Daten zur Geschichte der Pfarre Unter St.Veit
1568
Erstmals erwähnte Mühle im Gottesfeld oder Feldmühle, in der
Auhofstraße gegenüber der Einmündung der Feldmühlgasse (heutige
Grundstücke Auhofstraße 78-78 E).
1800
Bei der Feldmühle war eine kleine "wilde Siedlung" ohne Bewilligung
der Herrschaft entstanden.
1803
Michael Schwinner teilte einen Bauplatz für 100 Häuser zwischen der
Feldmühle und der Hietzinger Hauptstraße von der
landwirtschaftlichen Flur ab und gab ihn zu geordneter Verbauung
frei: das "Neudörfel" wuchs rasch.
Die "Unter St. Veiter", wie man sie bald nannte, mussten nach Ober
St. Veit zur Kirche gehen.
1843
Die Bewohner stellten auf dem heutigen Kirchengrund St. Veit-Gasse
48 ein Holzgerüst mit einer dem Hl. Jakob geweihten Glocke auf.
Diese Jakobsglocke hängt heute als eine von drei Glocken im Turm
der neuen Kirche.
1860
Eine Feuersbrunst drohte den ganzen Ort zu vernichten und nur dem
Einsatz einer kaiserlichen Löschsuite vom nahen Schloss Schönbrunn
ist es zu verdanken, dass letztlich "nur" 13 Häuser dem Feuer zum
Opfer fielen. Aus Dankbarkeit für die Errettung des übrigen Ortes
wurde der Bau einer Kirche beschlossen.
Kirchenbaukomitee mit dem St. Veiter Gastwirt und Bürgermeister,
Anton Kremser. Die Gemeinde stellte das Grundstück St. Veit-Gasse
48 unentgeltlich zur Verfügung (auf dem bereits die Jakobsglocke
stand) und übernahm die Funktion des Bauherrn.
1862
Am 29. September war Spatenstich für die neue Kirche.
1867
Die vom Hietzinger Baumeister Josef Kopf erbaute Kirche wurde am
25. August vom Hütteldorfer Dechant Emanuel Paletz "Zur Verklärung
Christi" als eine Filialkirche der Pfarre Ober St. Veit
eingeweiht.
Ihre Funktion beschränkte sich die ersten Jahrzehnte hindurch auf
die Abhaltung regelmäßiger Gottesdienste durch einen
"Messeleser".
1890
Durch das nö. Landesgesetz vom 19. Dezember Eingemeindung von 38
Vorortegemeinden, unter ihnen auch Unter St. Veit.
1891
Am 20. April letzte Sitzung des Unter St. Veiter
Gemeindeausschusses. Am 6. Juli 1891 wurde das gesamte
Gemeindevermögen einschließlich des Kirchengebäudes von der Stadt
Wien übernommen. Fortan war der Wiener Magistrat zuständiger
Verwalter und Erhalter in allen baulichen Angelegenheiten der
Kirche. Laut letzter Volkszählung vor der Eingemeindung hatte der
Ort Unter St. Veit 1443 Einwohner gehabt.
1907
Kaplan Gotthard Blümel von Ober St. Veit erwarb den barocken
Hochaltar der abgebrochenen Laimgrubenkirche für Unter St. Veit, wo
er bis 1965 verblieb.
1926
Aus Anlass des Silbernen Priesterjubiläums von Msgr. Blümel wurde
eine neue Glocke, die St. Gotthardsglocke, anstelle der im Ersten
Weltkrieg eingeschmolzenen Großen Glocke angeschafft. Sie ging im
Zweiten Weltkrieg wiederum verloren.
1935
Kirchenrenovierung; den Vorschlag Kardinal lnnitzers, die Kirche
abzureissen und neu zu bauen, lehnte Msgr. Blümel kategorisch
ab.
1940
Mit 1. November wird Unter St. Veit Pfarrexpositur.
1945
Bomben richteten am 19. und 21. Februar in Unter St. Veit schwere
Schäden an. 30 Todesopfer waren zu beklagen, über 20 Familien
wurden ausgebombt. In der Kirche gingen die gemalten Glasfenster zu
Bruch, das Hochaltarbild wurde aus dem Rahmen gerissen.
Die Osterzeremonien 1945 fanden unter widrigsten Bedingungen statt;
die Beteiligung war sehr groß.
Von 6. bis 10. April "Endkampf" in der Hietzinger Hauptstrasse nahe
der Seelsorgerwohnung.
1946
Die im Krieg beschlagnahmten, aber der Einschmelzung entgangenen
Glocken wurden nach Wien zurückgebracht. Die beiden Glocken aus
Unter St. Veit, die vom Kaiserhaus gespendete und 1864 geweihte
Glocke "Franz-Joseph-Elisabeth", und die Glocke "St. Gotthard"
waren jedoch nicht dabei.
1953
Die beiden verlorenen Glocken wurden nachgegossen.
1957
Ankauf des kirchennahen Grundstückes Wittegasse 4 durch die
Erzdiözese Wien.
1960
Abbruch des darauf befindlichen alten Häuschens, das einmal dem
Oberlehrer Josef Mantler gehört hatte, und Neubau eines Pfarrhofs
mit mehreren Wohnungen.
1965
Msgr. Blümel verstarb am 23. Jänner. Die 1954 errichtete
Wohnhausanlage St. Veit-Gasse 62 wurde zu seinem Andenken
?Monsignore Gotthard Blümel Hof" benannt.
Ab 21. Juli Abbruch der alten Kirche. Der damalige Bezirksrat
Felix Steinwandtner rettete in letzter Minute die drei
Terrakotta-Statuen (lmmakulata, Christus und Franziskus, im
jetzigen überdachten Zugang aufgestellt).
Ab 2. November 1965 Kirchenneubau nach Plänen des Architekten
Techn. Rat Ing. Anton Steflicek.
1967
Erzbischofkoadjutor Dr. Jachym weihte am 9. Juli die neue Kirche
feierlich ein. Der alte Weihetitel ,,Zur Verklärung Christi" wurde
auf die neue Kirche übertragen.
1968
Am 1. Jänner erhob Kardinal König die Expositur zur Pfarre Unter
St. Veit.
1982
Am 1. September wird Pater Ignaz Horvath, SDB, Pfarrer in Unter St.
Veit.
1992
Renovierung des Kirchengebäudes.
2002
40-jähriges Priester- und 20-jähriges Pfarrjubiläum von Pater Ignaz
Horvath.
2006
Amtseinführung Pater Dr. Karl H. Salesny.