An tannbewachtem
Raine
ragt eines Porphyrs Haupt
das Strauchwerk hat dem
Steine
die Stirne grün
umlaubt
So fängt ein Lied von Ernst Treher an, der im Juli
1902 eine Rennsteigwanderung unternommen hatte.
1892 hatte Alfred Roßner in einem humorvollen Wanderbericht den
Felsen an der Schwalbenhauptswiese "Porphyr Trinii" getauft - zu
Ehren von August Trinius, der zwei Jahre zuvor mit seinem
in bestem wilhelminischem Honoratiorenstil verfassten Buch "Der
Rennstieg. Eine Wanderung von der Werra bis zur Saale" den
Rennsteig-Boom ausgelöst hatte. "Seitdem stürmen, wenn die
Pfingstglocken durch deutsche Lande läuten, Männlein und Weiblein
in froher Geselligkeit über den Rennstieg hin", schrieb Trinius
später. An der Schwalbenhauptswiese hatte er bei seiner
Erkundungstour 1889 den weiteren Verlauf des Rennsteigs erst
erkunden müssen: »Da warf ich mich nahe eines umbuschten
Porphyrfelsens hinein in düstere Wildnis von Tannicht und Sumpf,
bis nach Suchen ein Freudenruf dem harrenden Wanderkameraden
kündete, daß ich den ersten Grenzstein wieder entdeckt, die
Fortsetzung des Rennstiegs festgelegt
hatte."
Zu Trinius' Ehren wurde vom Thüringer Wald-Verein
an dem Felsen die heute noch dort befindliche Tafel
angebracht:
Dem Thüringer
Wandersmann
August Trinius
zur Erinnerung
1904
Trehers Lied endet
übrigens mit dem Vers:
Es wird in künft´gen Jahren
des Thürings Wallfahrt sein
des "Rynnestigs" zu fahren
zum stillen Triniusstein
Daß hier ein Cache fehlte, störte natürlich Cacher Trinius
außerordentlich, so daß er dieses Manko bei erster Gelegenheit
heilte.
Ach, und ich vergaß zu Erwähnen: Nach erfolgreicher Suche
empfiehlt sich noch die Einkehr in der nahen
"Triniusbaude"...