Lost Place T.N.T. führt dich zur sogenannten
"Tritol", einer der zahlreichen Munitions- und
Sprengstoff-Fabriken, die in diesem Gebiet im 20. Jahrhundert
errichtet worden sind. Das Gebiet Zwischen Wöllersdorf, Wr.
Neustadt, Blumau-Neurißhof und Eggendorf bot sich ideal für die
Munitionsherstellung an und so wurde bis zum 2. Weltkrieg jede
Menge hochexplosives Zeug hier hergestellt. Leider passierten immer
wieder fürchterliche Unfälle und so flogen z.B. die Munitionsfabrik
G.Roth in Felixdorf und die Munitionsfabrik Blumau (siehe
Lost Place High Explosive) in die Luft, dass man die
Explosionen bis Wien mitbekam. Leider verloren auch viele Arbeiter
dabei Ihr Leben, sei es aus mangelnder Sicherheit bei dem Umgang
mit dem Sprengstoff oder durch schiere Gier der Produzenten noch
mehr herzustellen.
Nachdem am 28.
Mai 1916 die TNT-Fabrik im Areal der Pulverfabrik Blumau durch eine
Explosion fast völlig zerstört wurde, wurde mit dem Neubau einer
leistungsfähigeren Trinitrotoluol-Anlage in Theresienfeld-Eggendorf
begonnen; die provisorisch instand gesetzte Fabrik in Blumau wurde
als Reserve belassen. Den Standort wählte man aus Gründen der
Explosionsgefährlichkeit. In der neuen Anlage, welche von der
Bevölkerung als „Tritol“ oder auch „Tri“ bezeichnet wurde, sollte
die Tagesproduktion bei 12.000 kg TNT (Trinitrotoluol) liegen.
Unter Einsatz russischer Kriegsgefangener wurde die Fabrik1917
fertiggestellt. Es entstand ein Betrieb, welcher für die damalige
Zeit den letzten Stand der Technik widerspiegelte und als besonders
modern galt. Trotz technisch hervorragender Ausstattung konnte bis
zum Kriegsende 1918 nicht die geforderte Tagesleistung erbracht
werden.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Werk
verkauft und die „Theresienfelder Industrie- und Handels A.G.“
gegründet. Es siedelten sich dann mehrere Firmen (Band- und
Webwarenerzeugung, Zündwarenerzeugung, Weinbrennerei und
Likördestillerie, Aluminium und Metallwaren-Erzeugung sowie eine
Firma mit chemischen Produkten) an, von denen bei Einmarsch der
Deutschen Wehrmacht im März 1938 nur noch die Firma M. Lissauer
& Cie (Chemische Produkte) produzierte. Im Zuge der Arisierung
wurde diese letzte verbleibende Firma der Chemischen Fabrik Hoesch
K.G.Düren übergeben, von welcher der Betrieb jedoch stillgelegt
wurde. Die Tritol war somit verwaist.
1940, nach einer ad hoc verfügten Eigentumswidmung an die Fa.
Erdmann-Wühle aus Königsberg/Ostpreußen, erfolgten umfangreiche
bauliche Maßnahmen und aus der Tritol wurde das größte
(De-)Laborierungswerk des „Dritten Reiches“. Aufgabe des Werkes war
nunmehr die Laborierung von Sprengstoffen und Geschoßen aller Art,
wie Patronen, Granaten, Minen, Bomben, Torpedos, Raketen usw. Alle
Materialien und Produkte wurden per Bahn an- und abgeliefert. Von
1942 bis 1945 waren zu keinem Zeitpunkt weniger als 4.000
Beschäftigte eingesetzt. Die Produktion wurde erst in den
Abendstunden des 30. März 1945 eingestellt. In der Morgendämmerung
des 1. April 1945 wurde Eggendorf von den sowjetischen Einheiten
kampflos besetzt. Die Tritol wurde, sieht man von einigen
Zufallstreffern, welche keinen Schaden anrichteten, ab, von den
Alliierten nicht bombardiert.
