Freue dich, Stadt an der Ahr, du Zier, du Krone der Heimat,
Jauchze den Jubelgesang, wie er die Fröhlichen ziemt!
Hochglückliche Stadt, dir gab dein günstiges Schicksal
Einen erwähltesten Platz vielen der Schwestern voraus.
Herrlich ja nenn' ich die Lage fürwahr, die so wie die deine
Immer ein fünffach W ihren Bewohnern verleiht.
Vierfach lautet es: Wein und Wasser und Wiesen und Weizen,
Aber das fünfte W werde von mir nicht berührt.
Fragst nach köstlicher Traube du nach, dann mögen die Hügel,
Mag die der Berg ringsum zeugen mit schweigendem Mund.
Wasser, süß und gesund, das gibt in Fülle die Ahr dir,
Welche mit flüsterndem Fall sanft in das Tal sich ergießt.
Künstlich leitet ein Arm sich ab zum Dienste des Bürgers,
Mit sanftspiegelnder Flut legt er sich rings um die Stadt.
Sieben Mühlen wälzt er im Schwung, und jedem Bedürfnis,
Das ihn zur Hilfe begehrt, reicht er die Fülle der Flut.
Wiesen, wie rühm’ ich euch nur! Im vielfach blühenden Grase
Schwelgend, in Herden geteilt, wandelt das rüstige Vieh.
Hier wohnt Flora, besucht vom süßen Gesange der Musen,
Bachus und Ceres hier mischen den heiteren Scherz.
Weizen zumal, wer kennt nicht die goldene Fülle der Ernte?
Ist doch üppig das Land, günstig für jedes Getreid.
Siehe, dein vierfach W, ich hab' es gebührend gepriesen,
Das dir, freundliche Stadt, schenkte das gute Geschick.
Aber das fünfte W, das darf ich nimmer berühren
Rührt' ich es an, vielleicht käme mir W( eh ) noch davon.
(vgl. Die Chronik des Franziskanerklosters Calvarienberg bei Ahrweiler, 1440-1747, Bearbeitet und herausgegeben von Hans-Georg Klein, Bad Neuenahr-Ahrweiler, 1994)