, zumal es insbesondere die Kölner Fraktion war, die seinerzeit bei Worringen den Verlauf der Schlacht nach eher unvorteilhaftem Beginn doch noch in einen Erfolg wendete. So begründet sich historisch das oft zitierte "besondere", vorwiegend gespannte Verhältnis der Kölner zu den Düsseldorfern. Heute ist das allerdings alles nur noch "Kappes", wie der Rheinländer sagt und dieses "schlechte Verhältnis" vielmehr zu einer Art gemeinsamen Kulturgutes mutiert, deren liebevoller Pflege man sich auf beiden Seiten oft und gerne in einer eher neckischen Manier und stets mit einem Augenzwinkern widmet.

Was das mit Bier zu tun hat? Das werden wir später sehen.

B = Nummer des Stadterhebungsmonumentes auf der Infotafel vor dem Gasthaus



Station C: N 51° 13.616 E 006° 46.397
Brauerei Kürzer

In einem Marktumfeld, in dem immer mehr kleine Brauereien von den großen Konzernen "geschluckt" werden, ist es nicht einfach für die Privatbrauerein, sich zu behaupten. Der Löwenanteil des Marktes wird von den Großbrauereien mit ihren Massenprodukten beherrscht. Doch deren Umsätze sinken und so ist man bestrebt sich die lukrativen Kleinbrauereinen einzuverleiben. Denn ganz entgegen "Geiz ist Geil" konnten die ihre Umsätze in den letzten Jahren steigern. Bis vor kurzem konnten sich in der Düsseldorfer Altstadt nur vier der traditionellen Hausbrauereien halten, Füchsen, Schumacher, Schlüssel und Uerige. Zwei weitere private Hausbrauereien befinden sich noch im Stadtgebiet, die Brauerei Albrecht in Niederkassel und die Vereinshaus Brauerei Unterbach in Gerresheim. Doch das hat sich nun geändert. Seit September 2010 gibt es einen neuen Mitspieler im Düsseldorfer Bierreigen. Hier in der nagelneuen Brauerei Kürzer in der "Kurze Straße" ist wirklich alles, nur nix alt. Außer dem Bier. Besitzer Hans-Peter "Hape" Schwemin wollte sich damit, nach eigenen Angaben gegenüber der Presse, wohl einen Lebenstraum erfüllen. Der Brauereiausschank ist noch im Aufbau, deshalb wird nebenan im "Schaukelstühlchen" serviert, welches ebenfalls Schwemin gehört. Gezapft wird dort aus modernsten Zapfhähnen in futuristischem Design. Man verspricht "viel moderne Gemütlichkeit und reichlich Ausstrahlung" und das "ohne Humtata, mit zeitgemäßem Wirtshausinterieur". Insgesamt will man "eine Mischung aus einfacher Stundenkneipe und traditionellem Brauhaus" erreichen. Eigens dafür wurde im Mai 2010 eine 2,5t schwere Edelstahlbrauanlage in einer spektakulären Kranaktion in das Brauhaus bugsiert, sodaß man dem Braumeister in Zukunft bei der Arbeit zusehen kann. Und noch eine Besonderheit soll Kürzer von den Mitbewerbern abheben. Es wird auch weibliche Köbesse geben. Man darf gespannt sein.

Übrigens:
Der Begriff "Köbes" soll sich angeblich vom Namen Jakob ableiten. Weil man sich die richtigen, häufig wechselnden Namen nicht merken konnte, soll man kurzerhand einfach alle Jakobswegpilger so genannt haben, die sich im Mittelalter auf ihrem Pilgerweg nach Santiago de Compostela befanden und sich oft als Kellner verdingten, um Geld für die Weiterreise zu verdienen. In Köln, wo der Jakobsweg auch heute noch entlang führt, ist das eine hübsche und durchaus plausible Geschichte. Wie der Begriff dagegen nach Düsseldorf kam, wer weis? Vielleicht hat sich ja mal ein Pilger verlaufen ;-). Historisch viel wahrscheinlicher ist jedoch, daß der Begriff einfach von dem Umstand herrührt, daß man seinerzeit in Brauereien den Lehrling "Köbes", also Jakob nannte, ähnlich wie man in Handwerksbetrieben auch heute noch den Lehrling oft als Stift bezeichnet.

