deutsch
Der Holzaufzug im
Weißenbachtal
SALZ – das weiße Gold der Habsburger.
1607 wurde die Soleleitung bis Ebensee verlängert und hier der
Sudbetrieb aufgenommen, da die Holzbestände im inneren
Salzkammergut schwanden. Unmengen von Holz waren für die
Salzerzeugung erforderlich – für die Auskleidung der Stollen,
für die Zillen zum Salztransport, für die Salzfässer und vor allem
Fichtenholz zur Beheizung der Sudpfannen.
Als die Holzvorräte im Trauntal knapp wurden, griff man auf die
Wälder des Attergaues zu. Über alle dem See zufließenden Gewässer
wurde Holz getriftet und über den See auf Plätten nach Weißenbach
transportiert, wo ein riesiger Holzlagerplatz entstand.
Von dort gelangte das Holz mittels tierischem Zug zum Holzaufzug im
Weißenbachtal, der 1721/22 von Bad Ischler Holzknechten errichtet
worden war. Ein für diese Zeit geniales Bauwerk, mit dessen Hilfe
die letzten Höhenmeter bis zur Wasserscheide (Umkehrstube) im
Weißenbachtal überwunden wurden.
Während seines 150 jährigen Bestehens wurden mittels dieser
Anlage 3 Millionen Raummeter Hallholz befördert und zur Saline nach
Ebensee geliefert. Für eine Sudpfanne bestand ein wöchentlicher
Bedarf von 400 Raummetern, bis zu vier Sudpfannen, dem steigenden
Verbrauch entsprechend, waren in Betrieb.
Allein im Attergau standen für diese aufwändige Art der
salinarischen Holzversorgung 260 Arbeiter ständig im Einsatz, 20
bis 30 Mann bedienten den Holzaufzug. Speziell für Steinbach war
dieser Zeitabschnitt von großer wirtschaftlicher Bedeutung –
rund fünf Generationen fanden in ihrem Heimatort Arbeit, wenn auch
bei kleinem Verdienst. Erst die Bahnlinie durch das Salzkammergut
(1877) und die damit mögliche Lieferung der Braunkohle aus dem
Hausruck bedeutete das endgütige Aus für die Attergauer
Holzlieferung.
Die im Weißenbachtal verbliebene einsame Siedlung ist ein Relikt
der bedeutsamen Ära der Attergauer Hallholzlieferung und diente in
späteren Jahren Kaiser Franz Josef als Jagdsitz. Heute ist sie bei
Einheimischen als „Jagdhaus Aufzug“ bekannt.
Folgende Bauteile gehörten zur Anlage:
- Die Holzkastenklause (= gitterartig aufgeschichtete Stämme, die
mit Steinen gefüllt wurden, um Wasserdruck standzuhalten) im
Äußeren Weißenbach. Ein Bauwerk das 13 m lang, 7 m breit und 3,3 m
hoch war und als Wasserfang diente (Reste der Einbauten sind noch
gut erkennbar).
- Der 500 m lange Betriebswasserkanal von der Klause beim Äußeren
Weißenbach zum Aufzug, der zum Betreiben des Wasserrades diente.
Der Graben ist noch gut im Gelände zu sehen.
- Der eigentliche „Aufzug“, bestehend aus Talstation
mit Beladerampe, Holzaufzug – mithilfe von 2 Wagen wurden die
klafterlangen Fichtenscheiter an Hanfseilen hochgezogen – und
der Bergstation. Die beiden Fahrbahnen waren 89 m lang und
überwanden eine Höhe von 51 m. Die Fludergrube und der
Abwasserkanal sind noch sichtbar, die Trasse und die Position der
Bergstation lassen sich mit einiger Vorstellungskraft und einem
Höhenmesser finden.
Skizze: Dipl.Ing. Ernst Bitterlich, aus: Gemeinde Steinbach am
Attersee (1986): "Steinbach am Attersee", Landesverlag Linz,
p49
- Der Schwemmkanal. Das oben abgeladene Holz ließ man stückweise
in den dort vorbeiführenden, insgesamt 6 km langen Schwemmkanal
gleiten, der in sanftem Gefälle die Wasserscheide überwand und
seine Fracht zu den der Traun zufließenden Gewässern
transportierte.
- Den Wasserzufluß sicherte ein etwa 1,5 km bergwärts gelegenes
Stauwerk im Gimbach. Reste der Holzeinbauten des Staudammes und
Teile der Riese unterhalb der Forststraße noch zu finden,
allerdings ruhte die Riese z.T. auf hölzernen Jochen um das
ausgeglichene Gefälle zu gewährleisten.
- Als mächtiges Bodendenkmal ist der bis zu 8 m tiefe Graben von
der Umkehrstube (Straßen - km 7,8) bis zur Einmündung in die
Pöllitz erhalten.
