Der Harz im Devon
- Tonschieferaufschluss an der Wolfsmühle
Vorbemerkung
Im Rahmen des pädagogischen Konzepts „Der Karstwanderweg – Bildungsperlen für nachhaltiges Lernen“ (ein Kooperationsprojekt von Schulen am südharzer Karstwanderweg) erkundeten am 13.06.2013 sechzig Fünftklässler der Regelschule Gotthold-Ephraim-Lessing Nordhausen auf einer Exkursion die Geologie der Umgebung von Rodishain. Nachdem am Picknick-Platz bei den „Sieben Zwergen“ ein in der Schule gefertigtes Müllvermeidungsschild angebracht wurde bestimmten die Exkursionsteilnehmer die an der Gipskirche von Stempeda verbauten Steine. Schließlich tauften sie den kleinen Steinbruch hier mit Kindersekt auf den Namen: Aufschluss Wolfsmühle und enthüllten das aufgestellte Informationsschild feierlich, damit sich auch in Zukunft geologisch Interessierte informieren können.
Aufschluss an der Wolfsmühle
Die geologische Situation im Devon
Zur Zeit des Devons vor ca. 400 Mio. Jahren befand sich das heutige Europa auf der Südhalbkugel, in etwa auf dem 20sten Breitengrad. Das heutige Gebiet war von einem flachen, tropischen Meer bedeckt. Im Norden und Westen gab es Landmassen und im Süden Inseln. Durch Wind, Regen und Flüsse wurde von den Landteilen ständig neues Material in dieses Meer transportiert. Je nach Körnung entwickelte sich eine Tonschicht (sehr fein) oder eine Sandschicht (gröber). Durch das Gewicht dieses Materials wurden die tiefer liegenden Schichten verfestigt und das Wasser hinausgepresst. Immer mehr Material drückte dieses zusammen und es wurde fest zu Tonstein oder Sandstein. Später (vor ca. 360 -300 Mio. Jahren) bewegten sich die zwei Kontinente aufeinander zu und schoben den Meeresboden zusammen. Es erfolgte eine intensive Faltung, Überschiebung und Schieferung der Gesteine (variszische Gebirgsbildung). Durch den Druck entstand Wärme und veränderte die Materialien zu Tonschiefer und Grauwacke. Wobei die Grauwacke, ein weltweit anerkannter Begriff aus der Bergmannsprache des Harzes, das weit öfter verbreitete Gestein im Harz ist. Tonschiefer sind Gesteine aus dem Übergangsbereich von der Diagenese (verdichtete Ablagerung) zur Metamorphose (Umwandlung in ein neues Gestein). Über die Jahrmillionen durchlebte das Gebiet viele Veränderungen, es entstanden riesige Urmeere und neue Festlandsbereiche. Immer wieder lagerten sich neue Materialien ab und bedeckten die Gesteine des Devons unter sich. Erst die späteren Bewegungen der Erdkruste beförderten den Tonschiefer an dieser Stelle an die Oberfläche. Im Harz lassen sich nur wenige kleine Aufschlüsse von Tonschiefer finden. Der Aufschluss hier an der Wolfsmühle zeigt eine schöne Schichtung der einzelnen Platten und weist eine typische Neigung auf. Diese ist dadurch bedingt, dass der letzte Hauptdruck der Plattenbewegung aus der einen Richtung kam und dabei gegen ein Widerlager stieß.
Phasen der Entstehung von Tonschiefer
Begebt euch an die angegebenen Koordinaten, beantwortet die folgenden Fragen und schickt uns hier die Antworten.
Ihr dürft gleich loggen, wenn es Probleme gibt dann melden wir uns.
Schön wäre es, wenn ihr ein Foto mit hochladen würdet, dies ist zum loggen des Caches aber nicht zwingend erforderlich.
Fragen:
1. In welche Richtung ist die Schichtung des Aufschluss geneigt?
2. Woher kam demnach der letzte Druck und wo lag das Widerlager?
3. Der aufgeschlossene Tonschiefer ist vorwiegend rot, welche Farben lassen sich aber noch erkennen?
Nehmt euch ein Stück Tonschiefer zur Hand (ihr müsst dafür nicht auf die Weide). Es liegen einige neben dem Aufschluss.
4. Wie ist die Körnung des Gesteins?
5. Wie fest ist das Gestein? Lassen sich dünne Platten leicht brechen?
Quellen / Bilder / weitergehende Informationen:
Murawski / Meyer: Geologisches Wörterbuch
Bilder / Zeichnungen: Nine&Dido
Infotafel vor Ort
http://de.wikipedia.org/wiki/Devon
http://de.wikipedia.org/wiki/Tonschiefer
Happy Hunting wünschen