Mal so nebenbei gefragt, was mag wohl die weibliche Form von "Köbes" sein? Köbissin? Köbine?

C = Gasanschluß #30: Summe der beiden Distanzen mal 10
[(h+v) *10]



Station D: N 51° 13.577 E 006° 46.507
Brauerei Schumacher

Hier befinden wir uns vor dem Brauereiausschank der Brauerei Schumacher. Der Braubetrieb selbst befindet sich heute in der Oststraße. Gegründet jedoch wurde das Unternehmen durch Übernahme der Brauerei "Sonnenaufgang" in der Citadellstraße im Jahre 1838 durch Johannes Matthias Schumacher. Bis heute befindet sich der Betrieb in Privatbesitz und ist damit eine der wenigen verbliebenen, unabhängigen Privatbrauereien in Düsseldorf. Die Gaststätte "Zum Goldenen Kessel" in der Bolkerstraße, im Herzen der Altstadt, wurde 1902 von der Familie Schumacher erworben, zunächst noch mit eigener Brauerei, und dient seitdem beinahe ununterbrochen als Brauausschank. Im Jahre 1919 wurde zusätzlich eine Brauerei in der Oststraße erstanden und der Braubetrieb im Jahre 1925 nach umfangreichen Ausbaumaßnahmen komplett dorthin ausgelagert. Ebenso wie "das Füchschen" wurde auch "das Schumacher" im zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, ab 1958 aber wieder aufgebaut.

Neben dem Alt wird auch bei Schumacher noch ein saisonales Starkbier, das Schumacher Latzenbier, gebraut, das an nur drei Tagen im Jahr ausgeschenkt wird. Stark ist hier allerdings eher relativ, das Latzenbier enthält auch nur gerade mal ein knappes Prozent mehr an Alkohol, als das Alt. Ferner wird noch ein Leichtbier hergestellt, das "Schumacher Jung", das weniger Alkohol enthält.

Typisch für Schumacher ist, daß man das Alt neben den üblichen Gebinden zusätzlich auch in echten Eichenfässern und der 1l-Bügelflasche bekommt.

D = Zahl der Studenten die hier heimgekehrt sind und offenbar schreiben konnten



Station E: N 51° 13.572 E 006° 46.480
Brauerei Schlüssel

Die zweitkleinste der fünf Privatbrauereien in Düsseldorf ist die Brauerei Schlüssel. Der Name rührt von einer alten Tradition her, daß die Schlüssel der Düsseldorfer Stadttore des Nachts in den jeweils nächstgelegenen Schankstätten deponiert wurden. An den angegeben Koordinaten befinden wir uns vor dem Stammhaus der Brauerei. Das besteht genau genommen eigentlich aus drei Häusern, Nummer 43 "Im schwarzen Pferd", Nummer 45 "Zu den drei Königinnen" und Nummer 47 "Zum roten Ochsen". Die drei Königinnen fanden dabei schon um 1632 erste Erwähnung. Der Name "Zum Schlüssel" kam erst um die Jahrhundertwende des letzten Jahrhunderts auf.

Im Jahre 1936 erwarb die Familie Gatzweiler den Brauereibetrieb in der Bolkerstraße und in deren Besitz ist er auch bis heute noch. Ab 1963 lagerte man den größten Teil der Produktion auf ein Gelände nach Düsseldorf-Heerdt aus. Dort wurde neben "dem Schlüssel" auch noch das "Gatzweiler Alt" gebraut, daß es auch heute noch unter diesem Namen gibt, allerdings im Besitz des Carlsberg-Konzerns. Nach schweren Umsatzeinbrüchen Mitte der 1990er Jahre gab man den Standort Heerdt wieder auf und konzentrierte sich nur noch auf das Stammhaus in der Bolkerstraße. Ebenso wie die anderen drei Düsseldorfer Privatbrauereien kann Schlüssel heute wieder Umsatzsteigerungen verzeichnen, obwohl der Altbiermarkt insgesamt eher schrumpft.

