Römerlager

Am Ortsrand von Waldgirmes wurden vor einigen Jahren Reste einer römischen Niederlassung gefunden, die nach Feststellung der Archäologen fast genau zwei Jahrtausende alt ist. War man erst davon ausgegangen, ein weiteres Militärlager entdeckt zu haben, das die Römer im Zuge ihrer Eroberung Germaniens angelegt hatten, wurde man später eines besseren belehrt.

In den Grabungssommern 1997/98 kamen nämlich neben einigen Häusern aus Holz und Lehm auch die Steinfundamente eines 2200 Quadratmeter großen Zentralgebäudes zutage. Dieses Gebäude war in der Art eines umbauten Forums angelegt, wie man es so auch in anderen Römerstädten gefunden hat. Das ist jedoch absolut untypisch für ein Militärlager.

Es wird davon ausgegangen, dass es sich hier um eine Stadtgründung im frisch besetzten Germanien mit Mittelpunktfunktion handelt. Es ist die einzige ihrer Art, welche nördlich der Alpen nachgewiesen werden konnte. Die Ansiedlung scheiterte. Die Römer verließen bereits 9 nach Christi Geburt die Stadt wieder und zogen sich hinter den Rhein zurück.

Aus Denkmalspflegegründen wurden jedoch die vor zehn Jahren freigelegten historischen Steinfundamente zugeschüttet. Die alten Steine wurden mit Vlies abgedeckt und mit Sand bedeckt. Anschließend füllten die Archäologen die Fläche mit Erde auf. Mit diesem Vorgehen geht es darum, die Originalsubstanz auch für die Forschung der kommenden Jahrzehnte zu erhalten. Für Besucher sollten die Erkenntnisse nicht verloren gehen. Deshalb wurde die Bruchsteinmauer nach dem Originalvorbild rund einen Meter hoch gesetzt und kann besichtigt werden.

Die Ausgrabungen laufen weiter und man kann gespannt sein, welche Funde die Archäologen noch machen werden. Die bisherigen Erkenntnisse werden auch im Heimatmuseum in Waldgirmes sowie auf der Homepage des Ortes dargestellt. siehe: http://www.waldgirmes.de/roemer/