Ein Cache für zwei oder mehr potentielle Investoren in Anlehnung
an ein legendäres Spiel und einen pfiffigen Bankier. Einfach
ausdrucken und losgehen. Alles Andere findet sich on
tour.
Die Gesamtlänge dieses Multies beträgt ca. 1km pro Immoblienhai
(bei 2 Haien).
Intro
Wir schreiben das Jahr 1870 und der Bankier Albert Hirte erbt die
sogenannte "Kesselwiese". Mit diesem Stück Land hat Hirte etwas
ganz Großes vor. Eine Villenkolonie soll hier entstehen. Deshalb
kauft er gleich noch eine 33 Morgen große Ackerfläche hinzu. Die
"Kesselwiese" hat im Köpenicker Grundbuch allerdings einen anderen
Namen.
Dieser Umstand führt uns zu Station 1.
Station 1 "Der Namensgeber" - N 52° 27.128 E
013° 36.126
Zwei potentielle Investoren - ja, genau jetzt seid ihr dran - hören
von Hirtes Vorhaben. Zur Vereinfachung nennen wir die beiden eben
mal
Frau Guthaben und
Herrn Goldtaler. Diese beiden möchten gern mehr von
dem Vorhaben erfahren und treffen sich an den Startkoordinaten mit
dem Namensgeber der Villensiedlung.
Dieser begrüßt sie mit etwas röhrender Stimme und redet in
unverständlichem Kauderwelsch auf sie ein. Während seinen
Ausführungen zum Namen der geplanten Villenkolonie zählen die
beiden gelangweilt die Enden seines eleganten Kopfschmucks.
Überrascht stellt ein jeder für sich fest, dass die Anzahl der
gezählten Enden multipliziert mit 10.000 exakt dem eigenen Vermögen
in Goldmark entspricht.
Frau Guthaben erinnert sich plötzlich an einen
Brief, den sie seit heute Morgen mit sich herum trägt. Sein
Kurzinhalt lautet in etwa so: "Zahlen Sie Ihre Versicherungssumme
in Höhe von 1.000 Goldmark". Und wieder tausend weg, seufzt
sie.
Auch Herr Goldtaler erhielt heute Morgen einen
Brief. Dieser war jedoch vom Notar und enthält wesentlich
erfreulichere Nachrichten. Sein Inhalt lautet stark gekürzt etwa
so: "Du erbst 12.000 Goldmark". Ein Lächeln huscht über sein
Gesicht.
Station 2 "Erste Geschäfte"
Ein Bote erreicht Frau Guthaben mit der
Nachricht: "Rücke vor zum 'Weg zur Quelle'". Dies war ein
Insidertipp und sofort macht sie sich auf den Weg dorthin. Der
Informant hatte wirklich gute Arbeit geleistet, die Straße war noch
zu haben und hatte eine exzellente Lage. Sie bildete die
Verlängerung der Straße vom Bahnhof Friedrichshagen mit der
Aussicht auf den Kirchturm in Köpenick, hervorragend! Schnell wird
man sich über den Preis einig. 100.000 Goldmark kostet sie das
Filetstück.
Als erfahrene Geschäftsfrau weiß sie, dass eine Straße ohne
entsprechende Bebauung nur wenig Rendite abwirft. So baut sie eine
edle Turmvilla gleich vorne an. Als ihr Blick das Türmchen empor
klettert, muss sie lächeln. Die Wetterfahne zeigt den exakten
Baupreis an, wenn man deren Jahreszahl mit 20 multipliziert.
Erneut trifft ein Bote ein. Diesmal lautet die Nachricht: "Mache
einen Ausflug zum Sternplatz". "Ja, ja, der Sternplatz, dass ist
auch so eine geniale Idee von Herrn Hirte", sinniert Frau Guthaben
bei diesem Schreiben.
Herr Goldtaler sieht Frau Guthaben davon eilen
und befürchtet schon Schlimmes. Und tatsächlich, die beste Straße
ist bereits weg. Schnell eilt er zur "Wißlerstraße", um diese zu
erwerben und damit Fuß in der entstehenden Villensiedlung zu
fassen. Schlappe 75.000 Goldmark muss er dafür hinblättern.
Voll Entsetzen sieht er kurz darauf Frau Guthabens Turmvilla
entstehen. Kurz entschlossen baut auch er. Seine Villa "Claudio"
lässt er auf der selben Hausnummer, wie die Turmvilla, erbauen. Er
lässt in den Zaun zur Straße Rosetten ein. Deren Anzahl
multipliziert mit 5.000 ergibt den Investitionspreis.
Einige Zeit später erhält er einen Brief mit folgendem Kurzinhalt:
"Du wirst zu Straßenausbesserungsarbeiten am 'Hirteplatz'
herangezogen." "Seit wann heißt denn der 'Sternplatz'
'Hirteplatz'?", murmelt er verwundert. Wieder ahnt er Schlimmes und
eilt unverzüglich dorthin.