Eine Besonderheit der Brauerei "Zum Schlüssel" ist ihr Biergarten im Vorhof einer Kirche, mitten in der Düsseldorfer Altstadt. Aber auch die Kasematten am Rhein haben einen ganz besonderen Charme, insbesondere bei Sonnenuntergang.

E = Quersumme des Jahres in dem die Reserve zum e.V. wurde



Station F: N 51° 13.504 E 006° 46.353
Et Kabüffke

"Et Kabüffke", oder auf Hochdeutsch "das Büdchen", ist die Hauskneipe (offiziell "Probierstube", schon klar ne ;-)) der Likörfabrik Busch. Diese Station fällt in diesem Biercache insofern völlig aus dem Rahmen, als daß hier vornehmlich kein Bier ausgeschenkt wird, sondern, viel schlimmer, der berüchtigte Killepitsch. Dabei handelt es sich um einen mittlerweile überregional bekannten Kräuterlikör. Trotzalledem, "Et Kabüffke" ist eine absolute Institution in Düsseldorf und gehört bei einer Altstadtrunde einfach zum Pflichtprogramm. Deshalb habe ich mir erlaubt auch hier kurz darauf einzugehen.

Laut Killepitsch-Homepage werden für die Herstellung des Killepitsch 98 verschiedene Essenzen aus Kräutern, Beeren und Früchten aus aller Welt verwendet und das Gebräu wird noch ein Jahr lang in Tongefäßen gelagert ehe es in den Verkauf geht. Zur Entstehung des Namens geht die Geschichte herum, daß dies während des zweiten Weltkrieges in einem Luftschutzbunker geschehen sei, während eines Bombenangriffes. Und zwar soll dort ein Gespräch zwischen dem damaligen Besitzer der Brennerei Busch, Willie Busch und seinem Kumpel, dem Schöpfer des Schneider Wibbel , Hans Müller-Schlösser stattgefunden haben, in dem Willie Busch in etwa folgendes gesagt haben soll (Übersetzung in Hochdeutsch):

“Wenn wir hier heil wieder herauskommen und sie uns nicht killen, dann mach ich dir einen Schnaps, nachdem du dir die Zunge leckst und den pitschen (trinken) wir dann zusammen. Und wenn du willst darftst du den dann Killepitsch nennen.”

Nun, die beiden haben überlebt und Herr Busch hat sein Versprechen gehalten. Im Jahre 1955 wurde "Et Kabüffke" eröffnet, wo erstmals der Killepitsch auch unter diesem Namen ausgeschenkt wurde. Seit dem hat sich der Likör einer immer weiter wachsenden Beliebtheit erfreut, sodaß er heute in 14 Länder exportiert wird. Und weil die Kapazitäten in der Altstadt nicht mehr reichten, hat man im Medienhafen eine neue, moderne Produktionsstätte errichtet, wo seit 2005 das Gebräu hergestellt wird.

Wenn euch meine persönliche Meinung zu dem Zeug interessiert:
Nur direkt aus dem Tiefkühlfach!

F = Wasseranschluß #2383: Summe der beiden Distanzen plus die %vol von Killepitsch [h + v + %vol]



