Lost Place: S.T.A.L.K."A". 001
Ein "gewöhnlicher" Tradi auf einem alten Kasernengelände
Wie sich inzwischen rausgestellt hat, handelt es sich doch um ein
Bundeswehr-Depot, nicht um die besagte britische Kaserne. Den Text
lasse ich allerdings erstmal bestehen, da nicht sicher ist, ob
diese Gebäude hier auch der JVA weichen müssen.
Happy Caching wünschen Jazzy und CaLLiBRi |
Vielen Dank an Christoph und Ulli vom Team Polyx, die mit mir
zusammen den Ort besucht haben. Ohne Christoph wäre ich nicht auf
die Idee gekommen, hier einen Cache zu verstecken.
Hier ersteinmal ein paar Info´s über das britische
Kasernengelände in Ratingen.
Es handelt sich hier um ein altes
britisches Kasernengelände, welches seit Jahren nicht mehr genutzt
wird und brach liegt. Die Stadt Ratingen hatte eigentlich geplant
das Gelände als Gewerbepark zu vermarkten. Allerdings wird es
anders kommen, als gedacht.
Denn seit ein paar Jahren steht fest: Die „Ulmer Höh’“, die
Justizvollzugsanstalt Düsseldorf-Derendorf also, soll nur noch bis
2007 existieren und dann durch einen bis dahin errichteten
Knastneubau in Ratingen ersetzt werden. Das Besondere an diesem
Neubau besteht darin, dass er auch offiziell als Pilotprojekt für
eine Teilprivatisierung des Knastsystems gehandelt wird.
Nachvollzogen wird hier eine Entwicklung, wie sie in Ländern, in
denen die neoliberale Deregulierung der Arbeitsmärkte und
weitgehende Zerschlagung der sozialen Sicherungssysteme schon
weiter fortgeschritten ist, schon länger Praxis ist.
Mit dem Abriss der JVA an der Ulmenstraße
soll eine Anstalt ersetzt werden, die wegen ihres verwinkelten
Altbaues auch mit hohem Personalbestand nur sehr schwer unter
Kontrolle zu halten ist. Der Stadt Düsseldorf hingegen fiele mit
dem Abriss der „Ulmer Höh’“ wegen der angrenzenden, ebenfalls
brachliegenden Gelände des früheren Schlachthofes und der
ehemaligen Schlösser-Brauerei ein gigantisches Filetgrundstück in
bester City-Randlage zu. Die Verlagerung der JVA
Düsseldorf-Derendorf in einen Neubau mit modernster
Überwachungstechnologie ist aber vor allem in den seit Mitte der
1990er Jahre und insbesondere seit der Jahrtausendwende massiv
vorangetriebenen Ausbau des Gefängniswesens einzuordnen, der
parallel zum Abbau der sozialen Sicherungssysteme betrieben wird
und gewissermaßen sein Gegenstück bildet. Es geht um die Umsetzung
einer Politik der Kriminalisierung des Elends als unabdingbares
Gegenstück einer Politik der Verpflichtung zu unsicheren und
unterbezahlten Arbeitsverhältnissen und einer Neugestaltung der
Sozialpolitik, die von restriktiven und strafenden Konzepten
bestimmt wird.
Bereits im Juni letzten Jahres hat es der
nordrhein-westfälische Justizminister Gerhards angekündigt, Ende
April hat nun auch der Strafrechtsausschuss des Landtages
zugestimmt: Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Düsseldorf-Derendorf
soll nur noch bis 2007 betrieben und dann durch einen
Gefängnisneubau direkt hinter der Düsseldorfer Stadtgrenze, in
Ratingen, ersetzt werden. Als Standort ist das Gelände einer
ehemaligen Kaserne der britischen Rheinarmee an der Oberhausener
Straße bestimmt worden, welches direkt an der A 44 liegt, aber
dennoch, wie eine Enklave, nur über Düsseldorf-Rath zu erreichen
ist.
Vorgesehen ist eine Haftanstalt für 850
Insassen, als „geschlossener Vollzug“ für Kurzzeit-Häftlinge und
Untersuchungsgefangene. Neben den Häftlingen aus der „Ulmer Höh’“
in Düsseldorf sollen auch die Gefangenen der Zweiganstalten der JVA
Duisburg-Hamborn in Duisburg und Oberhausen in diesem Knastneubau
eingekerkert werden.
