Römisches Kastell - Kaserne - Wohnraum
Schon um 700 v. Chr. entsteht hier eine keltische Siedlung, über die allerdings wenig bekannt ist.
Viel später, um das Jahr 90 n.Chr, wird oberhalb von Cannstatt ein römisches Kastell aus Holz gebaut. Rasch erfolgt die Befestigung mit Steinmauern. Am Kastell führte die Römerstraße von Mainz nach Augsburg vorbei und kreuzte die nach Straßburg. Von hier konnte man bis weit ins Neckartar blicken. Mit der Ala I Scubulorum lag im Römerkastell eine der mit rund 500 Mann stärksten Militäreinheiten zwischen den Legionslagern Mainz und Augsburg. Um das Jahr 160 n. Chr. wurde der Limes weiter nach Osten verlegt. Damit verlor der Standort schnell an Bedeutung.
Einen Lageplan des Kastells kann man neben dem Ehrenmal des Kavallerie-Regminents 18 bei N48° 48.718, E9° 12.635 anschauen.
Etliche Jahrhunderte später wurde in den Jahren 1908 bis 1910 an selber Stelle eine Kaserne errichtet. Hier waren nacheinander das Dragoner-Regiment "König" (2. Württ.) Nr. 26, nach dem Ersten Weltkrieg die 1. Sicherheits-Eskadron, die 2. (Württ.) Eskadron des Reichswehr-Kavallerie-Regiment 13 (Übergangheer) und danach das Reiter-Regiment 18 untergebracht. Der Name der Kaserne war erst Dragonerkaserne und schließlich Reiterkaserne.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzt die US Army die Kaserne unter dem Namen "Wallace Barracks", unter anderem als Hauptquartier der 66th Counter Intelligence Group, einer Einheit des Armeenachrichtendienstes, die hier die "Hallschlag University" betrieb. Anfang der 90iger Jahre wurden die Amerikaner abgezogen und 1993 wurde das Areal wieder freigegeben.
Aber erst 2003 begann der Umbau der Kaserne zum "Römerkastell", einer Mischung aus Wohnraum, Gewerbegebiet und Freizeitangebot.
Zum Cache: Netterweise wurden hier einige Cacheverstecke aufgestellt. Ein Greifer ist nötig!
Foto ursprünglich von Wikipedia-User Enslin unter CC-BY