Station 3 "Tue Gutes und rede
davon"
Frau Guthaben weiß, wie wichtig es ist, sich mit
den richtigen Leuten gut zustellen. Kurz entschlossen baut Sie auf
dem "Sternplatz" einen Obelisken zu Ehren Albert Hirtes. Weiterhin
setzt sie sich erfolgreich für die Umbenennung des Platzes in
"Hirteplatz" ein. Dieser politische Schachzug kostet sie unerwartet
viel. Addiert man je den Tag, Monat und das Jahr des Geburts- und
Todestages Albert Hirtes zusammen, erhält man die stolze Summe
dieser Aktion.
Da Frau Guthaben auch gutaussehend ist, erhält sie im gleichen
Monat einen Glückwunsch: "Du hast den II. Preis in einer
Schönheitskonkurrenz gewonnen. Ziehe 500 Goldmark
ein."
Herr Goldtaler ist empört über diese
Machenschaften. Trotzdem kann er sich dem Geschehen nicht ganz
entziehen. Irgendwie will auch er sein Gesicht waren und lässt im
Zuge der Straßenausbesserungsarbeiten den Innenplatz mit dem
Obelisken begrünen. Zusätzlich lässt er mehrere Laternen auf dem
Platz installieren. Die Anzahl dieser Laternen multipliziert mit
250 entspricht der Summe, die er dafür zähneknirschend aufbringen
musste.
Doch er hat Glück im Unglück. Seine Bank schickt ihm einen Brief:
"Du erhältst auf Vorzugs-Aktien Dividende 1.500 Goldmark". Er kann
sich das Grinsen nicht verkneifen.
Station 4 "Dampfer vs.
Solebad"
Während Frau Guthaben sich noch von ihrer
letzten Großinvestition erholen muss, kauft Herr Goldtaler die
"Sternallee" für 47.000 Goldmark.
Die Geschäfte laufen gut, so dass er kurze Zeit später von seinem
Verwalter eine Notiz erhält: "Miete und Anleihzinsen werden fällig.
Die Bank zahlt dir 4.146 Goldmark." "So ist's recht", schmunzelt er
und plant kurzer Hand am Spreeufer eine Dampferanlegerstelle mit
Ausflugsgaststätte. Der Preis hierfür errechnet sich aus der
Multiplikation aller Zahlen, welche sich an dem Mast mit dem
südlichsten Straßenschild seiner frisch erworbenen Straße
befinden.
Frau Guthaben hat derweilen auf ihrem Grund und
Boden nach Sole bohren lassen. Zur Überraschung aller wird sie
fündig und kann im Juli 1890 ein Solebad eröffnen. Die Ernüchterung
kommt nach 20 Jahren - die Quelle versiegte unverhofft.
Wenn sie ihre Straße (Weg) bis zum südwestlichsten Zipfel folgt,
schaut sie Richtung Nordwest auf das nun zum Verkauf stehende
Grundstück. Alles ist mittlerweile überwuchert und traurig schaut
sie auf die Hausnummer, welche multipliziert mit 3.000 das
Investitionsvolumen dieses kurzlebigen Solebades ergibt.
Glücklicherweise konnte sie in der kurzen Zeit Einnahmen in Höhe
von 18.344 Goldmark erzielen, so dass der Verlust nicht ganz so
schlimm ausfiel.
Station 5 "Das schwere Erbe"
Herr Goldtaler hat inzwischen das Erbe seines
Onkels angetreten und neben dem Geld auch ein vergilbtes Dokument
vom Notar übereicht bekommen. Dieses berichtet von einem längst
vergessenen Schatz in Köpenick. Mit seinem Restvermögen möchte Herr
Goldtaler diesen Schatz heben. Nach kurzem Überschlag seines
Vermögens erkennt er jedoch, dass er es allein nicht schaffen
kann.
Ein Schreiben der Bank erfreut Frau Guthaben
sichtlich. Dort steht geschrieben: "Bank-Irrtum zu deinen Gunsten.
Ziehe 4.000 Goldmark ein." Sie erfährt außerdem von Goldtalers
Erbschaft. Da sie um dessen finanzielle Situation weiß, bietet sie
ihm Unterstützung an.
Beide Parteien verabreden sich zu einem Treffen bei Bank ihres
Vertrauens N 52° 27.024 E 013° 35.777.
Dort werden sie sich nach einiger Zeit einig und leihen sich je von
der Bank den noch fehlenden Betrag für die gemeinsame Suche.
Doch noch bevor sie eine groß angelegte Expedition ausrüsten
können, schlägt die Inflation unverhofft zu. Eintausend Goldmark
sind über Nacht nur noch eine Goldmark wert. Dies führt dazu, dass
die beiden sich wohl oder übel selbst auf die Schatzsuche machen
müssen, ganz ohne umfangreiche Ausrüstung und Leiharbeiter. Zum
Glück liegt der Schatz in Köpenick, so dass eine weite Anreise
entfällt.
Final "Steinreich"
Da unsere beiden Investoren ihre vielseitigen Einnahmen und
Ausgaben bestens im Griff hatten, fällt ihnen die Bestimmung des
Ortes, an dem der Schatz liegt, nicht sonderlich schwer.
Epilog
Diese Geschichte ist frei erfunden. Sie basiert jedoch auf
historischen Ereignissen, welche man ausführlicher auf folgender
Seite nachlesen kann:
Friedrichshagener Zeit-Fenster
Nr.3+6
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