Beim Durchstöbern des Estrichs fand ich eine Kiste mit alten
Posamenten, die wohl noch von meiner Urgrossmutter stammen mussten.
Mein Grossvater darauf angesprochen begann sofort zu erzählen:
Im heutigen Esszimmer stand –als ich noch ein kleines
Kind war- ein Webstuhl, alles aus Holz und mit vielen Schnüren
und Fäden. Ich durfte diesen nie anfassen, aber anschauen
durfte ich ihn. Meine Mutter arbeitete täglich viele Stunden
damit und webte lange, schmale Bänder in allen Farben und
Muster. Viele Muster konnte sie einfach so, für andere las sie
irgendwelche Zahlen von einem am Webstuhl festgemachten Zettel ab.
Sie schob eines der beiden Schiffchen, auf dem der farbige Faden
aufgerollt war, von der einen Seite zwischen den Kettfäden
hindurch auf die andere Seite, betätigte mit den Füssen
irgend welche Pedale und schob dann das Schiffchen wieder
zurück. Dies ging so schnell, dass es mir beim Zusehen fast
schwindlig wurde.
Einmal setzte ich mich selbst auf den Webstuhl, doch ich war
viel zu klein. Meine Beine waren zu kurz, um die Pedale zu
drücken und die Arme zu kurz, um das Schiffchen zwischen den
sechs Kettfäden hindurch zu schieben. So kletterte ich auf den
Webstuhl und kroch auch unter ihn, um ihn genauer zu untersuchen.
Als ich von Hand die Pedale drückte, hoben sich einzelne oder
auch mehrere Kettfäden an. Die Pedale waren schon richtig
abgewetzt, dennoch konnte man sehen, dass in jedes eine Zahl
eingeschnitzt war. Im Ganzen waren es 14 Pedale, die beiden in der
Mitte trugen die Zahl 1, jene ganz links und rechts aussen trugen
die Zahl 7.
Immer wenn die Mutter vom Händler zurück kam und
ihre Bänder verkaufen konnte, legte sie leise singend einen
Teil des Erlöses in eine kleine Schachtel. Dennoch blieb immer
genügen übrig, so dass wir nie Hunger leiden mussten.
Einmal versteckte ich mich hinter der Türe und konnte
hören, was sie sang, ohne dies je verstanden zu haben.
Wenn meine Zeit gekommen ist,
und Petrus fragt, wer Du bist,
so bin ich glücklich und zufrieden,
keine Not leiden werden, meine Lieben.
Bald darauf wurde sie krank und das Arbeiten am Webstuhl fiel
ihr immer schwerer. Dennoch schien sie glücklich zu sein. Kurz
vor ihrem Tod schrieb sie noch einige Zahlen auf einen Zettel und
bat mich, diesen am Webstuhl festzumachen.
Kurz darauf starb sie ohne noch einmal an ihrem Webstuhl gearbeitet
zu haben, obwohl es mir schien, als ob dies noch ihr sehnlichster
Wunsch gewesen wäre.
Nach ihrer Beerdigung mussten wir den Webstuhl verkaufen. Der
Erlös war jedoch bescheiden, da neben der Grundfarbe nur mit
zwei Faden gearbeitet werden konnte, während mit den damals
Modernen bereits bis zu acht Faden und damit verschiedene Farben
verarbeitet werden konnten. Es reichte aber gerade so, um über
die Runden zu kommen. Das einzige was blieb, war diese Kiste mit
den Posamenten-Muster.
Wenn ich mich richtig erinnere, müsste der Zettel mit den
Zahlen, die sie aufschrieb, auch noch darin liegen.
Die kleine Schachtel, in der sie jeweils ein Teil ihres Lohnes
versteckte, konnte ich nie finden.
So war es dann auch, unter zahlreichen kurzen Bänder, eines
schöner, als das andere, fand ich den Zettel, von dem mein
Grossvater erzählte. Er enthielt wirklich nur ein paar Zahlen.
Ich frage mich, ob der Zettel etwas mit der kleinen Schachtel zu
tun hat?

An den oben angegebenen Koordinaten findest Du nicht den Cache,
Du kannst da aber Dein Cachemobil abstellen.
Deine Lösung für die Koordinaten dieses Rätsels
kannst du auf geochecker.com überprüfen.
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