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Mergelkuhlen in der Heide EarthCache

Hidden : 3/22/2020
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




Im Wald bei Westerweyhe sind links und rechts des Weges riesige Löcher und Vertiefungen zu sehen. Es handelt sich hier um sogenannte Mergelkuhlen, die vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis etwa 1920 angelegt wurden. Die Mergelkuhle, die ihr hinter Infotafel findet, ist die größte und tiefste von ihnen.

Die Vorkommen des Mergels wurden am Ende der Saale-Eiszeit (vor etwa 130.000 Jahren) von Gletschern zusammengeschoben (Geschiebemergel) und finden sich vor allem im Nordwesten des Kreises.



Von Bauern und Geologen geschätzt

In zweierlei Hinsicht waren die Vorkommen bei Westerweyhe berühmt. Zum einen aus geologischer Sicht, da sie so genannte "Riesentöpfe" enthalten. Dies waren mehr oder weniger runde Sandeinschlüsse von etwa 2 m Durchmesser, die vermutlich von Wasserstrahlen ausgespült und später mit angewehtem Sand gefüllt wurden. Zum anderen wegen ihrer Fruchtbarkeit: Von weit her kamen die Bauern mit ihren Pferdewagen, um mit der weichen, bisweilen nach Veilchen riechenden Masse ihre Felder zu düngen.

Die große Wirkung beruhte auf dem besonders hohen Kalkgehalt: Ein Kubikmeter Mergel reichte für mehr als 1.000 m2 Ackerfläche.

Ablagerung von Geschiebemergel

Das Material, das von einem schmelzenden Gletscher abgelagert wird, bezeichnet man als Geschiebe. Bevor die Wissenschaftler erkannten, dass Eisschilde einst das Land bedeckten, nahmen sie an, dass Eisberge das Material dorthin verfrachteten, wo es sich heute befindet und es beim Abschmelzen zurückließen. Sie lagen nur zum Teil richtig. Geschiebe wird tatsächlich von Eis transportiert und abgelagert - nur eben nicht von schwimmenden Eisbergen, sondern von Eisschilden und Gletschern.

Sedimente, die mit dem Gletschereis transportiert und direkt von ihm abgelagert wurden, nennen wir Geschiebemergel (wenn sie kalkhaltig sind) oder Geschiebelehm (wenn sie kalkfrei sind). Dieser Earthcache beschäftigt sich nun im Folgenden mit dem Geschiebemergel und dem daraus entstehenden Mergel:

Da das Eis Material unterschiedlicher Korngröße transportieren kann, ohne es der Größe nach zu sortieren, stellt Geschiebemergel meist eine Mischung aus unterschiedlich großen Gesteinsbruchstücken und Sedimenten dar.

Geschiebemergel sammelte sich oft aus den schlecht sortierten Sedimenten an sogenannten Moränen an. Endmoränen bilden sich am unteren Ende eines Gletschers, wenn dieser zurückweicht. Diese finden sich im Landkreis etwas südlicher mit den Wierener Bergen und dem Blauen Berg. Das schmelzende und in Folge dann Richtung Norden gleitende Eis hat hier am Rand des Uelzener Becken eine Grundmoräne und damit das Geschiebemergel zurückgelassen.

Wie entsteht nun Mergel und wieviel Kalkgehalt ist besonders hoch?

Mergel hat sehr unterschiedliche Entstehungsbedingungen. Er entsteht, wenn aus den oben beschriebenen Sedimenten der Grundmoräne das feine Material (Ton, Schluff) abgelagert und gleichzeitig Kalk ausgefällt und ebenfalls abgelagert wird.

Mergel ist ein grauweißes, manchmal auch blau oder gelb schimmerndes Sedimentgestein. Das Gestein enthält sowohl Kalk als auch silikatische Bestandteile meist kleiner Korngröße (Ton und/oder Schluff). Gröberes Material (Sand und Kies) kann vorhanden sein. Es besteht etwa zu gleichen Teilen aus Ton und Kalk, bei höheren Kalkgehalten spricht man von Kalk-, bei niedrigeren von Tonmergel.

Es können folgende Mergelarten unterschieden werden:


Können diese Zahlen nun für euch von irgendeinem Nutzen sein? Wir würden erstmal sagen ‚Nein!‘. Aber es gibt einen Test, den ihr durchführen könnt, um herauszufinden, ob es in dieser Mergelkuhle tatsächlich Mergel gegeben hat und um welche Art es sich handelte.

