Skip to content

Earthcache Leinbachtal EarthCache

Hidden : 2/19/2014
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:

Ein Earthcache zu den geologischen Begebenheiten des Leinbachtales als typische geomorphologische Geländeform im Herzen des Pfälzerwaldes.


Das Leinbachtal liegt in einer nahezu geschlossenen Waldlandschaft, wie sie für den nördlichen Pfälzerwald typisch ist. Die Bedeutung des Wortes „Lein“ geht vermutlich auf das mittelhochdeutsche „Lîn“ für Ahorn zurück bzw. leitet sich vom frühmittelhochdeutschen „Leinbaum“ (Ahornbaum) ab.

Geprägt wird das Tal durch das Gewässersystem des Leinbachs, der auf einer Strecke von rund 14 Kilometern zwischen Waldleiningen und der Einmündung in den Hochspeyerbach bei Frankenstein die Talsohle durchfließt. Das Tal beginnt an der pfälzischen Hauptwasserscheide, an der Südwestflanke des 507 Meter hohen Leiterberges, und bietet nach wenigen Kilometern Raum für die kleine Gemeinde Waldleiningen. Unterhalb von Waldleiningen verengt sich das Leinbachtal zu einem für den nördlichen Pfälzerwald  typischen Sohlenkerbtal mit ausgeprägten Talmäandern. Dort wo sich die Talsohle im Verlauf weiter öffnet, sind aus historischer Zeit Wölbwiesen erhalten.

An den steilen Flanken des Tales treten an vielen Stellen eindrucksvolle Felsformationen des Unteren Buntsandsteines mit typischen Verwitterungsformen hervor, die den Aufbau, die Lagerung und die unterschiedliche Härte des Buntsandsteines erkennen lassen.

Mit der Zeit haben sich Bäche und Flüsse in den Buntsandstein eingegraben und so ein Oberflächenrelief ausgestaltet, das durch Hügel und Täler gegliedert ist, so wie es hier im Leinbachtal zu beobachten ist. Charakteristisch für das Leinbachtal ist die bereits oben erwähnte Form des Sohlenkerbtales.

(Quelle: Zepp, H.: Geomorphologie, 2008)

Die Ausgangssituation eines Sohlenkerbtales bildet immer ein Kerbtal oder auch V-Tal. Dieses ist gekennzeichnet durch einen V-förmigen Querschnitt, der hervorgerufen wird durch eine sehr starke Tiefenerosion. Ein solches Kerbtal ist z.B. das kleine Finstertal (Seitental des Leinbachtals). Der Zustand der Tiefenerosion dauert an, solange die Rate ebendieser größer ist als die der Seitenerosion/Hangabtragung. Nach dem Ende der Tiefenerosion verwandelt sich das Kerbtal nach und nach in ein Sohlental, mit der Bildung eines flachen Talbodens (Talsohle), durch Aufschüttungsprozesse. Diese Aufschüttungen begraben die V-Form des Talgrundes und verwandeln es in eine Art Aufschüttungs-Sohlental. Das Sohlenkerbtal bildet hierbei eine Übergangsform zwischen dem Kerb- und dem Sohlental. Noch vorhandene Tiefenerosion und starke Hangabtragung (auch Seitenerosion direkt am Hangfuß) führen zur Ausbildung des Sohlenkerbtales. Es weist gestreckte, konkav oder konvex gewölbte, meist steile Hänge und Seitenerosion auf sowie auch zusätzliche Akkumulation, sodass Fels-/Schottersohlen entstehen können.

An zahlreichen Stellen entspringen an Klüftungen des Buntsandsteines im Leinbachtal und seinen Seitentälern sehr unterschiedliche Quelltypen von Sickerquellen über Sturzquellen bis hin zu artesisch gespannten Tümpelquellen. An diesen Quelltypen lassen sich deutlich die Zusammenhänge von Geologie, geomorphologischen Prozessen und der hydrologischen Situation darstellen. Im Ungertal, einem kleinen Seitental des Leinbachtales, findet sich der Typ des sogenannten „Hungerbrunnens“, einer nur episodisch bei entsprechendem Grundwasserhochstand schüttenden Quelle, wie sie an einzelnen Stellen des nördlichen Pfälzerwaldes vorkommen.

