DEUTSCH:
An der südlichen Begrenzung des Dunkelsteinerwaldes befinden
sich unweit der Ruine Hohenegg die beiden Dörfer Korning und
Hafnerbach, die durch einen unscheinbaren Bach, den
Zenobach, miteinander in Verbindung stehen. Wie aber kam
dieser Bach zu seinem Namen?
Lassen wir uns vorerst verzaubern von der...
Sage vom Zenostein in Hafnerbach
Vorzeiten machte der heilige Zeno eine Pilgerreise ins Heilige
Land; auf der Heimreise kam er durch die Gegend von Hafnerbach und
predigte hier bei einem Bächlein den Heiden und bekräftigte seine
Worte durch große Wunder. Der Stein, auf dem er gebetet, zeigt noch
heute Spuren seiner Fußtritte wie in Wachs eingedrückt, er heißt
"Zenostein" und das Bächlein Zenobach.
Soviel erzählt uns die Sage. Befassen wir uns aber mit der
Geschichte der Burg Hohenegg näher, so erfahren wir, dass einer der
bekanntesten Besitzer der einst stolzen Burg, nämlich Raimund von
Montecuccoli (1609- 1680) es war, der die Burg weitläufig erweitern
ließ. Seiner aus Mondena abstammenden Familie ist es mit großer
Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben, dass der Zeno-Kult in den
Dunkelsteinerwald gebracht wurde.
Der Überlieferung nach wurde Zeno in
der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts in Mauretanien im Norden
Afrikas geboren, eine Region, die zu dieser Zeit als Provinz zum
römischen Imperium gehörte. Seine genaue Herkunft liegt im Dunkeln.
Auch wissen wir nicht, wann und auf welche Weise er zum
christlichen Glauben fand. Nach einer Palästinareise wurde er als
Nachfolger des Cricinus 362 zum Bischof von Verona gewählt. Die
Zeugnisse über Zenos Leben berichten in typischer Weise von einer
in Armut verbrachten und selbstloser Nächstenliebe geschuldeten
Existenz. Was er geschenkt erhielt, soll er an Bedürftige weiter
gegeben oder für die Mission verwendet haben. Seinen eigenen
Lebensunterhalt bestritt er durch Fischfang an der Etsch, der Fisch
wurde dann auch zu seinem Attribut. Hier soll er auch eines Tages
einen Mann, der mit seinem Ochsengespann von den Fluten
fortgerissen worden war, vor dem Ertrinken bewahrt haben. Bedeutsam
ist das literarische Werk Zenos. 93 seiner Traktate sind erhalten,
hiervon behandeln 16 verschiedene christliche Tugenden, bei den
übrigen 77 handelt es sich um dogmatische und moralische Reden, die
an verschiedene Bibelabschnitte anknüpfen. Zeno starb am 11. oder
12. April des Jahres 371 oder 372.
Lauschen wir noch einem Wunderbericht,
der den "Dialogen" Gregor des Großen aus dem Jahre 594 entnommen
ist::
Bei einem starken Hochwasser der Etsch, durch welches das gesamte
Stadtgebiet von Verona überflutet worden war, sollen die Fluten vor
dem Portal der Kirche mit dem Grab des Heiligen halt gemacht haben:
»Der ausgetretene Etschfluß bespülte bereits die Mauern der
Kirche des seligen Märtyrers und Bischofs Zeno, doch drang das
Wasser bei offenen Türen nicht in die Kirche selbst. Selbst als
dasselbe so hoch stieg, dass es die nahe am Dache befindlichen
Fenster erreichte, blieb es wie eine feste Mauer vor der
Kirchentüre stehen. Im Innern befanden sich viele Leute, sie hatten
aber wegen des Hochwassers rings um die Kirche keinen Ausgang.
Schon fürchteten sie, verhungern oder verdursten zu müssen und
stillten also den Durst mit dem vor der Kirchentüre befindlichen
Wasser, das immer noch bis zur Fensterhöhe reichte, aber in die
Kirche selbst durchaus nicht eindrang. Das Wasser ließ sich also
wohl schöpfen, hatte aber die Eigenschaft des Zerfließens verloren.
Es blieb vor der Türe stehen, um allen den Verdienst des Märtyrers
zu zeigen, zugleich aber diente es zur Hilfe, indem es in die
Kirche nicht eindrang, als ob es kein Wasser wäre« (Dialoge III
19)
Der größte Teil der Reliquien Zenos ruht bis heute in der in dieser
Wundererzählung beschriebenen Basilika di San Zenone in
Verona.
Zurück aus dem fernen Italien wollen wir uns noch einmal der
Gegend um den südlichen Dunkelsteinerwald zuwenden:
Die Kirche Hafnerbach ist dem heiligen Zeno geweiht. Im Jahre 1725
ließ die gräfliche Familie Montecuccoli beim Steine am Zenobach
eine schöne Bildsäule errichten, die den Heiligen Zeno als
Jerusalempilger darstellt, um die sagenumwobenen, sichtbar
zurückgelassenen Fußspuren des Heiligen zu ehren. Heute weiß man,
dass es sich hierbei um uralte Steinschalen handelt, die auf eine
heidnische Kultstätte hinweisen.
Die Koordinaten
N = 48° 13.499´
E = 15° 28.676´
Nimm an dieser mythischen Stätte Platz. Solltest du die obigen
Zeilen nur rasch überflogen haben, so nimm dir jetzt Zeit, dich
über diesen Ort zu informieren, bevor du an die Cachesuche
gehst.
Die Koordinaten zeigen bereits auf das Versteck, das ein versierter
Cacher in der nahen Umgebung der Gedenkstätte sicher rasch
findet.
Der Cache ist eine geräumige Plastik-Box mit folgendem
Originalinhalt:
- Logbuch, Kugelschreiber, Infozettel (bitte nicht
entfernen)
- Waschlappen
- Feuerzeug
- Drahtwaschl
- Ketterl
Happy Caching
Die Höhlenbären Tina & Pezi
ENGLISH SUMMARY:
In the 17th and 18th centuy the family Montecuccoli as owner of
the castle Hohenegg brought the Zeno-Ritual from Italy to the
region of the Dunkelsteinerwald. Zeno was born in Africa and became
Bishop of Verona in 362. You visit the statue of the Holy Zeno
which was erected in 1725 by the family Montecuccoli on a very old
rock which refers to an old heathen place of worship.
The Coordinates
N = 48° 13.499´
E = 15° 28.676´
The Coordinates point right to the hiding place which an
experienced Cacher will locate very suddenly.
The Cache itself consists of a large plastic box with the following
original content:
- Logbook, Pencil, Info sheet (please don´t remove)
- Washrag
- fire lighter
- steel dishrag
- necklace
Happy Caching
Die Höhlenbären Tina & Pezi