Die tragische Geschichte von Klaus T.
"Als Kind entwickelte sich Klaus ganz normal. Auch sein Verhalten war unauffällig. Er spielte mit anderen Kindern und hatte die gleichen Interessen wie alle Kinder seines Alters...
Eines Tages änderte sich Klaus Verhalten. Er saß fast nur noch in seinem Zimmer und schaute die Wand an. Licht war ihm zuwider. Die Vorhänge ließ er auch am Tage zugezogen. Er wollte mit niemandem mehr reden. Seltsamerweise aß er fast nur noch Fleisch, alles andere, was wir ihm brachten, ließ er achtlos liegen.
Auch äußerlich konnte ich eine Veränderung feststellen. Sein Gesicht wurde immer bleicher und es schien auch merkwürdig in die Länge zu wachsen. Zu einem Arzt wollte er natürlich nicht gehen. Er war nicht mehr in der Lage, sein Zimmer zu verlassen...
Als ich ihm eines Tages wieder etwas halbrohes Fleisch brachte, hörte er mich nicht hereinkommen. Mit Entsetzen beobachtete ich, wie er einer großen Kanalspinne, die er gefangen hatte, den Kopf abbiss und anschließend das ganze Tier herunterschluckte. Er schaute mich verzweifelt mit Tränen in den Augen an. Ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte.
Am nächsten Tag war Klaus plötzlich verschwunden. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel: "Heute Nacht hatte ich auf einmal große Lust, unseren Kater Mogli zu verspeisen. Diesmal konnte ich noch widerstehen. Es ist für alle besser, wenn ich gehe."
Niemand hat Klaus jemals wieder zu Gesicht bekommen...."
Auszug aus dem Gesprächsprotokoll eines Polizeibeamten mit Klaus Mutter