Nicht weit vom Rennstieg, der über den Kamm des
Hainichs entlang läuft, liegt das Forsthaus „Reckenbühl“.
In unmittelbarer Nähe steht westwärts des einsamen Forsthauses im
„Kugelgrunde“ ein steinernes, bemoostes Kreuz mit verwitterter
Inschrift.
Der Volksglaube nennt es Magdkreuz.
Die Sage gibt uns Aufschluss über den merkwürdigen Namen:
Zur Zeit als das Dörfchen Bechstedt zwischen Kammerforst und
Flarchheim von der Erde verschwand, hauste als Förster auf dem
Reckenbühl der verbrecherische Kurt Pfeffer.
Die Sage vom Bechstedter Glockenbrunnen erzählt, wie er zur
Zerstörung des Dorfes beitrug.
Seine Mutter Magdalene bewohnte mit ihm allein das einsame
Waldhaus.
Sie wusste nicht nur um seine Schandtaten, sondern war ihm auch
allzumal dabei behilflich gewesen, wenn er einsame Wanderer, die
friedlich über den Rennstieg des Weges zogen, überfiel, ausraubte
oder niederschlug.
Nach Kurt Pfeffers Tot suchte auch die Mutter, bewusst ihrer
Schandtaten, ihren Frieden zu finden und an der Stelle, wo nunmehr
des Kreuz steht um Vergebung zu beten.
Der Volksmund lässt unter diesem alten Steinkreuz Magdalene Pfeffer
schlafen und ausruhen von ihrem öden, bösen Leben und nennt das
Grabmal „Magdalenes Kreuz“ oder kurzweg „Magdkreuz“.
Anderer Volksmund lässt das Kreuz einer Magd gedenken, die von
ihrer Herschafft in peinliche Lage gebracht wurde, und aufgrund der
zu erwartenden Schmach dort den Freitod suchte.
Zur Sühne ließ ihr Herr dort ein Steinkreuz errichten, um damit ob
der von ihm begangenen Sünde um Vergebung zu bitten.