Die Psychologin Frances Rauscher führte 1993 ein Experiment mit ihren Studierenden durch: Sie ließ sie erst zehn Minuten Mozart hören und anschließend einen Intelligenztest durchführen. Die Mozarthörer schnitten daraufhin deutlich besser ab als die Vergleichsgruppe ohne Musik.
Inzwischen wird dieses als „Mozart-Effekt“ bekannt gewordene Phänomen zwar wieder teilweise in Frage gestellt. Dass Musik positive Wirkungen auf Menschen (und andere Lebewesen) haben kann, zieht dagegen kaum jemand in Zweifel. Besonders das Selbst-Musizieren tut uns gut. So fühlen sich Menschen zum Beispiel nach dem gemeinsamen Singen messbar glücklicher als davor.
Auch wenn der in Erding allseits bekannte Cache-Verstecker Kochloeffel behauptet, ein bekannter Cembalo-Virtuose (und nebenbei einer der genialsten Komponisten aller Zeiten) habe einst in Erding Station gemacht, dürfte es sich hierbei eher um eine „Zweckbehauptung“ handeln. Viel weiter südlich als Karlsbad kam er wohl eher nicht.
Ein 210 Jahre später in München geborener und ebenda gestorbener Komponist und Musikpädagoge dürfte Erding dagegen durchaus besucht haben. Eine Schule im Süden unserer Stadt hat sich sogar nach ihm benannt. In deren Nähe befindet sich übrigens das Versteck.
Und es machen immer wieder international geachtete Musiker in Erding Station, zum Beispiel im Rahmen der Erdinger Orgelwoche, der Jazztage Erding oder auch seit 2010 der Volksmusiktage Erding.
Erding bietet übrigens mit der Kreismusikschule selbst eine veritable Musikerschmiede.
Manch einer davon findet später einen Platz in der Klassischen Philharmonie Erding, dem Erdinger Kammerorchester oder der Stadtkapelle Erding, die, auch wenn es der Name nicht vermuten lässt, durchaus konzertant und auf hohem Niveau musiziert.
Mit Martina Eisenreich hat Erding seit einigen Jahren eine besonders begabte und vielseitige Musikerin und Komponistin „hervorgebracht“, die mittlerweile über die Grenzen des Landes bekannt sein dürfte, nicht zuletzt, nachdem sie 2018 den Deutschen Filmmusikpreis erhalten hat. Selbstverständlich gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von beachtenswerten Bands und Einzelmusikern.
Für Menschen, die Noten lesen können, ist das Rätsel vermutlich schnell gelöst, man kommt aber auch mit logischem Denken weiter, vielleicht nach zehn Minuten Mozarthören?