Dieser Tradi führt Euch zur
Wüstung Wertshausen, einem mittelalterlichen Dorf, das im
Jahre 810 erstmals urkundlich erwähnt wurde und bis etwa Ende des
14./Anfang des 15.Jhd. bestanden hat.
Von dem Dorf selbst ist hier nichts mehr zu
sehen, wohl aber die Relikte einer alten Kulturlandschaft und
eines alten Handwerks: das Köhlerwesen
Parkmöglichkeiten:
P1: N 50° 29.397 E 008° 32.981
P1 alternativ: N 50° 29.003 E 008°
32.963
P2: N 50° 28.391 E 008° 32.357
Von beiden Parkplätzen ist der Cache über
einen schönen Spaziergang zu erreichen (einfache Strecke von P1 ca
2km, von P1 alternativ und P2 ca 1km). Die Wege sind auch
Kinderwagen geeignet (bis auf das letzte Stück nur grüne Planwege).
Von P2 müsst ihr aber erst ca 200m entlang der Landstrasse laufen,
um auf den grünen Planweg zu kommen. Für den direkten Weg vom
Parkplatz P2 ins Tal braucht ihr gutes Schuhwerk.... Von unterwegs
bieten sich tolle Aussichten auf das Umland.
Bitte haltet Euch an die “Durchfahrt
verboten“ Schilder und fahrt nicht mit dem Auto bis vor
die Dose. Der Ärger mit Jagdpächtern, Landwirten und
selbsternannten Ordnungshütern wäre vorprogrammiert.....
Schon die Bezeichnung
„Köhlerberg“ für die westlich bis südwestlich
von hier gelegene Erhebung lässt vermuten, dass hier früher
zahlreiche Köhlermeiler standen. Und tatsächlich lassen sich hier
am Waldrand schwarze Verfärbungen im Boden
erkennen, bei denen es sich um ehemalige
Köhlerstellen handelt (vor allem im Winter und Frühjahr gut zu
sehen, wenn die Sträucher nicht belaubt sind).
Die Entwicklung des Köhlerwesens war eng
verknüpft mit dem Berg- und Hüttenwesen dessen früheste Zeugnisse im Raum Wetzlar
bis in die keltische La Téne Zeit (500-0 v.Chr.) zurückreichen. Im 13. Jh.
ist Wetzlar zum Mittelpunkt des Eisenhandels und Eisengewerbes für das gesamte Lahngebiet aufgestiegen.
Der Abbau von Eisenerz erfolgte damals an der Erdoberfläche in
sog. Rolllagern, d.h. die zu Tage tretenden Erzadern
wurden steinbruchartig abgebaut. Die umfangreichen Erzvorkommen in
unserer Gegend hatten zur Folge, dass im Mittelalter zahlreiche
Waldschmieden entstanden, in denen das Erz in Rennöfen (Schmelzöfen) an Ort und Stelle zu
Schmiedeeisen reduziert wurde.
Für die Eisengewinnung wurden enorme
Mengen Holzkohle benötigt. Für einen Wagen (=1254kg)
Roheisen, das eine Schmelzhütte im 16. Jhd. täglich erzeugte, wurde
die vierfache Menge an Holzkohle benötigt. Dazu wurden im
Mittelalter ganze Wälder abgeholzt und zu Holzkohle
verarbeitet.
So entstand der Beruf des
Köhlers. Er errichtete seinen Meiler, indem er Holzscheite kegelförmig
aufschichtete und mit Gras, Erde und Moos abdeckte. Über eine
Bodenöffnung wurde der Meiler entzündet, und bei nur geringer
Luftzufuhr ca. 14 Tage schwelend bei 300°-350°C gehalten. Dabei
erforderte dieser Vorgang einiges an Geschick, denn bei
ungeregelter Luftzufuhr wäre das Holz sofort verbrannt. Der Köhler
regelte den Windzug, indem er von Zeit zu Zeit kleine Löcher
aufstach und wieder verschloss.
Bis die Holzkohle durch Steinkohlenkoks
ersetzt wurde, haben so unzählige Kohlenmeiler jahrhundertelang in
unseren Wäldern vor sich hin geglimmt.
Heute erinnern nur noch Namen wie
Waldschmidt oder Köhler an das Hütten- und Köhlerwesen früherer
Zeiten
So, nun wird´s aber Zeit, dass Ihr Euch auf
den Weg in die Vergangenheit macht.
In der Dose findet Ihr ein Infoblatt mit
Koordinaten zu einem weiteren Köhlerplatz, der ca 600m von hier auf
einem Acker zu sehen ist (als Bonus quasi....)
Passt auf Grünmuggels auf, in der Gegend
gibt es auch viele Hochsitze.......