Eiszerfallslandschaft
Osterseen

Bild:
wikipedia
English description below
Geschichte:
Mit dem Ende der Kreidezeit vor ca. 65 Millionen Jahren
und dem Ende des Zeitalters der großen Dinosaurier (vermutlich
durch einen Meteoriteneinschlag verursacht), begann das sog.
Tertiär. Dabei handelt es sich um den Zeitabschnitt bis vor
ca. 2,6 Mio. Jahren, in dem sich vor allem die Säugetiere immer
weiter verbreiteten und sich viele neue Arten entwickelten.
Während dieses Zeitabschnittes zerbrach der südlich Großkontinent
Gondwana in die heute benannten Erdteile Südamerika, Afrika
mit Madagaskar, Indien, Australien und Antarktis. Das heutige
Nordamerika sowie Eurasien entstanden aus dem nördlichen
Großkontinent Laurasia.
Vor 2,588 Mio. Jahren begann der bis heute andauernde
Zeitabschnitt des Quartiärs. Hier gab es starke
Klimaveränderungen in deren Folge sich Warm- und Kaltzeiten
abwechselten. Während der Kaltzeiten breiteten sich große Gletscher
aus, die jeweils weit nach Norden aus den Alpen heraus "flossen".
Die Kaltzeiten im Alpenraum waren die Biber-, Donau-, Günz-,
Mindel-, Riß- und zuletzt die Würm-Kaltzeit.
Reichten die Gletscherausläufer während der Riß-Kaltzeit noch bis
nordwestlich und nördlich des heutigen Ammersees und nördlich und
nordostwärts des heutigen Starnberger Sees, so endeten diese
während der Würm-Kaltzeit noch knapp nördlich der beiden heutigen
Seen. Durch den Isar-Loisach-Gletscher der Würm-Kaltzeit wurden in
unserer Gegend u.a. die beiden langen Becken des Ammersees und des
Würmsees (seit 1962 Starnberger See) ausgeschürft.
Beim weiteren Rückgang des Gletschers blieben große, von der
Hauptmasse abgebrochene Eisbrocken, sog. Toteis, zurück.
Durch das vom nachströmenden Schmelzwasser des Hauptgletschers
darauf abgelagerte Material (großteils Sand), wurden diese
Eisblöcke für längere Zeit isoliert und schmolzen nur langsam
ab.
Beim Abtauen der letzten großen Mengen von Toteis südlich des
Starnberger Sees, vor etwa 15000 Jahren, entstand eine der am
besten erhaltenen Eiszerfallslandschaften Bayerns - die
Osterseen. Da dieses Gebiet noch vor dem gesamten Abtauen des
Alpenvorlandes vom Entwässerungsnetz des restlichen großen
Gletschers abgetrennt wurde, konnten der Würmsee und die Osterseen
kaum verlanden und haben sich bis heute erhalten.

Bild
: Bay. Staatsministerium für Umwelt
Die langgezogenen Ablagerungen entlang der Schmelzwasserströme
(Oser oder Esker), wie z.B. die Marieninsel im "Großen
Ostersee" und hügelförmige Aufschüttungen (Kames) prägen die
Eiszerfallslandschaft der Osterseen wesentlich. Insgesamt gibt es
noch 19 kleine und große Seen, die hydrologisch miteinander
verbunden sind und deren Wasserabfluss ostwärts von Seeshaupt in
den Starnberger See mündet. Einige teilweise andernorts noch
genannte Gewässer(abschnitte) sind oberflächlich kaum noch als
solche zu erkennen.

Bild: Bay.
Staatsministerium für Umwelt
Die Seenlandschaft, die 1981 zum Naturschutzgebiet
erklärt wurde, wird hauptsächlich durch Grundwasser gespeist, das
an mehreren Stellen in die Seen eintritt.
Am Südrand der Osterseen besteht seit Juni 1987 in Iffeldorf die
Limnologische Station der Technischen Universität München.
Die wissenschaftlichen Aktivitäten dieser Forschungsstation finden
auf dem Gebiet des angewandten Gewässerschutzes statt.
Vom Parkplatz aus ist es ca. 1 km bis zur sogenannten "Blauen
Gumpe".

