Nachdem unser Sohn Leon aktiv Speedway fährt und wir Euch den
Sport und die bayrischen Bahnen näher bringen möchten, legen
wir
Euch hiermit eine kleine Speedwaytour!
Wie ihr sieht, werden wir auch hier aktuelle Renntermine
bekanntgeben. Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust auf ein
Speedwayrennen zu kommen. Besuch bei uns im Fahrerlager ist
selbstverständlich immer willkommen.
Die Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse nach der
Währungsreform 1948 und der spürbare Beginn eines Aufschwungs
ließen allgemein den Wunsch wach werden, motorsportliche
Veranstaltungen durchzufahren.
So wurde in diesen Jahren unter der Präsidentschaft des Herrn
Meyer-Seebohm der ADAC neu geboren.
Auch in Olching machte sich im Jahre 1950 unter einigen
motorsportbegeisterten Männern der Wunsch bemerkbar, einen
Motorsportclub zu gründen. Dieser Wunsch wurde Absicht, nachdem bei
einem Grasbahnrennen auf dem jetzigen Stadiongelände während des
Olchinger Volksfestes im Juni 1950 ein reges Interesse der
Bevölkerung - auch der umliegenden Landkreise und der Stadt München
- erkennbar wurde.
Der Erfolg des Rennens spornte den Turn- und Sportverein Olching
an, den Bau einer Motorradrennbahn in Erwägung zu ziehen, zumal
auch einige Bürger Olchings und von den Ortschaften der Umgebung
bereit waren, hierbei tatkräftig mitzumachen. Gemeinderat und
Bürgermeister zeigten sich ebenfalls interessiert und neigten dazu,
gemeindeeigenes Gelände für den Bau der Rennbahn zur Verfügung zu
stellen.
Da aber ein Turnverein, organisiert im Bayerischen
Landessportverband, keine Motorradrennen veranstalten durfte, mußte
ein Motorsportclub gegründet werden. Nach ersten Gesprächen
hierüber, die meist in der Rauscherschmiede in der Olchinger
Hauptstraße geführt wurden, wurden schließlich "Nägel mit Köpfen"
gemacht.
Am 12. Oktober 1950 trafen sich Olchinger, Gröbenzeller und
Estinger ADAC-Mitglieder mit weiteren Interessenten im Cafe
Schiller in Olching und gründeten den Motorsportclub, Ortsgruppe
Olching e.V. (ADAC)
Als Clublokal wurde das Cafe Schiller in Olching bestimmt.
Clubabende waren einmal im Monat, jeden ersten Dienstag. Als
Ortsgruppen-Beitrag wurden DM 0,50 im Monat erhoben
Für die erste Vorstandschaft galt es nun, die ersten Hürden für
den Bau einer Speedwaybahn in Olching zu nehmen. Es galt das
gegenseitige Verhältnis der Besitzer, Pächter und voraussichtlichen
Benützer unter Berücksichtigung des Rechtler-Rechts der
Weidegerechtsamen auf dem Bahnareal zu klären. Erbauer und
Eigentümerin der Rennbahn war und ist die Gemeinde Olching. Diese
wiederum hat die Rennbahn an den Turn- und Sportverein Olching
verpachtet. Auf dem Areal der Rennbahn lasteten nebenher noch
Weidegerechtsame, deren Nutznießer, eine Anzahl von Olchinger
Bürgern, eine entsprechende Abfindung verlangten.
Nachdem vertragliche Regelungen getroffen waren, konnte man nun mit
dem Bau der 400 m langen, von den Fahrern als eine der besten
Bahnen ihrer Art bezeichneten Aschenbahn, beginnen.
Die Eröffnung der Olchinger Speedwaybahn am 24. Juni 1951
Am 24. Juni 1951 war es endlich soweit. Im Rahmen des Olchinger
Volksfestes wurde die Speedwaybahn eröffnet. Die
Eröffnungsveranstaltung war die Sensation in Olching und Umgebung.
Aus allen Richtungen waren die Straßen von nicht endenwollenden
Kfz-Ketten blockiert. So etwas hatte Olching noch nie
gesehen!
Vor etwa 15.000 Zuschauern zerschnitt Mrs. Boyette, die Gattin des
US-Flughafenkommandanten von Fürstenfeldbruck das weiße Band und
eröffnete damit die neue Rennbahn. Der Münchner Domkapitular, Dr.
Karl Abenthum nahm namens des Erzbischöflichen Ordinariats die
Einsegnung der Rennbahn vor. Mit seinen Worten: "....doch der Segen
kommt von oben" setzte starker Regen ein.
Die Zuschauer erlebten zwar ein regnerisches, aber höchst
spannendes Speedway-Ausscheidungsrennen.
Bereits die erste Veranstaltung auf der neuen Olchinger
Speedway-Bahn brachte spannende und interessante Kämpfe, riss die
Zuschauer immer von neuem zu Begeisterung hin.
Der MSC Olching führte nicht immer nur Speedwayrennen durch. Man
versuchte sich auch auf anderen Sportgebieten. So wurde im Winter
1952 in Speedway-Stadion sogar ein Motorrad- Skijöring
veranstaltet.
Mit dem ständigen Aufwärtstrend des Speedwaysports in den 60er
Jahren wurde auch der Ausbau des Speedwaystadions ständig
fortgeführt.
Die Clubmitglieder, allen voran Ehrenmitglied Helmuth Grill, haben
bei den Um- und Ausbauten des Stadions in den vergangenen Jahren
viele Stunden ihrer Freizeit geopfert. Oftmals gab es für die
Helfer keine große Verschnaufpause, denn es gab viel zu tun:
1966 Neubau der Sitztribüne
1966 Bau des ersten Zielrichterturms in Holzbauweise
1967 Verlegung des Fahrerlagers vom Amperkanal genau gegenüber zum
heutigen Platz
1969 Bau der Zuschauerbrücke über den Zugang vom Fahrerlager zur
Bahn
1975 Erster Bahnumbau, da der alte schwarze Bahnbelag nicht mehr
den Vorschriften der FIM (Federation International Motocycliste)
entsprach. Reiner Natursand wurde in die Bahn eingebaut. Die
Arbeiten wurden vom 16. April bis 16. Mai durchgeführt.
1976 Bau der Kassenhäuser
1980 Neubau des jetzigen Zielrichterturms
1981 Zweiter großer Bahnumbau. Nachdem Finale der Speedway
Mannschafts-Weftmeisterschaft am 16. August 1981 stellte die FIM
fest, dass die Bahnlänge und wiederum der Bahnbelag den
Vorschriften nicht mehr entsprachen. Am 1. Mai 1982 fand das letzte
Rennen, ein Lauf zur Speedway-Bundesliga, auf der traditionsreichen
Speedwaybahn von 1950 statt - ein historisches Ereignis. Bereits
fünf Wochen später, am 10. Juni, wurde die neue Bahn mit dem
traditionellen Fronleichnamsrennen eröffnet. Außer der Verkürzung
der Bahn wurde ein völlig neuer Belag (aus dem Saarland)
aufgebracht und das Oval mit einer neuen Barriere versehen.
1998 Komplette Sanierung der Barriere
Sanierung des Fahrerlagers
1999 Die Hochwasserkatastrophe verschonte auch den MSC Olching
nicht. Die Speedwaybahn stand komplett unter Wasser und musste
vollkommen saniert werden.
1987-2000 Entstehung des Bierzeltes und ständige Erweiterung zum
heutigen "Boxenstopp"
Quelle: www.msco.de