Hintergrundinfos
Als zweiter kommunaler Dortmunder Friedhof außerhalb der
Stadtmauern nach dem "Westentotenhof" (heute Westpark) wurde der
"Ostenfriedhof" 1876 eröffnet. Erst 22 Jahre später entstanden im
heutigen Ostparkviertel die ersten Gebäude. Familien der großen
Industriellen, von Ärzten und hohen Beamten ließen sich bevorzugt
nieder. Die zahlreichen monumental gestalteten Gräbstätten mit
kunstvollen Umrandungen und Zäunen auf dem etwa 16 Hektar großen
Gelände bezeugen dies.
Kurz vor dem 1. Weltkrieg beschloss der Rat der Stadt Dortmund
in Anbetracht des stark belegten Friedhöfe, die frei werdenden
Ruhestätten auf den vier Dortmunder Stadtteilfriefhöfe nicht neu zu
belegen und fortan einen zentralen Hauptfriedhof zu betreiben.
Durch den Krieg verzögert,wurde der Westfriedhof als erster
Friedhof 1921 in einen Park umgewandelt. Auch der Ostfriedhof wurde
umgestaltet, um ein Park zu werden. Während des 2. Weltkriegs wurde
er stark zerstört und war jahrelang vollständig gesperrt.
Trauerhalle, die Verwaltung mit Wohnhaus am Haupteingang und das
Eingangstor stammen noch aus der Gründungsphase des Friedhofs. Es
folgten ruhige Jahre, in denen der Friedhof kaum noch genutzt wurde
und sich zum Stadtpark entwickelte. Zahllose riesige Bäume und
malerische Wiesenlichtungen prägen ihn. Die Felder 8 und 9 sind
sogar Vogelschutzgebiete.
Seit Mitte der 90er Jahre werden wieder neue Grabstellen
vergeben - auf einem Viertel der Gräberfelder mit Parkcharekter
finden bereits wieder Bestattungen statt. Dabei ist es naheliegend,
dass die Interessen auseinandergehen: Die einen wünschen sich einen
würdevolle Bestattung nah am Wohnort, die anderen wünschen sich
naturnahe Park- und Erholungsflächen in einem gehobenen
Stadtviertel, das sonst wenig Grün aufzuweisen hat.
Die Mischung aus Spaziergängen, Hunden, spielenden Kindern und
Trauergästen im Ostpark könnte ein Vorbild für die
Gleichzeitigkeit von Erholung und Trauer in verdichteten
Stadtteilen sein kann. |
Technische Hinweise
Dieser Rundgang ist ein einfacher Sonntagnachmittagspaziergang,
der auch für Familien geeignet ist. Alle Strecken sind
kinderwagentauglich. Die Wege müssen für die 2. Station und das
Final den Weg verlassen. Beide Male werden nicht mehr genutze
Gräberfelder (heute Wiesen) betreten, bei denen dies
moralisch-ethisch aus meiner Sicht kein Problem ist. Ich habe die
Route im Zickzack durch den Park gelegt, um euch möglichst viele
Ecken und Wege dieses schönen Ortes zu zeigen.
Kinder und Familienmitglieder, die nicht mehr mögen, können sich
auf dem direkt angrenzenden Spielplatz oder im nahen Eiscafé
Venezia (N 51°30.802’, E 007°29.209’) die Zeit vertreiben.
Parkmöglichkeit WP 1: N 51°30.702’, E 007°29.415’,
Straßenbahnstation „Funkenburg“.
Gesamtlänge: 1,6 km
Gehzeit: 0:45 h |
WP 1 : N 51°30.702’, E 007°29.415’
a = _____ = Anzahl der langen Eisenstäbe, die nach oben von
einem Ziergegenstand abgeschlossen werden (deren Form spielt keine
Rolle), plus 12. Das Ergebnis ist eine ungerade
Zahl.
WP 2 : N 51°30.5a’, E 007°29.614’
Ein Grab, an dem Herr oder Frau MAYR einst Ruhe
fand, ist kaum noch zu erkennen. Nur noch der eingewachsene
steinerne Rahmen ist hinterblieben, siehe Spoilerfoto "Mayr". Das
Grab befindet sich in einem parkähnlichen Gräberfeld, es muss
nicht zwischen gepflegten Gräbern
herumgeschnüffelt werden.
b = _____ = Anfangsbuchstabe des Vornamens, wobei A=1, B=2, ...
Z=26.
c = _____ = Anzahl der Steine, die den Rahmen für MAYR bilden.
WP 3 : N 51°30.586’, E 007°29.(12*c)3’
Auf dem Ostfriedhof befinden sich zwei Ehrenmale für
Grubenunglücke, die 1893 und 1897 zahlreiche Menschen das Leben
kosteten. Neben den Gefahren, die mit der Industrialisierung
verbunden waren, zeigen die Ehrenmale auch das verantwortliche
Verhältnis zwischen Arbeitern und Grubenbesitzer, in dem letztere
sich auch über den Tod hinaus für ihre Arbeiter verantwortlich
fühlten: Das gesuchte Ehrenmal wurde durch die Zecheneigentümerin
Gewerkschaft Westfalia errichtet.
d = _____ = Anzahl der eisernen Grabmale, multipliziert
mit 2.
WP 4: N 51°30.5b4’, E 007°29.501’
Dieser Bereich lediglich im kurzen Zeitraum1898-1921
genutzt.
e = _____ = Anzahl der Zacken am Stern, der in den größten Stein
eingraviert wurde.
f = _____ = Quersumme aus der Zahl der kreisrunden Kettenglieder
zwischen zwei Pfählen (identische Zahl zwischen allen sechs
Pfählen).
WP 5: N 51°30.ec0’, E 007°29.e55’
Der Jugendstil brachte ab etwa 1890 linienbetonte Formen und
vegetative Ornamentik in die Kunst ein, so auch auf dem
Ostfriedhof. An den Koordinaten findest du einen
Jugendstil-Grabstein, auf dem sich der Gruß „Auf Wiedersehen“
befindet.
g = _____ = Anzahl der Sonnenstrahlen auf dem Grabstein.
WP 6/Finale: N 51°(a-c+b).(c+b)(b+b)(f-b)’, E
007°g.(e-b)d
Der Ort des Finales lädt zum Verweilen ein, oft steht in seiner
Nähe sogar eine Bank. Die Dose befindet sich in 3m Höhe und hat
einen gelben Deckel.