„Und am Ende der Wasserriesen steht die Pöllitzklaus
brauchbar an Handen, weil hiedurch das Hallholz, welches die
Wasserriesen im Triftbach wirft, von Selbstwasser nicht behörig
abrinnen könnte, folglich durch die Eröffnung der Klause mit Gewalt
in den Triftbach bis in den mittleren Weißenbachrechen geschwemmt
werden muß.“
Zitat: Kammergut´sche Manipulationsbeschreibungen Ebensee
24.11.1810.
Wer es ganz genau erkunden will, kann das Modell des Holzaufzugs
im Steinbacher Heimathaus (N47 50.292 E13 32.624)
besichtigen.
Heimathaus, Öffnungszeiten:
Juni bis September: Mi 17:30 - 19:30 Uhr
Ansonsten nach Vereinbarung
Führungen ab 5 Personen
web: www.ooemuseumsverbund.at/de_museum_177.html
Aber nun auf zum cache!
Die Anfangskoordinaten liegen an der Wasserfassung des Äußeren
Weissenbachs (N47 46.915 E13 35.502). Ein paar Meter oberhalb der
Holzkastenklause führte eine alte Brücke über den Äußeren
Weissenbach. A Baumstämme verbinden die beiden
Brückenfundamente.
Nun gehst du entlang des gut sichtbaren Betriebswasserkanals zum
Aufzug (N47 47.130 E13 35.612) und von dort der Forststraße folgend
zum Stauwerk am Gimbach (N47 47.656 E13 35.774). Direkt unterhalb
der Forststraße kannst du ab N47 47.287 E13 35.518 den Schwemmkanal
gut erkennen.
Bei der Wasserfassung angelangt siehst du die Reste der Klause.
Linksufrig neben dem Brückfundament befinden sich B in den Stein
gemeisselte Widerlager für das Stauwerk.
Zurück gehst du auf der selben Straße, bis der Schwemmkanal bei
N47 47.287 E13 35.518 in den Wald hinein führt und mit nur einem
halben Grad Gefälle in weglosem Gelände in Richtung Bergsation des
Aufzugs zieht.
Der cache befindet sich nahe der Bergstation bei N47 47.16Y E13
35.6X7
X = A+1
Y = B-2
english
SALT was like gold - WHITE GOLD - for the
House of Habsburg.
1607 a wooden pipeline was laid to bring the brine from the mine
at Hallstatt to the salt works to Ebensee. The salt production
encreased steadily and enormous amounts of fire wood were needed to
heat the salt pans. When the woods in the Traun-valley dwindled,
the wood had to be brought from the area around the Attersee.
Floating resulted to be the cheapest way to transport the tree
stems - down the streams to the Attersee and over the lake to the
village of Weißenbach. However, the heavy load then had to be
brought up to the pass in the Weißenbach-valley with horse
carriages. To shorten this cumbersome and man-intensive way of
transport, a wood-lift was built. It was made of timber, 89m long,
51m high and driven by a waterwheel with 5m in diameter.
A cable car brought the tree stems up the hill. At the top the
stems were thrown into the 6km long, artifical channel in which the
stems were floated to a brook leading down to Traun-valley. The
cable car (german: "Aufzug") was a technical masterpiece at that
time - it was built 1722 and it was working for 150 years. Nearly 3
million m3 of spruce was carried by it.
Today you will find an isolated settlement in beautiful scenery
in Weißenbach-valley, 3 houses where the wood workers lived. When
the "Aufzug"-construction was no longer needed, it became a
favourite hunting place of the Austrian Emperor Kaiser Franz Josef
I.
Traces of the wooden construcions can still be found in the
brooks. We will find them, seeking the cache:
- A water-dam in the brook to gain the water driving the big
wheel.
- An artifical channel to bring the water to the basis
station.(still to be seen)
- A water-dam to gain the necessary water for the artifical ,6km
long channel to the watershed.
- The top station of the lift, where the channel passed by.
(Affords a bit of climbing, because of the latest storm "Emma",
which uprooted many trees.)
There are no remainings of the wood-lift, but this cache hunt
will give you a fairly good idea, where it must have been.
If you are interested, you can find a model of this "Aufzug" in
the little museum at Steinbach/Attersee.
Wednesday 9.30, from May to Sept
or on demand for groups
web: www.ooemuseumsverbund.at/de_museum_177.html
Let's start the cache hunt!
The starting point is near the old water dam in the river
"Äußerer Weißenbach" (N47 46.915 E13 35.502). "A" rotten tree
stems lay like a bridge over the brook.
Now you follow the artificial channel to the watermill that
drove the cable car (N47 47.130 E13 35.612). From there you follow
the road to the dam in the river "Gimbach" (N47 47.656 E13 35.774).
Pay attention to the channel, just beneath the road at N47 47.287
E13 35.518.
Once you reached the dam at the river Gimbach you can see the
remainings of the dam. On the left side, just beside the basis of
the new bridge there are "B" holes in the stone to fit the
beams of the dam construction.
Back on the same road to the point, where the channel leads into
the forest at N47 47.287 E13 35.518. With an inclination of only
1/2 degree the channel leads pathless to the top station of the
cable car.
The cache is near the top station at N47 47.16Y E13 35.6X7
X = A+1
Y = B-2
good luck!