Von 1945 bis
1955 war die Tritol zur russischen Kaserne umfunktioniert. Nach dem
Abmarsch der Besatzungstruppen verfiel das Werk in gespenstische
Ruhe, welche nur durch Abbrucharbeiten, welche meist auf
Altmetallgewinnung ausgerichtet waren, unterbrochen wurde.
Einheiten des neu aufgestellten Bundesheeres bezogen
Manöverunterkunft in der abgerüsteten Industrieanlage. Im
Spätherbst 1959 wurde die Umgestaltung in eine Außenstelle der
Heeresmunitionsanstalt Groß-Mittel in Angriff genommen und eine
militärische Sperrzone eingerichtet. Im Sommer 1993 wurde das Lager
aufgelassen; die Tritol dient seitdem als Übungsgelände für den
Katastrophenschutz. Rettungshundestaffeln aus ganz Europa, sowie
Feuerwehr, Rettung und Bundesheer trainieren hier für den
Katastrophenschutz. Zusammenfassung eines Artikels von
Heinz Moser aus dem Buch „Österreichs Pulverschmiede“ –
Rüstungsindustrie am Steinfeld/Groß-Mittel und Pottendorfer
Linie.
TRITOL ist einer der Handelsnamen für
Trinitrotoluol (T.N.T.), einen höchst brisanten Sprengstoff, der
vornehmlich für militärische Zwecke hergestellt wird.
Zitat Wikipedia:
TNT ist noch heute der wichtigste militärische Sprengstoff und
hat eine Detonationsgeschwindigkeit
von 6900 m/s. Verwendung findet er sowohl im militärischen als
auch im gewerblichen Bereich in Mischungen als
Sicherheitssprengstoff,
der nur durch Initialzündung
(beispielsweise mittels Sprengkapsel)
zum Detonieren gebracht werden kann. Gegossenes TNT benötigt zur
sicheren Zündung sogar eine Verstärkerladung, einen sog. Booster.
TNT allein kann durch Feuer oder Hitze nicht zur Explosion gebracht
werden; es brennt einfach ab. Aufgrund der hohen Herstellungskosten
(etwa das 20-fache gewerblicher Sprengstoffe) ist sein
Haupteinsatzgebiet jedoch vornehmlich der militärische
Bereich, in dem es als Gefechtsladung von beispielsweise
Granaten,
Bomben und
Minen zum
Einsatz kommt.TNT ist hochgiftig und vor allem bei Kontakt mit
Wasser für die darin lebenden Tiere tötdlich.
TNT wurde nach dem "Deutschen Verfahren"
hergestellt, d.h. in einem zweistufigen Prozeß. Ausgangsstoff ist
Toluol, welches mit Hilfe von Nitriersäure, einer Mischung aus
Salpetersäure und hochkonzentrierter Schwefelsäure, zu
Mononitrotoluol (MNT) nitriert wurde. Nach dem dieses, um es von
unerwünschten Nebenprodukten zu reinigen, gewaschen wurde, wurde es
erneut nitriert. Es entstand das Dinitrotoluol (DNT), woraus durch
erneute Nitrierung das Roh-TNT (Trinitrotoluol) erzeugt wurde. Nach
mehrfachem Waschen und Trocknen konnte es granuliert und dann in
Granaten, Bomben, Minen usw. abgefüllt werden.
Dieser Cache ist ein einfacher Traditional, leicht
mit jeder Art motorisierten Fahrzeuges zu erreichen.
UPDATE: Seit der kürzlichen Fertigstellung als
Katastrophenübungsgelände des österreichischen Bundesheeres ist es
eigentlich KEIN Lost Place mehr. Link
Cacheinhalt:
Cachenote (nicht entfernen)
Cachelog (nicht entfernen)
Kugelschreiber (nicht entfernen)
32Mb SD-Card (mit Bildern der Tritol)
32Mb Memorystick (mit Bildern der Tritol)
1 Kapselschneider für Weinflaschen
1 Modell '57 Chevy