Wir machen darauf aufmerksam, sich an den verschiedenen Orten der Umgebung gemäß respektvoll zu verhalten. Es ist nie notwendig, Privatgelände zu betreten. Um den Wald zu schonen, müssen Wege nur kurz (ca. 1-2 m) vor dem Final verlassen werden. Bitte seid vorsichtig und versteckt den Cache wieder sorgfältig.
Am 17.8.1944 wurden bei der "Razzia von Kokkiniá" (heute Nikea, ein Stadtteil Athens) über 7000 griechische Männer von deutschen Besatzungstruppen und griechischen Kollaborateuren zusam-mengetrieben, um von dort in Viehwaggons als Zwangsarbeiter nach Deutschland deportiert zu werden. Über 100 Männer wurden vor Ort erschossen (siehe dazu auch den gleichnamigen Geocoin TB3WW42). Etwa 1800 von ihnen wurden von dort in Viehwaggons als Zwangsarbeiter nach Deutschland deportiert.
„Wie das Vieh beförderten sie uns…zusammengepfercht…aufeinanderliegend wie Waren…“
Einige von ihnen kamen so nach Bensheim-Auerbach und wurden dort in einer Baracke am Auerbacher Bahnhof („Markthalle“) untergebracht.
„Diese Baracke war als Kühlraum für Obst benützt worden.“
Täglich mussten die Männer einen Fußmarsch von mehreren Kilometern zu ihrem „Arbeitsplatz“ und wieder zurück bestreiten, der sie quer und für alle sichtbar durch den Ort führte. Sie arbeiteten „in einem riesigen Hohlraum im Berg, ‚Dom‘ genannt“, den sie für Dr. Hans Heymann ausbauen mussten, der mehrere Fabriken für Rüstungsgüter in der Umgebung Darmstadts besaß. Darüber hinaus wurden sie gezwungen, in einem unterirdischen Steinbruch sich – teilweise im wörtlichen Sinne – zu Tode zu arbeiten.
„Wie die Tiere führten sie uns in der Früh um 5 in den dunklen Schacht bis zum Abend.“
Es waren unsägliche Zustände, unter denen die Männer arbeiten und leben mussten. Viele von ihnen starben auf Grund von Erkrankungen, der äußerst schlechten Versorgung („Wasser und Kartoffelschalen“) und der harten Lebensbedingungen. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes fand man verscharrt im Wald in der Umgebung des Werks Leichname von Zwangsarbeitern, gestorben an Hunger und Krankheit oder ermordet von SS-Aufsehern.
Obwohl es unter Androhung von Strafe verboten war, Hilfe zu leisten, kam es vor, dass die Arbeiter auf ihrem Gang hier und da eine kleine Möhre oder ein Stück Brot fanden, was bei Entdecken schwer bestraft wurde.
Einige der griechischen Männer, die dieses Martyrium überlebten und nach Hause zurückkehren konnten, besuchten Bensheim viele Jahre später auf Einladung der Stadt in den 1990er Jahren und berichteten der Arbeitsgruppe, die sich mit dem Schicksal der griechischen Zwangsarbeiter beschäftigte, und in Schulklassen über ihre furchtbare Zeit in Auerbach.
Alle Zitate entstammen dem Buch „… und dass wir achtgeben auf die nächste Generation” von Dr. Johannes Krämer (Hrsg. Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger, Bensheim 2008), ohne den diese Geschichte nicht zu erzählen wäre.
Dieser Cache gedenkt all jenen, die den Gräueltaten im nationalsozialistischen Deutschland zum Opfer gefallen sind, aber auch jenen, die sie überlebt haben.
Die Baracke
Startkoordinaten: N 49° 42.146 | E 008° 36.802
„In Auerbach gaben sie uns einen Packen Stroh – das war das Bett.“
An den Startkoordinaten findet Ihr ein Schild mit drei Zahlen untereinander: A, B und C. Setzt die Zahlen ohne Komma in die folgende Formel ein: (A + B + C) x 2 + 47 = D. Nutzt den ermittelten Wert für eine Wegpunktprojektion und geht D m in Richtung Osten + 1,5° Bei vielen Geräten lassen sich nur ganze Grad-Zahlen eingeben. Lasst Euch davon nicht irritieren. Es muss kein Privatgelände betreten werden!
Der Weg
„Einmal habe ich gesehen, wie ein Grieche sich das Vogelfutter, das ich aufs Fensterbrett gestreut hatte, holte.“
Der Weg, den die griechischen Männer täglich mindestens zwei Mal gehen mussten, verlief durch diese Straße. Zwischen welchen Hausnummern befindet Ihr Euch jetzt? Die beiden Zahlen werden addiert zum Ergebnis E.
Ziel ist nun N 49° 42.(E x 10) - 15 | E 008° 37.(E x 50) + 3.
Die Menschen
„… soll er getötet worden sein, weil er aus Hunger einige verfaulte Äpfel an sich genommen hatte.“
In der Umgebung einer jungen Kastanie befinden sich weitere Informationen: Wie viele Personen liegen dort begraben = F. Wie viele Personen kamen ursprünglich nach Auerbach = G. Mit Hilfe dieser Zahlen werden die finalen Koordinaten berechnet:
N 49° 42.(20 x F) + 16 + E | E 008° 39. √144 + E + 2 x F - 4.
Die Arbeit (Final)
„… entweder starben wir vor Hunger, wenn wir krank in der Baracke bleiben, oder wir gehen zur Arbeit und sterben dort.“
Der Cache befindet sich wenige Meter abseits vom Weg und in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Stollen, in dem die griechischen Männer zur Arbeit gezwungen wurden. Das Areal ist heute aus Sicherheitsgründen gesperrt! Der Zaun dient als Orientierung, muss aber zu keiner Zeit überschritten werden!
Die Anlage ist nicht zu betreten und wegen Einsturzgefahr gesperrt.
Quellen und weitere Informationen:
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Benz, Wolfgang; Distel, Barbara (2007): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager (6); München, C.H. Beck.
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Krämer Johannes (2008): „… und dass wir achtgeben auf die nächste Generation“; Bensheim, Geschichtswerkstatt Jakob Kindinger.
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Stapp, Wolfgang (2004): Verschleppt für Deutschlands Endsieg. Ausländische Zwangsarbeiter im Breuberger Land, Höchst im Odenwald.
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Ders. (2006): Kaum bekannt: Ein Todeslager an der Bergstraße. Die KZ-Außenkommandos Darmstadt und Bensheim-Auerbach, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde (64), S. 259-302.
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wikipedia.org: Eintrag „Nikea (Attika)“; http://de.wikipedia.org/wiki/Nikea_%28Attika%29; letzter Abruf: 30.06.2012.