Bild
: Bay. Staatsministerium für Umwelt
Aufgabenstellung
Hier die Fragen, die vor dem Eintrag zu beantworten sind:
1. Was ist die "Blaue Gumpe" und welche Funktion hat sie?
2. Welche gleichbleibende Temperatur hat das Wasser dort?
3. Bis zu welcher Tiefe zirkuliert das Wasser im Eishaussee und
was ist die Begründung dafür?
Für den Eintrag benötigt Ihr weiterhin ein aktuelles Foto von
Euch zusammen mit der "Blauen Gumpe". Dazu ist Eure Kreativität
gefragt - ein Bild von uns ist bereits eingestellt.
Haltet Euch bitte immer an die angelegten Wege und für Euch
reichlich Mückenschutzmittel bereit.
Nutzt am besten den Parkplatz bei N 47° 46.320 E 011° 18.920,
informiert Euch bei N 47° 46.365 E 011° 18.855 für die
Fragen und
geht dann den Fohnseerundweg (Nr. 5) entlang, der direkt an die
"Blaue Gumpe" führt.
History
The end of the Cretaceous period, approximately 65
million years ago, was presumably caused by a meteorite impact.
This was the end of the great dinosaurs and the beginning of the
Tertiary period. The Tertiary period includes the time up to
2.6 million years ago, during which many new types of mammals
developed and spread.
During this period the great continent to the south, called
Gondwana broke completely in the areas today named South
America, Africa (with Madagascar), India, Australia and Antarctica.
Today's North America as well as Eurasia originated from the
northern great continent Laurasia.
The Quaternary Period began 2,588 million years ago and
continues today. There were strong climate changes which resulted
in warm and cold periods. During the cold times the big glaciers
"flowed" from the Alps far to the north. The cold period in the
Alpine space were the Biber-, Donau-, Günz-, Mindel-, Riß- and last
the Würm-cold period.
During the Riß-cold period the glaciers still reached to the
Northwest and North of today's Ammersee (Ammer lake)and North and
Northeast of today's Starnberger See (Starnberger lake). During the
Würm-cold period the glaciers ended just to the north of
both lakes. The Isar Loisach glacier scraped out large
basins in the Ammer lake and Würmsee (Würm lake) (todays
Starnbergersee since 1962).
With the decline of the glacier, big ice chunks broke off of the
main glacier and remained as so called "Toteis" (Dead ice).
The runoff, that was mostly covered with sand, was isolated and
melted very slowly.
While the last big chunks of dead ice was thawing out to the South
of Starnberger lake (about 15000 years ago) it formed into the best
preserved ice eroded landscapes in Bavaria, the so called Osterseen
(Easter lakes). Because this area was separated from the drainage
networks of the main glaciers before the alpine foothills began to
thaw, the Würm and Easter lakes did not fill with silt, and have
been preserved to this day.
The ice erosions of the Easter lakes left their mark with long
stretched deposits along the melt stream (Oser or Esker)
e.g. Marieninsel (Mary's island) in the Big Easter lakes with hill
like deposits (Kames). There are 19 large and small lakes
that are connected hidrologically with each other that drain
eastward of the village "Seeshaupt" into the Starnberger lake.
The lake scenery, which was formed into a Nature reserve
in 1981, is mostly using groundwater that enters in several
places.
A Limnology station exists since June, 1987 in Iffeldorf,
a village at the southern rim of the Easter lakes, as part of the
University of Technology of Munich. This research station is
responsible for water protection in this area.
After a short walk (approx. 1 km) at trail No. 5
("Fohnseerundweg") you reach the "Blaue Gumpe".
Log requirements:
1. What is the "Blaue Gumpe" and which function does it
have?
2. Which constant temperature does the water have at this place
the whole year?
3. Up to what depth does the water circulate in the "Eishaussee"
and what is the reason therefor?
You will need a recent picture of yourself as well as of the "Blaue
Gumpe" .
In addition your creativity is needed - a pattern of us is already
put in.
During your search make sure you stay on the marked path and
remember to wear lots of mosquito repellent.
The easiest way to start is the parking area at N 47° 46.320 E 011°
18.920.
Have a look at the information board at N 47°46.365 E 011°
18.855 to answer the questions and
follow trail No. 5 ("Fohnseerundweg") which directly leads to
the "Blaue Gumpe".