Die Kalkbrenner von Sattelbach Traditional Geocache
Die Kalkbrenner von Sattelbach
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Difficulty:
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Terrain:
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Size:  (small)
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Die Kalkbrenner san lustig, aber nur im
Summer, im Winter schreit der Geldbeutel vor lauter
Hunger.
(Dies sangen die Kalkbrenner, da auch früher im Winter das
Baugewerbe stillstand)
Wer mit offenen Augen durch Sattelbach fährt oder wandert, dem wird
am Ortsausgang in Richtung Baden an der linken Straßenseite
ein langgestrecktes Bauwerk auffallen. Es ist aus unverputzten
Steinen gefügt, rußgeschwärzt und von Holzscharen gesäumt.
Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde im Helenental
Kalkbrennerei betrieben. Kalk war schon damals ein wichtiger
Baustoff und wurde in den rasch wachsenden Städten dringend
gebraucht. Manche Bewohner des Helenentals konnten davon ganz gut
leben. Mit dem Tod des letzten Kalkbrenners in Sattelbach,
Leopold Müller (1979), erlosch der letzte Kalkofen im Wienerwald,
ja am Ostrand der Alpen überhaupt.
Das Brennen erfolgte zumeist in direkt neben den
Steinbrüchen errichteten Kalköfen. Die aus Kalkstein
gemauerten Öfen bestanden aus einem zylindrischen
Brennschacht mit ca. 4 m Durchmesser und 6 m Höhe. Das rohe
Kalkgestein wurde kuppelförmig aufgeschichtet, wobei Zwischenräume
für den Rauchabzug ausgespart blieben.
Danach wurde der Schacht 2 m hoch mit Kalkgestein aufgefüllt.
Dazwischen wurden Fichtenstämme als sogenannte "Pfeifen"
eingebaut. Sie verbrannten zuerst und bildeten in der Folge
Luftabzugsschächte. Zuoberst wurde das zu brennende Material noch
einmal aufgeschichtet und mit Reisig und Lehmmörtel abgedeckt.
Durch ein Feuerloch an der Vorderseite wurde nun das
Brennholz unter die Kuppel gebracht und entzündet. Pro „Brand"
wurden bis zu 25 Festmeter Holz verbraucht.
Wie Joseph Schultes im Jahre 1802 beschrieb, brannte der Kalk dann
drei Tage und vier Nächte, bevor er noch heiß aus dem Ofen
geräumt und zur Weiterverarbeitung nach Wien gebracht wurde. Das
Ausräumen war eine sehr harte und ungesunde Arbeit, da der
heiße Staub des frischgebrannten Kalks die Schleimhäute stark
reizte.
Der Kalk aus dem Helenental wurde von Fuhrleuten nach Osten
bis nach Bruck und Pressburg geliefert. Hauptabnehmer war aber
selbstverständlich die Haupt- und Residenzstadt Wien. Der
kaiserliche Hof benötigte viel Kalk zum Bau von
Festungsbauten und öffentlichen Gebäuden und besaß daher ein
Vorkaufsrecht.
(Quelle: Chronik Mayerling)
Logbuch, Bleistift und GC-Informationen bitte nicht aus der Dose
entfernen.
Man muss nicht die Brennesseln in Richtung Steinbruch aufsuchen um
den Cache zu finden!
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Happy Caching!
Edit 14.07.2009: Der Cache wurde um einige Meter verlegt, neue
Koordinaten: N 48° 01.866 E 016° 08.620.
Additional Hints
(No hints available.)