1. Anfahrt: Per U-Bahn: U1 Volksdorf oder Meiendorfer Weg, dann je ca. 15-20 Minuten Fußweg, oder per Bus 24 zur Schemmannstraße, dann 10 Minuten Fußweg. Per Fahrrad oder Auto: über die Schemmannstraße. Parken kann man am besten bei N53°38.722 E10°08.993 an der Schemmannstraße. Am Wochenende gibt es naturgemäß viel Leben auf dem Spielplatz und bei der Bogenschule (dazu weiter unten). Der Cache ist abseits.
2. Der Cache Das Gelände des Caches ist frei zugänglich, Zäune solltet Ihr beachten. Ins Gebäude geht es nicht rein! Die Gesamtwegstrecke ist ca. 500m (kein Rundkurs), ebenerdig und kindgerecht (wenn man die Racker denn vom Spielplatz wegbekommt!). Anschließend kann man noch nett spazieren gehen. Bis auf das Final sind die Stationen auch per Rollstuhl zugänglich, es geht aber in den Wald.
Die Dose ist eine 0,3l Lock&Lock-Dose. Leider kommen hier regelmäßig Coins weg - legt daher lieber nichts Wertvolles ab!
Aktualisierung am 22.09.23, um nicht mehr zwangsweise auf das Gelände des Spielplatzes zu müssen. Die ursprüngliche Frage konnte nur noch gelöst werden, wenn man den Spielplatz betritt.
Station 1: N 53° 38.765 E 010° 8.920 Wie lautet die letzte Ziffer der PLZ vom Zaunhersteller? Teile das Ergebnis durch drei. Antwort = A
Station 2: N 53° 38.827 E 010° 08.831 Wie viele Personen sind auf dem Schild zu sehen? Antwort = B
Gehe zu Station 4: N 53° 38.829 E 010° 8.774 und schaue zu Station 3.
Station 3: N 53° 38.844 E 10° 08.782 Wie viele Sprossenfenster gibt es im Mitteltrakt oberhalb des Holzportals? Antwort = C
Final: N53° 38.CB(A+B) E10°08.(A+A)AC
3. Das Kinderheim Johannes-Petersen-Heim wurde im Jahr 1906 von der Pestalozzi-Stiftung, die 1846 von Freimaurern in Hamburg gegründet wurde, errichtet. Zuvor war es in Barmbek in der heutigen Pestalozzi-Straße seit 1865 beheimatet. Unter anderem durch den Bau des Barmbeker Bahnhofs kam es zum Umzug. Den Namen bekam das imposante Gebäude, in dem zunächst 100 Kinder lebten, etwas später. Es wurde nach Dr. Johannes Petersen benannt. Dieser war bis zu seinem Tode im Jahr 1913 Direktor der Behörde für Öffentliche Jugendfürsorge in Hamburg. Zu diesem Zeitpunkt betreute die Behörde ca. 50.000 Kinder und Jugendliche.
Vorher (ab 1901) war er Direktor des Waisenhauses in der Averhoffstraße in Uhlenhorst. Näheres zu ihm und der Geschichte der Jugendhilfe gibt es in „Geschichte des Jugendamtes“ von Uwe Uhlendorff (Weinheim 2003).
Im Jahr 1919 verschlechterte sich die finanzielle Lage der Stiftung, bis 1928 sank die Auslastung des Heimes auf 57 Kinder. Nachdem die Jugend- und Wohlfahrtsbehörde die von ihr betreuten Kinder dort nicht mehr versorgen ließ, verkaufte die Pestalozzi-Stiftung das Grundstück an die Stadt Hamburg. Die Stadt Hamburg nutzte das Gebäude zunächst als Altersheim der Sozialverwaltung bis 1938/1939.
Dann wurden die Gebäude zu einem Jugendheim umgebaut ("Jugendheim Volksdorf"). Nachdem das ursprünglich in der Averhoffstraße 7 gelegene Johannes-Petersen-Heim 1943 bei einem Bombenangriff getroffen worden war, wurde das Aufnahmeheim in der Schemmannstraße untergebracht (Johannes-Petersen-Heim in dem Jugendheim Volksdorf).