Die Böden sind, wie für den Buntsandstein des Pfälzerwaldes typisch, in der Regel Braunerden oder Parabraunerden, je nach Standort im Bereich ausgeprägter Nadelwaldformationen auch podsoliert. In der Talaue selbst finden sich Gleyböden und Pseudogleyböden, die aus Erosionsprodukten unter Einwirken von Staunässe entstanden sind. Im Zuge von Verwitterungsprozessen wurde das Gestein im Leinbachtal im Laufe der Zeit zu einer lockeren, steinigen Schuttdecke umgewandelt, die allerdings noch die chemischen und physikalischen Eigenschaften des eigentlichen Ausgangsgesteins erkennen lässt. Diese Buntsandstein-Schuttdecke bildet nun das Ausgangssubstrat für alle weiteren Bodenbildungsprozesse. Vor allem Niederschlag, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind wirken auf das Gestein und den Boden. Hinzu kommt die indirekte Wirkung des Reliefs (Höhenlage, Geländeform, Geländeausrichtung). Neben dem Niederschlagswasser sind es auch Grund-, Stau- und Sickerwasser, die bei der Entstehung von Böden mitwirken. Ebenso sind Pflanzen, wühlende Bodentiere und der Mensch sind in vielfältiger Weise an der Bodenentwicklung (Pedogenese) beteiligt. Vor allem aber unterliegen alle Bodenbildungsvorgänge dem Faktor Zeit. In unseren Breiten kann davon ausgegangen werden, dass sich alle Böden erst nach der letzten Eiszeit gebildet haben. Die Bodenbildungsdauer beschränkt sich also auf die letzten rund 10.000 Jahre. Um über den Prozess der Bodenbildung einen Zentimeter Boden entstehen zu lassen vergehen hundert bis tausend Jahre. Physikalische, chemische und biologische Vorgänge lassen dabei verschiedene Bodenarten (z.B. Sand, Lehm) und Bodenhorizonte (Bodenlagen) entstehen, die wiederum in ihrer Kombination zueinander charakteristisch für bestimmte Bodentypen sind. Grundsätzlich können drei Bodenhorizonte oder Bodenlagen unterscheiden: A-Horizont/ Oberbodenhorizont: ein Gemisch aus mineralischen (vom Gestein) und organischen (von Pflanzen) Substanzen. B-Horizont/ Unterbodenhorizont: weist neben mineralischen Substanzen nur noch geringes organisches Material auf. C-Horizont/ unterster mineralischer Horizont: kann weitestgehend mit dem Ausgangsgestein gleichgesetzt werden Diese Horizonte können vielfach abgewandelt sein, sich unterschiedlich darstellen und vor allem „altern“. Über ein Ausgangsstadium, mehrere Zwischenstadien hin zu einem mehr oder minder stabilen Endstadium. In der Regel wird der Boden dadurch immer tiefgründiger und die einzelnen Bodenlagen nehmen immer charakteristischere Züge an.

Die angegebenen Koords führen dich zur beeindruckenden Felsformation des Biedenbacher Felsens (oder auch Bittenbacher Fels), der vor einiger Zeit durch den Forst freigestellt wurde. Hier findet sich nun ein sehr schöner geologischer Aufschluss, der die unterschiedlichen Schichten des Buntsandsteins im Leinbachtal offenbart. Der Fels befindet sich an der Mündung des Biedenbachs (oder auch Bittenbach) in den Leinbach. Es ist bisher nicht zur Gänze geklärt, woher das Wort „Bieden“ kommt. Vermutlich leitet er sich vom Begriff „Biet“ ab, was so viel wie „Kasten“ bedeutet. Der Flurname geht also vermutlich auf die Morphologie des Raumes zurück und stellt einen Formnamen dar, der für etwas kastenförmiges steht. Tatsächlich ist das Biedenbachtal ein enges, wenn man so will, leicht kastenförmiges Tal mit einer hochaufragenden, teilweise steilen seitlichen Begrenzung. In der Gemarkung von Landstuhl gab es ebenfalls ein Biedenbachtal, auch ein enges Tal. Da der Begriff „Biet“ aus der Gegend um Worms stammt und die Sprachunterschiede zwischen Worms und dem Raum um Kaiserslautern nicht allzu groß ausfallen, besitzt der Begriff hier wie dort sicherlich eine vergleichbare Bedeutung. Daher ist zu vermuten, dass sich die Namensgebung für den Biedenbach von diesem Wort ableiten lässt.


Der Weg bis zum Biedenbacher Felsen ist sowohl für Kinderwagen als auch Rollstühle geeignet. Frage 3 ist aber nicht mehr barrierefrei zu beantworten!


Logbedingungen:

Wenn ihr euch den Biedenbacher Felsen von der Seite anschaut, werdet ihr feststellen, dass es eigentlich nur die „unterste“ Stufe des Felsens ist, die freigelegt wurde. Es zeigt sich ein kleines Plateau bevor der Felsen weiter in die Höhe steigt.

  1. Wie viele große, unterschiedliche Gesteinsschichten weist der Fels auf, vom Boden bis zum kleinen Plateau der ersten Stufe?
  2. Woran kannst du an dem Standort erkennen, dass du dich wohl in einem Sohlenkerbtal befindest?
  3. Begib dich auf das freigelegte kleine Plateau der „untersten Stufe“. Welcher Bodentyp befindet sich auf dem Plateau? Beschreibe ihn.
  4. Welche Typ Boden findet man deiner Meinung nach im Bereich der Talsohle? Geologisch gesehen einen "Säugling", "Teenager" oder "Rentner". Begründe deine Antwort.
  5. Optional würde ich mich über Fotos von euch oder eurem GPS-Gerät oder beides vor der Felsformation des Biedenbacher Felsens freuen.

Bitte schickt mir erst eure Antworten, anschließend dürft ihr ohne weitere Freigabemail euren Besuch loggen. Sollte etwas mit den Antworten nicht in Ordnung sein, melde ich mich bei euch.

Additional Hints (No hints available.)