Seit Jahrhunderten wird in Selikum der heilige Cornelius verehrt. Mit ihm zusammen zählt St. Hubertus, St. Quirinus und St. Antonius zu den sogenannten „Vier Marschällen", die Gott als besonders nahestehend gelten und von den Gläubigen daher um Hilfe angerufen werden. Da im Dekanat nur noch eine Kirche zum heiligen Hubertus fehlte, lag dieser Name nahe.
Hubertus wurde um 655 in Aquitanien (Südwestfrankreich) geboren und starb am 30.5.727 auf einer Reise durch Tervueren bei Brüssel. Er war Bischof von Tongeren und Maastricht.
Hubertus ist unter anderem Patron der Ardennen, des Bistums Lüttich, der Schützengilden und verschiedener Berufsgruppen wie Jäger, Forstleute, Metzger, Optiker, Metallarbeiter, Kürschner, Drechsler, Gießer, Mathematiker und Schellenmacher. Dargestellt wird er als Bischof mit Hirtenstab und Horn/Buch oder mit Stola und Schlüssel oder als Jäger mit Hirsch, in dessen Geweih sich ein Kreuz befindet. Mit der Gestalt des heiligen Hubertus sind zahlreiche Bräuche verbunden wie Hubertusmesse, Hubertusjagd und andere.
BAUGESCHICHTE
Die moderne Hallenkirche mit geschwungenem Dachgesims und einem freistehenden Glockenturm wurde in den Jahren 1961-1963 errichtet. Der Entwurf stammt von dem Kölner Architekten Erwin Schiffer.
Der Innenraum der Kirche ist 31 m lang und 18 m breit. Die Höhe beträgt 7,5 m. Der Glockenturm hat eine Höhe von 23 m. Die Südfassade ist in sechs Fensterzonen aufgeteilt.Die Grundsteinlegung erfolgte am 29.9.1961, die Konsekrierung am 23.9.1962.
PORTALE
Die beiden Kirchenportale wurden von dem Bildhauer Friedel Denecke (*1930; +1992) geschaffen. Auf dem zweiflügeligen Hauptportal ist auf der linken Seite das Abendmahl mit 11 Aposteln dargestellt. Der 12. Apostel (Judas Iskariot) wurde im Türgriff auf dem Boden sitzend und in nachdenklicher Form dargestellt. Um das Abendmahl herum sind auf beiden Türflügeln Menschen mit Pflanzen und Tieren zu sehen.
Das Nebenportal stellt den Pfarrpatron St. Hubertus als Bischof mit Hirtenstab dar. Im Türgriff ist ein kleines Totengerippe zu sehen. Nach einer Legende war Hubertus verheiratet. Seine Frau starb bei der Geburt des ersten Kindes. Daraufhin zog er sich als Einsiedler in die Ardennen zurück und wurde später Priester. Dieses Totengerippe soll uns daher an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern.
(aus der Homepage der Pfarre, Verfasser Heinz Eickelmann)