Am 08.04.1945 wurden beide Heime auf dem Gelände zum "Johannes-Petersen-Heim" vereint. Das "JPH" war ein Aufnahme- und Beobachtungsheim für Klein- und Schulkinder mit einer Gruppe für schulentlassene Mädchen. Die Kinder waren dort für ein paar Monate untergebracht und wurden nach einer Beurteilung durch die Erzieher an ein "passendes" Kinderheim vermittelt.
Die Stadt Hamburg hat den Komplex am 12.09.2011 verkauft, nachdem es am 11.06.2011 in die Denkmalliste eingetragen wurde. In der Begründung für die Schutzwürdigkeit heißt es: "Das Ensemble gibt Zeugnis für die positive hanseatische Tradition und bürgerliches Engagement bei der Unterstützung Bedürftiger und spiegelt zugleich die Verhältnisse des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts wider. Die Erhaltung des Objekts liegt aus geschichtlichen Gründen als Dokument der Geschichte der privaten Wohltätigkeit und Wohlfahrt in Hamburg, der Geschichte bürgerlichen Engagements sowie wegen seines Beitrags zu den charakteristischen Eigenheiten des Landschaftsbildes in Volksdorf im öffentlichen Interesse".
Seit November 2011 wird das Hauptgebäude entkernt, um Eigentumswohnungen zu schaffen. Es wurde schon drei Mehrfamilienhäuser auf dem Gelände gebaut ("Stadtvillen" genannt). Das ehemalige Kinderheim selbst wird jetzt euphemistisch unter dem Namen "Schemmann-Palais" vermarktet - und die Preise für die Wohnungen gehen ab 315.000 EUR für 71 qm los. Das Hauptgebäude mit 3.700qm Geschossfläche und die alte Wäscherei sind als Ensemble vom Denkmalwert als "schutzwürdig" eingestuft worden. Neben dem Hauptgebäude mit schöner Klinkerfassade und Putzelementen befanden sich auf dem Gelände ein im gleichen Stil errichtetes ehemaliges Waschhaus sowie ein eingeschossiger Pavillon mit Flachdach aus den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts und ein Kantinengebäude mit Sozialräumen. Daneben, im sogenannten Sternbau, befand sich der Kindergarten, ein schulähnliches Gebäude.
Heute gibt es hier eine Tagesförderstätte der Hamburger Lebenshilfe und den ehemaligen Garten der Hamburger Werkstatt. Zwischenzeitlich wurde das Gebäude ab Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts als Asylbewerberwohnheim genutzt (vgl. Hamburger Abendblatt vom 12.03.2007 zu einem Brand dort). Im Jahr 1986 drehte Gisela Truchtenberg eine fünfteilige Dokumentation, "Heimkinder", über Jugendliche der Einrichtung, wofür sie den Adolf-Grimme-Preis in Silber erhielt. In der Nähe befindet sich auch das Haus Erlenbusch mit dem Cache 'Kinderheim II', in dem 40 behinderte Kinder und Jugendliche leben. Dies erklärt vielleicht auch, warum der nahe gelegene Spielplatz "Schemmannstraße" über ein rollstuhltaugliches "Karussell" verfügt. Dieser Spielplatz ist einer der schönsten im Nordosten Hamburgs und auch ohne Cache eine Reise wert.
Ein Kiosk mit fairen Preisen hat von April bis Oktober dienstags bis sonnabends von 15-18h, an Sonn- und Feiertagen sowie in den Ferien von 11-18h und montags nie geöffnet - außerdem nicht bei Regen und bei "um die 30°C". Weiterhin befindet sich beim Spielplatz das Bogengelände der Bogenschule Stellmoor ("Bogen" wie in "Pfeil und Bogen"!). Dort werden regelmäßig Bogenkurse und Kinderturniere veranstaltet. Viel Spaß bei meinem ersten Cache!