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Im
Jahr 1939 wollte die Chicagoer Warenhauskette Montgomery Ward
zu Weihnachten ein besonderes Werbegeschenk verteilen und erteilte
dem Werbetexter Robert L. May den Auftrag ein Kinderbuch zu
schaffen. Und so wurde Rudolph, das Rentier mit der roten Nase
geboren. Die Rudolph-Hefte wurden in den Kaufhäusern als
Werbegeschenk an Kinder verteilt. Während des Zweiten Weltkrieges
geriet Rudolph vorübergehend in Vergessenheit. 1949 schrieb dann
ein Freund von May, Johnny Marks ein kleines Lied über Rudolph, das
Rudolph wieder ins Rampenlicht brachte. Seitdem gibt es wohl kaum
einen amerikanischen Schlagersänger, der dieses Lied über Rudolph
nicht eingespielt hat.
Für den, der die Geschichte nicht kennt ist sie
hier noch mal zum nachlesen:
Die
Geschichte von Rudolph, dem Rentier mit der roten Nase
Hoch oben im Norden, wo die Nächte im Winter viel
dunkler und länger sind und der Schnee viel weißer ist als bei uns,
leben die Rentiere im Zauberwald. Hier ist auch der Weihnachtsmann
zuhause.
Jedes Jahr im Sommer geht der Weihnachtsmann auf die Suche nach
den stärksten und schnellsten Tieren, die am Heilig Abend seinen
gewaltigen Schlitten durch die Luft befördern können. Hier in
Lappland lebte eine Rentierfamilie mit ihren fünf Kindern. Das
Jüngste hörte auf den Namen Rudolph und war ein besonders lebhaftes
und neugieriges Kind, das seine Nase in allerlei Dinge
steckte.
Tja, diese Nase hatte es wirklich in sich. Immer,
wenn das kleine Rentierherz vor Aufregung ein bisschen schneller
schlug, leuchtete sie so rot wie der Mantel vom Weihnachtsmann.
Egal, ob er sich freute oder zornig war, Rudolphs Nase glühte in
voller Pracht.
Seine Eltern und Geschwister hatten ihren Spaß an der roten Nase,
aber schon im Rentierkindergarten wurde sie zum Gespött der
vierbeinigen Freunde. "Das ist der Rudolph mit der roten Nase",
riefen sie und tanzten um ihn herum, während sie mit ihren kleinen
Hufen auf ihn zeigten. Und dann erst in der Rentierschule! Die
anderen Rentierkinder hänselten ihn wo sie nur konnten. Mit allen
Mitteln versuchte Rudolph seine Nase zu verbergen, manchmal
übermalte er sie sogar mit schwarzer Farbe. Wenn er dann mit den
anderen Verstecken spielte, freute er sich besonders, dass er
diesmal nicht entdeckt worden war. Aber im gleichen Moment begann
seine Nase so zu glühen, dass die Farbe abblätterte. Ein anderes
Mal stülpte er sich eine schwarze Gummikappe darüber. Nun konnte er
nur noch durch den Mund atmen. Als er auch zu sprechen anfing,
klang es als säße eine Wäscheklammer auf seiner Nase. Seine
Mitschüler hielten sich die Rentierbäuche vor Lachen, aber Rudolph
lief nach Hause und weinte bitterlich. "Nie wieder werde ich mit
diesen gemeinen Blödhufen spielen", rief er unter Tränen. Seine
Eltern und Geschwister konnten ihn gar nicht trösten.
Es war wieder einmal Sommer und wie in jedem Jahr kündigte der
Weihnachtsmann seinen Besuch an. In allen Haushalten wurden die
jungen und kräftigen Rentierburschen herausgeputzt. Ihr Fell wurden
so lange gestriegelt und gebürstet bis es kupferfarben schimmerte,
die Geweihe wurden mit Fett eingerieben und poliert bis sie im
Sonnenlicht glänzten.
Und dann war es endlich soweit. Auf einem riesigen Platz standen
Dutzende von Rentieren, die ungeduldig und nervös mit den Hufen
scharrten und schaurigschöne Rufe ausstießen, um die Mitbewerber zu
beeindrucken. Unter ihnen war auch Rudolph. Er war an Größe und
Kraft den anderen Bewerbern deutlich überlegen.
Pünktlich zur festgelegten Zeit traf der Weihnachtsmann aus dem
nahegelegenen Weihnachtsdorf ein. Er wurde von Donner, seinem
getreuen Leittier, begleitet. Im Sommer ritt Santa Claus immer auf
Donner - ohne Schnee keine Schlittenfahrt. Der Weihnachtsmann
machte sich sofort an die Arbeit, indem er jedes Tier erst einmal
genau anschaute. Immer wieder brummelte er einige Worte in seinen
langen weißen Bart. Sorgsam wählte er die aus, die am Wettrennen
teilnehmen durften. Die Sieger würden in diesem Jahr den Schlitten
ziehen.
Rudolph kam es wie eine Ewigkeit vor., bis er an die Reihe kam.
