Grubensenkungen gefährdeten Mitte der 1990er Jahre die Pfarrkirche St. Marien. Dazu kam der für 1999 geplante Abbau unter der Kirche in einer Tiefe von rund 890 Meter. Vorbeugend wurde dafür der Untergrund des Bauwerkes bergbaufest gemacht.
Am 10. März 1996 fand der vorerst letzte Gottesdienst in St. Marien statt. Schon vorher waren Priestergräber auf den Reisbacher Friedhof verlegt worden sowie das Ehrenmal für die Opfer der beiden Weltkriege. Dann wurde die Kirche zur Baustelle.
Durch ein Loch in der Seitenmauer, das heute noch hellere Steine anzeigen, rollte ein Minibagger ins Kirchenschiff. Dort wummerten die Presslufthämmer und lärmten Betonpumpen. Bis 1999 gingen die Reisbacher etwa 100 Meter weiter in eine eigens errichtete Notkirche. Die ist heute Gemeindezentrum mit einer Nutzfläche von gut 400 Quadratmetern. In rund drei Jahren wurden 2600 Kubikmeter Erdmassen bewegt. Etwa 1200 Kubikmeter Beton sowie 80 Tonnen Stahl sind im Sicherungsfundament der Pfarrkirche vergossen. Dieser mächtige Rost aus Stahlbeton trägt das gesamte Bauwerk und verdoppelt nahezu die ursprüngliche Bausubstanz von "St. Marien". 29 Firmen, Architekten, Ingenieurbüros und Handwerksbetriebe waren unter der Leitung der Deutschen Steinkohle mit Sicherungs- und Sanierungsarbeiten beschäftigt.
Heute liegt nicht nur der Betonrost unter einem neu verlegten Kirchenboden aus Natursandstein. Auch 134 Stahlfedern, die so dick sind wie kräftige Oberschenkel. In 47 unterschiedlich großen Gruppierungen tragen sie den Stahlbeton-Rost. Die größte Gruppe dieser Stahlfedern kann bis zu 150 Tonnen stemmen, die kleinste schafft noch zehn Tonnen. Der Kirchturm ist extra gepuffert. Ihn halten hydraulische Stützen im Gleichgewicht. Damit konnte auch eine frühere Neigung wieder ausgeglichen werden. Die Neigung von St. Marien registriert ein System aus Wasserbehälter und fingerdicken Leitungen. Mögliche Abweichungen gelangen auf elektronischem Weg zur Zentrale nach Saarbrücken. Eine Schutzmaßnahme wie für die Pfarrkirche Reisbach war bis dahin in Deutschland erst zweimal durchgeführt worden. Rund siebeneinhalb Millionen Mark kosteten die Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten.
(Quellen: Saarbrücker Zeitung, Wikipedia, Loeschie)
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A: In welchem Jahr wurde die Kirche zur Baustelle?
B: Wieviel m³ Erdmassen wurden bewegt?
C: Wer hatte die Leitung? (Anzahl der Buchstaben des zweiten Wortes)
D: Auf wieviel Federn liegt die Kirche?
E: Was halten die hydraulische Stützen im Gleichgewicht? (Anzahl der Buchstaben)
F: Wie oft wurde bis dahin eine solche Schutzmaßnahme in Deutschland schon durchgeführt?
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Speedyralle
