Der Fliegerhorst nach dem Krieg
In den Jahren 1948 und 1949 war der nunmehr als „RAF Fassberg“ bezeichnete Platz eine wichtige Drehscheibe der Berliner Luftbrücke. Es ging vom Faßberger Fliegerhorst wieder ein reger Flugverkehr aus. Die Sowjetunion hatte Berlin zu Lande und Wasser blockiert, sodass für die Versorgung der ehemaligen Reichshauptstadt nur der Lufttransport blieb.
Der Flugplatz Faßberg spielt unter allen mit der Berliner Luftbrücke befassten Plätzen insofern eine Sonderrolle, weil von hier aus ausschließlich Kohle nach Berlin geflogen wurde. Faßberg lag am dichtesten an Berlin und von hier aus wurden bis zum Ende der „Luftbrücke“ rund eine "halbe Million Tonnen Kohle in die Stadt gebracht.
Damals hatte Faßberg zeitweise über 12.000 Einwohner, allein die Flugzeugbesatzungen und das dazu gehörende Personal machten rund 4000 aus.
Auch Celle-Wietzenbruch und Wunstorf waren wichtige Umschlagpunkte der britischen Zone für die Luftbrücke in die eingeschlossene Stadt. Die Sowjets sperıten am 23./24. Juni 1948 alle Land- und Wasserverbindungen nach Berlin. 2,2 Millionen West-Berliner in den drei westlichen Besatzungssektoren der ehemaligen deutschen Hauptstadt gingen die Lichter aus - weil die Kraftwerke keine Kohlen mehr hatten. Das Großkraftwerk Zschornewitz wurde abgeschaltet. Krankenhäuser arbeiteten mit Notaggregaten. Industriebetriebe mussten kurzarbeiten oder die Arbeit einstellen. Zum fehlenden Strom kamen die fehlenden Lebensmittel. Die Lebensmittelvorräte reichten nur für 36 Tage die Kohle fiír 45 Tage. Eine Stadt hungerte - bis dann die Amerikaner die Ärmel hochkrempelten und die Luftbrücke organisielten.
Die Gesamtfläche stellt mit 565 ha einen der größten aktiven Plätze in der Bundesrepublik dar.