Seine Nase glühte vor Aufregung so rot wie noch nie. Santa Claus
trat auf ihn zu, lächelte freundlich und - schüttelte den Kopf. "Du
bist groß und kräftig und ein hübscher Bursche dazu", sprach er,
"aber leider kann ich dich nicht gebrauchen. Die Kinder würden ja
erschrecken, wenn sie dich sähen." Rudolphs Trauer kannte keine
Grenzen. So schnell er konnte, lief er hinaus in den Wald und
stampfte brüllend und weinend durch den tiefen Schnee. Die
Geräusche und das weithin sichtbare rote Licht lockten eine Elfe
an. Vorsichtig näherte sie sich, legte ihre Hand auf Rudolphs
Schulter und fragte: "Was ist mit dir?" "Schau nur, wie meine Nase
leuchtet. Keiner braucht ein Rentier mit einer roten Nase!"
jammerte Rudolph. "Das kenne ich gut", sprach die Elfe, "ich würde
gerne im Weihnachtsdorf mit den anderen Elfen arbeiten. Aber immer,
wenn ich aufgeregt bin, beginnen meine Ohren zu wackeln. Und
wackelnde Ohren mag Santa Claus nicht."
Rudolph blickte auf, wischte sich mit den Hufen die Tränen aus den
Augen und sah eine bildhübsche Elfe, deren Ohren im Rhythmus eines
Vogelschlags hin und her wackelten. "Ich heiße Herbie", sagte sie
schüchtern. Und während sie sich so in die Augen sahen, der eine
mit einer leuchtend roten Nase, die andere mit hin und her
wackelnden Ohren, prusteten sie urplötzlich los und lachten bis
ihnen die Bäuche weh taten.
An diesem Tag schlossen sie Freundschaft, schwatzten bis in die
Nacht und kehrten erst am frühen Morgen heim. Mit Riesenschritten
ging die Zeit auf Weihnachten zu. Herbie und Rudolph trafen sich in
dieser Zeit viele Male im Wald. Alle waren mit den Vorbereitungen
für das Weihnachtsfest so beschäftigt, dass sie nicht bemerkten,
wie sich das Wetter von Tag zu Tag verschlechterte. Am Vorabend des
Weihnachtstages übergab die Wetterfee Santa Claus den
Wetterbericht. Mit sorgenvoller Miene blickte er zum Himmel und
seufzte resigniert: "Wenn ich morgen den Schlitten anspanne, kann
ich vom Kutschbock aus noch nicht einmal die Rentiere sehen. Wie
soll ich da den Weg zu den Kindern finden?"
In dieser Nacht fand Santa Claus keinen Schlaf. Immer wieder
grübelte er über einen Ausweg nach. Schließlich zog er Mantel,
Stiefel und Mütze an, spannte Donner vor seinen Schlitten und
machte sich auf den Weg. "Vielleicht finde ich unterwegs eine
Lösung", dachte er. Während der Fahrt begann es in dichten Flocken
zu schneien. So dicht fiel der Schnee, dass Santa Claus kaum etwas
sehen konnte. In der Ferne leuchtete ein rotes Licht so hell, dass
ihm der Schnee wie eine riesige Menge Erdbeer-Eis vorkam. Santa
Claus liebte Erdbeer-Eis. Beim Näherkommen bemerkte er Rudolph mit
der roten Nase. "Hallo", rief er, "was hast du für eine hübsche und
wundervolle Nase! Du bist genau der, den ich brauche. Was hältst du
davon, wenn du am Weihnachtstag vor meinem Schlitten herläufst und
mir so den Weg zu den Kindern zeigst?"
Als Rudolph die Worte des Weihnachtsmannes hörte, fiel er vor
Schreck beinahe um und seine Nase glühte so heftig wie noch nie in
seinem Leben. Vor lauter Freude fehlten ihm die Worte. Erst langsam
fand er seine Fassung wieder. "Natürlich…, furchtbar gerne. Ich
freu' mich riesig…." Doch plötzlich wurde er sehr traurig. "Aber
wie finde ich den Weg zurück zum Weihnachtsdorf, wenn es so dicht
schneit?" Im gleichen Moment, in dem er die Worte aussprach, kam
ihm eine Idee. "Bin gleich wieder da", rief er, während er schon in
schnellem Galopp auf dem Weg in den Wald war und einen verdutzten
Santa Claus zurückließ.
Wenige Minuten später kehrten ein Rentier mit einer glühenden Nase
und eine Elfe mit wackelnden Ohren aus dem Wald zurück. "Sie wird
uns führen, Santa Claus", sagte Rudolph voller Stolz und zeigte auf
Herbie. "Mit ihren Ohren hält sie uns den Schnee vom Leibe. Und sie
kennt den Weg." "Das ist eine prachtvolle Idee", dröhnte Santa
Claus begeistert. Und so geschah es, dass Santa Claus am
Weihnachtstag von einem Rentier mit einer roten Nase und einer Elfe
mit wackelnden Ohren begleitet wurde.
Rudolph wurde am nächsten Tag von allen Rentieren begeistert
gefeiert. Sie waren richtig stolz auf ihn. Schließlich hatte er ja
nicht nur dem Weihnachtsmann geholfen, sondern die
Weihnachtsbescherung für die Kinder gerettet. Ein großes Fest wurde
veranstaltet und alle Rentiere sangen und tanzten um das Grosse
Feuer bis lange nach Mitternacht. Sicher würde ihr Rudolph noch
einmal ganz berühmt werden. Auch Herbie, die Elfe mit den
Wackelohren, war eingeladen. "Ich werde allen im Wald von Dir
erzählen", versprach sie ihrem Freund Rudolph.
Und so ist es auch tatsächlich gekommen: die Geschichte von
Rudolph, dem Rentier mit der roten Nase, kennt heute jedes Tier im
Winterzauberwald beim Weihnachtsmanndorf.
Und nun zum Türchen
2:
An der Koordinate findet Ihr Rudolf in seinem
Versteck. Er hilft Euch das 2. Türchen zu
finden. |