In der Rheinische Post erschien am 06.02.2008 folgender
Artikel:
Neubau der Justizvollzugsanstalt in Ratingen verzögert sich um
ein Jahr
Düsseldorf (ots) - Der Bau der neuen
Ratinger Justizvollzuganstalt (JVA) wird sich um mehrere Monate
verzögern. Das berichtet die "Rheinische Post" (Mittwochausgabe).
Als Grund gab der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB)
technische Schwierigkeiten an. Die neue JVA soll nach Informationen
der Zeitung erst Ende 2011 und nicht, wie bisher geplant, 2010 den
Betrieb aufnehmen. Die Verzögerung hat Folgen für die
Nachbarstädte: Der für 850 Häftlinge geplante Neubau soll die JVA
Düsseldorf, aber auch die Anstalten in Duisburg-Hamborn und
Oberhausen ersetzen oder entlasten. Deshalb wird die
Terminverschiebung auch im NRW-Justizministerium kritisch gesehen.
Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin bezeichnete es als
"abenteuerlich, wie der BLB Fristen einfach verstreichen" lasse.
Schließlich gebe es Vereinbarungen und eine Stadt wie Düsseldorf
brauche eine solide Planungsbasis.
Um auf das Gelände zu gelangen gibt es nur einen Eingang, welchen
ihr bei N51° 16.707 E006° 49.603 findet. Parken solltet ihr auf dem
Niederbeckweg, von hier aus geht es dann ein paar hundert Meter
über unbefestigten Weg, welcher bei Regen schonmal sehr große
Pfützen tragen kann. Zieht also am besten festes und evtl.
wasserdichtes Schuhwerk an. Ihr benötigt auf jeden Fall eine oder
mehrere Taschenlampen, da es in den Gebäuden Ecken und Räume gibt,
wo es Stockdunkel ist, besonders im Kellerbereich. Wo der Cache
liegt, verrate ich nicht, ein wenig suchen müsst ihr schon selber,
achtet einfach auf das Spoilerbild und sucht den Bereich oder Raum,
wo sich dieses Objekt befindet. Ins Gebäude müsst ihr auf jeden
Fall, da kommt ihr nunmal nicht drum herum.
Die Gebäude sind unbewohnt, ab und an trifft man nur mal ein paar
Sprayer hier an, ansonsten halten sich zum Glück fast keine Muggles
hier auf, da der Ort ziemlich unbekannt ist. Im Gebäude solltet ihr
auf Glasscherben achten und evtl Hunde nicht mit rein nehmen, da
die Gefahr sehr groß ist, dass sie sich verletzten können. Bitte
seht euch vor, es gibt teilweise tiefe Löcher, die Bretter auf dem
Dachboden sind nicht alle richtig fest. Bitte zerstört nichts in
den Gebäuden, auch wenn sie bald abgerissen werden.
Foto´s zum Cache gibt es auf www.worldcaching.de
Hier findet Ihr auch ein sehr schönes Video, welches Schnorchy1984
(Jojo) vom Team MaSchn für mich vertont und zusammengeschnitten
hat. An dieser Stelle nochmals vielen Dank!
Hier klicken, um zu den Videos zu
gelangen...
Auf dem Gelände befindet sich auch noch unser zweiter Cache
dieser Reihe (Lost Place: S.T.A.L.K."A" 002), diesen findet ihr
unter folgender GC.Nr.: GC1D9TV
NACHTRAG
Besten Dank auch an Christoph vom Team Polyx, welcher mich darauf
aufmerksam gemacht hat, dass dieser Teil des Geländes wirklich zur
Bundeswehr gehörte. Von hier wurden umliegende Kasernen versorgt.
Es handelt sich also um ein Bundeswehr Depot. Unter anderem sind
von hier die Kasernen in Knittkuhl und Mörsenbroich in Düsseldorf
versorgt worden. Der Bereich der britischen Kaserne liegt wohl
neben dem Gelände. Lassen wir uns dennoch überaschen, ob die
Gebäude der JVA weichen müssen, oder ob sie uns Geocachern erhalten
bleiben. An einen Multi an dieser Stelle wird dann auch ganz
bestimmt gearbeitet. Bis dahin aber überlasse ich es jedem
einzellnen, ob er den Ort noch erkundschaften möchte, oder
nicht.