Der Dilsberger Graf von Lauffen versprach seine Tochter Rose
Anfang des zwölften Jahrhunderts dem Neckarsteinacher Ritter Ulrich
von Steinach. Sie war damals gerade 10 Jahre alt, als ihr Verlobter
auf einem Kreuzzug tragischerweise verschollen ward.
Rose wuchs zur jungen Frau heran, vergaß ihren Verlobten und
verliebte sich in den ehrenwerten und tapferen Wolf von Hirschhorn.
Er erwiderte ihre Liebe, denn sie war hold und schön und so
wünschten sich die beiden nichts sehnlicher als die Vermählung.
Doch just am Hochzeitstag tauchte, völlig unerwartet und zum
Entsetzen aller Hochzeitsgäste, Ulrich aus der Ferne wieder auf.
Nach einer Verwundung und jahrelanger Gefangennahme konnte er
fliehen und in einer wahren Odyssee durch ferne Länder mit fremden
Menschen endlich in die Heimat zurückkehren.
Rose war zwar voller Mitgefühl, doch sie liebte nun Wolf und
wollte von Ulrich nichts mehr wissen. Aber Ulrich war damit nicht
zufrieden, forderte den Bräutigam und so kam es, wie es kommen
musste. Die liebestollen Streithähne bekämpften sich bis aufs
Messer. Beide trugen schwere Verletzungen davon, doch Roses
geliebter Wolf starb kurze Zeit später und wurde von Rose
bitterlich beweint.
Voller Verzweiflung wählte Rose den Freitod und stürzte sich bei
Sonnenuntergang am Abend des Johannistages von der Burgmauer. Ihr
Geist weht noch heute durch die Gassen und Mauerreste der einst
stolzen Burg und Festung. Kommt und erlebt es selbst.
Ich weiß nicht genau, ob Sie es wirklich selbst war oder einer
der ihr Nahestehenden, aber es soll noch vor ihrem Tod ein
sagenhafter Schatz im Ort versteckt worden sein. Gehütet und
vermehrt wurde er von Roses Bruder und seiner Linie. Doch
plötzlich, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, verschwand er. Es
gab wohl Hinweise auf seinen Verbleib, teilweise sogar mit
komplizierten Codes verschlüsselt. Doch im Laufe der Jahrhunderte
wurden sie immer ungenauer und heute wird nur noch in den Tavernen
über den Schatz gemunkelt.
Angeregt durch die Sagen und Mythen machte ich mich selbst auf
und folgte den Hinweisen. Doch ich bin alt und gebrechlich und
hatte nicht mehr die Kraft, den Weg bis zu Ende zu gehen. Deshalb
teile ich heute mit Euch meine Geheimnisse und schreibe über den
Schatz, den man auch „Die Rose von Dilsberg“ nennt.
Wenn Ihr mir und den Hinweisen nachfolgen wollt, benötigt Ihr
die richtige Ausrüstung. Dazu gehört ein Fernglas, so dass man
nicht über verschlossene Türen und Zäune klettern muss. Stift und
kariertes Papier ist ebenfalls essentiell für den Erfolg des
Unternehmens. Für die Rechnungen empfiehlt sich ein Taschenrechner,
der neun Stellen verarbeiten kann. Kletterausrüstung, Taschenlampe,
Schraubenzieher und Schnorchel habe ich persönlich zu Hause
gelassen und nicht vermisst. Verpflegung in fester und flüssiger
Form wird von den Mundschenken vor Ort feilgeboten und die
ortsansässige Jugendherberge lädt zur Übernachtung in weichen
Betten mit samtenen Decken ein. Doch ich komme vom Thema ab?
Schluss mit der Vorrede, lasst uns beginnen...
Startpunkt
Ein guter Startpunkt ist der Parkplatz an der Straße unterhalb
der Burgfeste Dilsberg, wohin auch die angegebenen Koordinaten
führen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise etwas
beschwerlicher. Wer eine Tagestour unternehmen will, kann auch mit
dem Schiff nach Neckarsteinach fahren und von dort aus den Dilsberg
besteigen.
Vom Startpunkt aus werden wir größtenteils auf befestigten Wegen
laufen. Es gibt aber auch einige Stufen, so dass man Kinderwagen
zumindest teilweise tragen muss.
Station 1
Schon seit jeher wurden vertrauliche Liebesnachrichten
ausgetauscht, auch wenn damals wohl nicht Telefonzelle und
Briefkasten zum Einsatz kamen. Sucht die Zahl (A) nach VT, die
Postleitzahl (B) bei B.-I. und die dazugehörige Jahreszahl (C).
Sucht noch weiter nach einem kleinen Behälter mit Hinweisen. Die
solltet Ihr Euch gut notieren, Ihr werdet sie gleich wieder
brauchen. Folgt der Strasse bergauf und biegt dann nach rechts ab
auf den Rundweg um die Stadtmauer.