Station G: N 51° 13.500 E 006° 46.319
Brauerei Uerige

Wir befinden uns jetzt vor dem Stammhaus der fünften noch verbliebenen Düsseldorfer Privatbrauerei, der Brauerei Uerige. Die besteht in ihrer jetzigen Form bereits seit 1862. Der Name geht angeblich auf den Gründer Wilhelm Cürten zurück, der stets übellaunig gewesen sein soll. Die Düsseldorfer bezeichneten ihn deshalb als den "Uerigen", den seltsamen. Daraus soll sich dann irgendwann der Name der Brauerei ergeben haben. Wann genau dies geschah ist nicht belegt, sicher ist allerdings, daß das Brauhaus zuvor schon verschiedene Namen trug, z.B. "Zum Bergischen Hof", "Berliner Hof" und "Zum Heidelberger Faß". 1976 wechselte die Brauerei in den Besitz der Familie Schnitzler, die das Geschäft auch heute noch führt. Das Uerige kann sicher als eine der Brauereien gesehen werden, die als besonders typisch mit Düsseldorf in Verbindung gebracht werden, vor allem unter auswärtigen Besuchern. Neben dem typischen Altbier werden hier auch noch verschiedene andere Sorten gebraut, so z.B. ein Weizenbier und ein saisonales Starkbier. Von den Altbieren der anderen Düsseldorfer Privatbrauereien hebt sich das Uerige besonders durch seinen vergleichsweise intensiv würzig-herben Geschmack ab.

Es sei hier auf eine kleine Kuriosität am Rande hingewiesen, anknüpfend an unseren kleinen Exkurs in die Geschichte von Station B und die daraus resultierende spezielle Beziehung zwischen Köln und Düsseldorf.

An der Fassade des Brauhauses "Zum Uerige" findet sich eine Gedenktafel zu Ehren der Theaterdynastie Millowitsch. Sie ist geradezu ein mustergültiges Beispiel für das "liebevolle" Verhältnis zwischen Kölnern und Düsseldorfern. Der Name Millowitsch findet in der Kölner Stadtgeschichte bereits 1792 erste Erwähnung im Zusammenhang mit einem mobilen Puppentheater. Heute ist das Theater der Familie Millowitsch bereits in fünfter Generation in Köln ansässig und gilt zurecht als eine lokale Institution und Aushängeschild Kölner Lebensart. Der bekannteste Vertreter der Familie ist sicherlich Willy Millowitsch der immer wieder als das Kölner Urgestein schlechthin wahrgenommen wird und sich selbst stets der Stadt als zutiefst verbunden sah. Nichtsdestotrotz hat es sich die Brauerei Uerige nicht nehmen lassen mit bereits genannter Gedenktafel auf den Umstand hinzuweisen, dass der Vater von Willy Millowitsch, Peter Wilhelm Millowitsch, just in diesem Gebäude das Licht der Welt erblickte (1880) und somit ja genaugenommen eigentlich Düsseldorfer war. Über die Bedeutung der "lange Nase" über der Gedenkschrift und der "Grimasse" darunter mag sich der geneigte Betrachter in diesem Zusammenhang so seine eigenen Gedanken machen. Man mag sich allerdings auch fragen, was die Mutter von Peter Wilhelm Millowitsch, Emma Millowitsch, denn überhaupt hier in Düsseldorf verloren hatte. Nun, die Geschichte ist zu lang um sie hier in allen Details zu erzählen, aber wer mag kann sich im Brauhaus das Faltblatt "Dä Willi mit de dicke Nas!!" holen und es selber lesen. Es soll nur kurz erwähnt werden, daß die Millowitsch-Familie u.a. auch in Düsseldorf lange Zeit ein Theater betrieb, neben dem in Köln. Aufgedeckt wurde diese geradezu brisante kulturhistorische Erkenntnis von Thomas Bernhardt von der Düsseldorfer Geschichtswerkstatt, der daraufhin eine Intiative gründete, die sich der "Völkerverständigung zwischen Kölnern und Düsseldorfern" verschrieben sieht und seitdem das Ziel verfolgt, den Platz nahe der Gedenktafel in "Willy-Millowitsch-Sein-Vater-Platz" umbenennen zu lassen.

