Das adlige Gut Grumsmühlen
Den Namen des Rittergutes hat es von der alten Ölmühle, der Grumsmühle, deren Überreste noch heute im benachbarten Wald aufzufinden sind.
Die Grumsmühle (auch Grumsmeule) wurde 1516 in einer Urkunde erwähnt. Die Müllerfamilie nannte sich Grumsmüller und arbeitete für das Kloster der Fraterherren zu Münster. 1562 wurde der Lingener Rentmeister Adolf van Limborg neuer Eigentümer. Er baute das Gut zu einem festen Herrschaftssitz aus, u.a. mit tiefer Gräfte und einem Turm, beides heute nicht mehr existent. 1573 übernahm unter Gewalteinwirkung der Droste der Grafschaft Lingen, Ernst Mulert sen. den herrschaftlichen Besitz und gehörte damit zum Lingener Adel.
Als Ernst Mulert sen. um 1580 starb, folgte ihm sein Sohn als Gutseigentümer und im Drostenamt zu Lingen. So wie der Vater, so der Sohn: beide waren für ihre Rücksichtslosigkeiten, Gewaltakten und Machtbesessenheit bekannt. Ernst Mulert jun. war Großgrund- und Herrschaftsbesitzer und nannte sich Junker von Mulert. 1643 verstarb er. Seine Witwe Kunera von dem Kampe, auch Katharina von Kempen genannt, soll der Sage nach als weiße Dame allnächtlich auf dem Gut umherwandelt. Seine Erben hatten Mühe den Besitz zu halten. 1644 wird Junker Ernst Heinrich Glaw gen. Mulert als neuer Eigentümer erwähnt. Er stammte einem niederländischen Adelsgeschlecht ab.
Im Jahre 1673 kaufte der adlige Oberleutnant Joachim von Boeselager zu Eggermühlen den verschuldeten Adelssitz. Fritz von Boeselager ließ 1898 die romantische Kapelle gegenüber dem Herrenhaus bauen. Nach 232 Jahren wurde der Lingener Besitz 1905 an den Münsteraner Landwirt und Kaufmann Karl Nolte verkauft. Unter ihm entstanden die blendendweißen Ökonomiegebäude.
1923 kaufte Prinz Anton von Croÿ das adlige Rittergut, in dessen Besitz es heute noch ist. Das Adelsgeschlecht von Croÿ, ist ein preußischer Zweig eines uralten französischen Herrschergeschlechts, die heute zum europäischen Hochadel gehört.
Leider sind Besichtungen der Öffentlichkeit ausgeschlossen, aber der Blick von der Straße und Wegen lässt dem Betrachter staunen.