Begebt euch auf dem Pfad hinter der Infotafel ein Stück in die Mergelkuhle hinein. Schaut euch einen Hang der Mergelkuhle genauer an. Ihr werdet feststellen, dass dieser zunächst wie „normaler“ Waldboden wirkt. Die oberste Schicht des Bodens ist mit einer Streuschicht bedeckt, die, auch besonders im Herbst, durch anfallendes Laub und Pflanzenteile (organische Substanz) entsteht. Dann folgt eine mehr oder weniger ausgeprägte Humusschicht. Sie ist dunkel gefärbt. In dieser Schicht wird die organische Substanz zersetzt und mit Tonmineralien verbunden. Darunter befinden sich die überwiegend mineralischen Schichten des Bodens.

Vereinzelt finden sich in der Kuhle Stellen bzw. Aufschlüsse, an denen heller Sand heraustritt. Um diesen soll es nun im folgenden Experiment gehen.
Falls ihr euch nicht in die Kuhle begeben möchtet, umwandert diese ein Stück. Ihr werdet sicher auch am oberen Rand fündig.



Das Experiment!

Ihr braucht dafür etwas Essig-Essenz, zwei Behälter und eure Sandprobe. Für den Fall, dass ihr 10%ige Salzsäure zur Hand habt, kann das Ergebnis deutlicher sein. Benutzt in diesem Fall aber für den Versuch sicherheitshalber eine Pipette.



Durch Zugabe der Essig-Essenz auf eure Bodenprobe sollte der eventuell im Kalk enthaltene Nährstoff Calzium reagieren und dadurch Kohlenstoffdioxid freigesetzt werden. Der Boden würde dann aufbrausen. Die Stärke und Dauer des Aufbrausens geben einen (groben) Hinweis auf den Kalkgehalt des Bodens.

Näherungswerte zum Kalkgehalt eines Bodens , geschlossen aus dem Aufbrausen bei Zugabe von Essig-Essenz durch die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid:
kein Aufbrausen ---> kaum Kalkgehalt
schwaches Aufbrausen ---> geringer Kalkgehalt
deutliches, aber kurzes Aufbrausen ---> hoher Kalkgehalt
anhaltendes Aufbrausen ---> sehr hoher Kalkgehalt

Wie oben beschrieben, spricht man nur bei hohen Kalkanteilen auch von Kalkmergel. Folglich sollte es auch nur dann Aufbrausen. Ist der Anteil geringer, handelt es sich im vermutlich um Tonmergel.

Euer Versuch sollte euch im Idealfall eine der beiden Bodenarten erkennen lassen.

Quellenangaben:
Infotafel LandLebenErleben HeideRegion Uelzen
A.M. Spooner: Geologie für Dummies
Wikipedia: Seite "Mergel"
Versuchsanordnung angelehnt an unterrichten.zum.de
Bilder:
Tabelle www.spektrum.de, Lexikon der Geowissenschaften
Mergelkuhle/ Versuchsanordnung: selbst



Um diesen Cache zu loggen, beantwortet bitte 3 Fragen bzw. Aufgaben und macht ein Foto.

Schickt uns die Antworten per E-Mail an kenguruhs_earth-caches@gmx.de oder über das Message-Center. Ihr dürft danach gleich loggen. Wenn es Probleme gibt, dann melden wir uns.

1. Wie tief ist die größte Mergelkuhle hinter der Infotafel?
2. Schaut euch die Hänge der Kuhle genauer an. Sucht einen der kleinen Aufschlüsse und vergleicht den hellen Sand mit dem Boden des Hangs. Beschreibt die Unterschiede!
3. Nimm eine Probe des auffälligen hellen Sands aus der Mergelkuhle mit nach Hause und untersuche diese entsprechend der oben beschriebenen Versuchsanordnung. Zu welchem Ergebnis in Bezug auf Kalk oder Ton kommt ihr?
4. Mache ein Foto von dir oder Teilen von dir oder mit deinem GPS oder Maskottchen und der Infotafel oder der Mergelkuhle im Hintergrund. Schön wäre auch ein Foto eures Experiments… Aber das ist optional.

Das Team KenGuruh wünscht viel Spaß an diesem Ort. 🦘



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