G = Quersumme des Jahres in dem Rudolf und seine Frau mithilfe der Gröschkes ihrer Gäste etwas vollenden konnten



Station H: N 51° 13.428 E 006° 46.314
Gasthaus "Brauerei Zum Schiffchen"

Das Gasthaus "Brauerei Zum Schiffchen" (nicht zu verwechseln mit dem Restaurant "Im Schiffchen" in Kaiserswerth) ist ein weiteres historisches, Traditionsgasthaus in Düsseldorf. Da der Titel "ältestes Schankhaus" dummerweise bereits belegt ist, nennt man sich immerhin stolz "ältestes Restaurant" in Düsseldorf. Erste Erwähnung findet das Schiffchen um 1628, dem Jahr in dem ein Düsseldorfer Bürger namens Wilhelm Hütten die Brau- und Schankerlaubnis erwirbt, um im Hafen vor der Stadtmauer ein Gasthaus unter dem Namen "Zum Schiffchen" zu eröffnen. Seit dem hat das Schiffchen viele illustre Gäste erlebt. So ist dann auch Napoleon schon nach seiner Siegesparade durch Düsseldorf 1811, mal eben hier reinspaziert, um sich mit seinen Generälen einen hinter die Binde zu kippen. Die Ecke in der er gesessen haben soll ist auch heute noch nach ihm benannt.

Ähnlich dem Uerige unter den Brauereien wird das Schiffchen oft, vor allem unter den auswärtigen Gästen, als "das" typische Düsseldorfer Gasthaus gesehen. Der Begriff "Brauerei" im Namen stiftet ein wenig Verwirrung, gebraut wird hier nämlich schon lange nicht mehr. Die angebotene Altbiersorte kommt leider aus Massenproduktion im fernen Sauerland. Dafür bekommt man den Gerstensaft in urigstem Ambiente vom gewohnt rheinisch charmanten Köbes gereicht.

Übrigens:
Der Name Altbier bezeichnet ein Bier, daß nach der "alten", traditionellen Brauart hergestellt ist. Damit ist die obergärige Brauweise, bei relativ hohen Temperaturen von 15-20°C gemeint, die ohne Kühlung einen Brauprozeß auch im Sommer zuließ. Die moderne Brauweise dagegen, die bei geringeren Temperaturen stattfindet welche nur durch technische Kühlung zu erreichen sind, war erst seit der Erfindung der Kältemaschine durch Carl von Linde im Jahre 1873 möglich. Seitdem wurden beide Sorten Bier parallel hergestellt, das "alte" und das "neue". Zu letzterem gehört auch das Kölsch. Charakteristisch für Altbier ist seine dunkle bis bernsteinfarbene Färbung. Diese rührt von einem höheren Anteil an dunkler Darre her. Darre ist das getrocknete Malz, das durch die entstehenden Röststoffe umso dunkler gerät, je höher die Temperatur beim trocknen ist. Nebenbei verleiht dies dem Bier auch eine intensivere, würzig-herbe Geschmacksnote.

H = Zahl der Laternen auf der Außenfassade des Gasthauses



Um zur letzten Station zu gelangen, müssen wir jetzt einen etwas längeren Weg von etwa 2km auf uns nehmen. Wir verlassen die Altstadt in Richtung Rheinuferpromenade, indem wir erst einmal durch den alten Hafen gehen, der nur so heißt, aber nie wirklich ein Hafen war, sondern der Wassergraben der alten Festung. Wer mag kann hier in den "Kasematten" noch einmal eine Erfrischung zu sich nehmen. Dann geht es am Rheinufer entlang, am KIT (Kunst im Tunnel, noch einmal eine Erfrischungmöglichkeit), am Apollo-Theater, am Landtag und schließlich am Rheinturm vorbei, hinein in den hippen Medienhafen, der sich schon durch die preisgekrönte Architektur der Gehrybauten ankündigt.