Station 2
Geht durch die zweite Tür links in den Burggarten. Lernten sich
Rose und ihr geliebter Wolf von Hirschhorn hier richtig kennen?
Nun, im Nebel der Zeit können wir dazu nur noch Vermutungen
anstellen. Zückt hier den Hinweis von Station 1, folgt ihm bis zum
Ende und dreht Euch um. Hier befindet sich die nächste Aufgabe. Die
müsst Ihr vorsichtig bergen und bitte auch wieder gut anbringen.
Habt Ihr Euch auch den fehlenden Wert aus der Reihe notiert
(D)?
Station 3
Wenn Ihr dem neuen Hinweis folgt, könntet Ihr vor verschlossenen
Türen stehen. Dann muss man entweder kaltblütig sein oder schlau.
Denn Schlaue nutzen dann das Fernglas. Sind die Türen offen, gibt's
natürlich keine Probleme. Notiert Euch hier die Werte (E) bis (I)
gemäß Anleitung und schaut doppelt genau hin, sonst macht man Euch
noch den einen Buchstaben für den anderen vor!
Station 4
Für die Koordinaten der nächsten Station müsst Ihr auf die
bisher ermittelten Werte zurückgreifen. Dabei gilt es, einzelne
Ziffern der Werte aneinanderzureihen. (X2) wäre dabei die zweite
Ziffer des Wertes X.
|
X = (B * C * F * G) – A + (D * E * H * I) -
161389161 |
|
N49°2(X8).(X7)(X6)(X5)
E008°5(X4).(X3)(X2)(X1) |
Jetzt fängts an, knifflig zu werden. Habt Ihr den
verschlüsselten Hinweis gefunden? Er enthält die Anleitung für die
weitere Vorgehensweise. Schaut Euch aber ruhig erstmal in Ruhe die
Umgebung an. Da lässt sich einiges erkunden und auch Kleine kommen
hier auf ihre Kosten.
Station 5
Was soll ich da noch sagen? Steht doch alles auf dem Hinweis von
Station 4. Bei der Entschlüsselung des Code hat mir das karierte
Papier gute Dienste geleistet. Vielleicht könnt Ihr auch davon
profitieren und so den Wert für (J) ermitteln. In jedem Fall sollte
man hier nicht unter Zeitdruck stehen. Wer kurz vor Sonnenuntergang
mit dem Codeknacken anfängt oder ständig auf die Uhr schaut, weil
er pünktlich zum Mittagessen zu Hause sein will, darf sich über
kreative Ladehemmung und Verzögerungen bis zum kommenden Tag nicht
wundern.
Station 6
Es geht nun zur nördlichen Grenze der Burgfeste, zur
Friedenslinde. Auf dem Schild am Baum steht schon die einfache
Rechnung, deren Ergebnis (K) ist. Über den kleinen Aufgang an der
Stadtmauer erreicht Ihr den katholischen Friedhof. Ehrt die Toten
und ihr Andenken und findet heraus, welcher Dilsbacher Bürger am 5.
März 1902 in Penczek, Polen geboren wurde. Bildet das Produkt aus
Tag, Monat und Jahr seines Todes (L).
Station 7
Ihr seid nun beim Endspurt. Den Schatz kann man schon fast
wittern! Das letzte Rätsel, das ich auf meine alten Tage nie lösen
konnte, findet ihr bei
|
Y = (L * K) – X – (J * J * 2001) – 195987256 |
|
N49°2(Y8).(Y6)(Y7)(Y5)
E008°5(Y4).(Y3)(Y2)(Y1) |
Es soll angeblich den genauen Ort des Schatzes preisgeben. Beim
Studium eines alten Pergaments konnte ich die Zeichen (B2)xH
ausmachen und dem Code zuordnen. Doch wie gesagt, die Bedeutung ist
mir ob der komplizierten Verschlüsselung bis heute verborgen
geblieben.
Euch wünsche ich jedenfalls mehr Glück. Und zum Schluss nur noch
die Bitte, beim Bergen der Hinweise auf die ständig
herumschleichenden Spione (gemeinhin: Muggel) zu achten und die
Micros auf Eurem Weg wieder wirklich gut und sicher zu verstecken.
Nicht nur ich werd es Euch danken.
History:
Cacheintrag (2.7.2005)
Liste Hilfsmittel ergänzt (15.7.2005)
Beschreibungen ergänzt, Hints eingefügt (18.7.2005)
Rechnung für Y verändert. Alte Berechnung funktioniert aber auch!
(23.7.2005)
Cache nach Diebstahl wieder freigeschaltet und Hinweise angepasst
(20.8.2005)
Station 2 aktualisiert und Beschreibung angepasst
(15.11.2005)
Hint ergänzt (7.1.2006)
Hint ergänzt (28.3.2006)
Hint und Beschreibung ergänzt (22.10.2006)