Station I: N 51° 12.855 E 006° 45.318
Eigelstein

Hier am Eigelstein stehen wir nun vor dem besten Beweis, daß es mit der Intoleranz zwischen Düsseldorf und Köln endgültig vorbei ist. Wie sonst ist es denkbar, daß ein Kölsch-Brauereiausschank ausgerechnet mitten im "Feindesland" in Düsseldorf seine Tore öffnet. Lang ist die Tradition zwischen den Kölnern und Düsseldorfern, sich wegen ihres Bieres zu zanken, welches davon nun das einzig "wahre" sei. Nun ja, so wirklich einzigartig ist dabei eigentlich keines von beiden, denn die Brauarten, mit denen sie hergestellt werden, sind auch außerhalb der Region verbreitet und geschätzt. Smithwicks aus Kilkenny, Irland z.B. (in Europa als Kilkenny verkauft) ist brautechnisch ein 1A-Altbier. In Oberfranken braut die Maisels Brauerei ihr "Maisels Dampfbier", daß sich durch nichts wirklich von einem Kölsch unterscheidet, außer dem Namen. Ebenso das "Mölmsch", eine in Mühlheim gebraute Kölsch-Sorte, die sich halt nur nicht so nennen darf. Was sich Kölsch nennen darf und was nicht regelt seit 1985 genauestens die Kölsch-Konvention. U.a. muß das Bier laut dieser Konvention innerhalb des Kölner Stadtgebietes gebraut sein und darf nur in Kölsch-Stangen serviert werden. Es gibt aber Ausnahmen davon, aus historischen Gründen. Seit 1997 ist Kölsch sogar eine von der EU geschützte, regionale Spezialität, steht also in einer Reihe mit Produktnamen wie z.B. Cognac und Champagner.
Aber was genau ist denn jetzt am Kölsch überhaupt anders als am Altbier? Im wesentlichen sind es zwei Dinge:

  • Kölsch wird bei einer niedrigeren Temperatur vergoren, bei etwa 14-16°C, statt wie Altbier bei bis zu 20°C.
  • Im Kölsch wird keine dunkle Darre verwendet, woduch das Bier heller wird und etwas milder im Geschmack.

Alles andere ist bei beiden Biersorten völlig identisch. Im Ernst. Die Unterschiede innerhalb jeweils einer der beiden Brauarten in Rezeptur und Details des Herstellungsverfahrens sind z.T. bedeutend größer, als über die beiden Brauarten hinweg. Es ist durchaus denkbar, daß einem Paarungen von Kölsch oder Alt begegnen, die innerhalb ihrer Brauart einen größeren geschmacklichen Abstand voneinander aufweisen, als zur jeweils anderen.

Und wieso eigentlich trinkt man Kölsch aus Reagenzgläsern?
Die "Stange" dient dazu die Oberfläche möglichst klein zu halten, sodaß das Bier länger frisch bleibt. Kölsch wird als obergäriges Bier unter dem Einfluß des Umgebungssauerstoffes sehr schnell schal, ganz genauso wie das Altbier übrigens auch. Puristen trinken ihr Kölsch deshalb aus dem sogar noch kleineren "Stößchen" mit nur 0,1l Inhalt und dann auch nur unmittelbar aus dem auf dem Tisch befindlichen Fäßchen gezapft.

Manch einer wird nun fragen, wieso die Düsseldorfer das nicht auch machen, wenn Altbier doch genauso schnell schal wird. Als gebürtiger Kölner möchte ich darauf aber jetzt aus Gründen der Diplomatie keine Antwort geben. Aber es wird schon seinen Grund haben, daß Kölsch in NRW bedeutend mehr Absatz findet als Altbier .

I = Anzahl der Bänke unter den Bäumen auf dem Platz gegenüber



Final:

N 51° [3*I].[4*A+25*B+2*C+11*D]
E 006° [11*I+1].[3*E+2*F+5*G+5*H]
Kontrolle: A+B+C+D+E+F+G+H+I=284


Viel Spaß beim Suchen!

Additional Hints (Decrypt)

Fgngvba O: jrvßr Mnuy nhs ebgrz Xervf juvgr ba erq Fgngvba T: Uhyqvtr refg qrz Jvyyl frva Ingre, qnaa tru 6z jrvgre haq ynffr qra Xbcs jrvgreuva va Rueshepug trarvtg ubabhe Jvyyl uvf sngure, gura pbagvahr xrrcvat lbhe rlrf qbja va erfcrpg juvyr lbh zbir nabgure 6z Svany: va pn. rva zrgre shssmvt Uöur va ncc. 5 sg urvtgu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)