-
Difficulty:
-
-
Terrain:
-
Size: 
(small)
Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions
in our disclaimer.
Auch wir im schönen Niedland haben unsere Sagen und
Mythen...
Löse das Rätsel und finde den Schatz!
Es war an einem dieser Tage, die sich im Herbst wie Perlen
aneinander reihen. Morgens liegt Nebel über dem Niedland, man hört
nur das Rauschen des Flusses und ahnt das Leben im Wald. Es ist
düster und kalt, niemand ist unterwegs zu dieser Zeit. Dann wird es
heller, die Sonne geht auf, satt golden kriecht sie über die
Bergkämme, vertreibt den Nebel und schickt ihre wärmenden Strahlen
ins Niedtal, die Wälder an den Berghängen scheinen zu glühen.
Nun sind auch die ersten Menschen unterwegs. Sie spazieren, radeln,
führen ihre Hunde aus, genießen die letzte Sonne vor dem Winter.
Ein paar Stunden scheint sie uns, dann verschwindet sie auf der
anderen Seite des Tals wieder hinter den Bergen, und mit ihr
verschwinden auch die Menschen. Und kaum ist sie im blutroten
Abendhimmel versunken, zieht der Nebel wieder auf, das Land wird
still, die Nacht legt sich wie ein samtiger Mantel über das
Niedland.
An einem dieser Tage, in der Stunde zwischen Tag und Nacht, ging
ich am Fluß entlang, tauchte ein in diese magische Stille, als ich
plötzlich eine Stimme hörte: „ Na endlich sind die Muggel alle
weg!“ Eigentlich dachte ich, ich wäre alleine unterwegs. Ich sah
mich um, konnte aber niemanden sehen. Dann wieder: „Wollen doch mal
sehen, ob der Schatz noch nicht gemuggelt wurde…“ Ein Platschen am
Ufer, dann ein kriechendes Geräusch, und etwas später kam von etwas
unterhalb des Weges ein erleichtertes: „Gut, noch alles an seinem
Platz!“ Nun war ich doch neugierig und stieg zum Ufer hinunter, in
Richtung dieser Stimme. Im nebligen Abendrot erblickte ich
allerdings nur eine große Wasserschildkröte. Bei näherem Hinsehen
erkannte ich ein seltsames Muster auf ihrem Panzer, eine Art Kreis,
der nicht ganz geschlossen war, dafür aber nach innen abknickte und
mit einem weiteren Strich ein Kreuz bildete. „Ich wußte gar nicht,
daß es an der Nied Wasserschildkröten gibt…“ murmelte ich leise.
„Oh, blöder Mist, doch ein Muggel!“ seufzte die Schildkröte. Was?
Die Schildkröte hatte doch nicht gerade wirklich gesprochen! Mein
überraschtes Gesicht muß Bände gesprochen haben. „Was? Hast du noch
nie eine Schildkröte sprechen hören?“ fragte die Schildkröte nun
belustigt. Ok, vielleicht hatte der Nebel nur mein Hirn ein wenig
vernebelt. Ziemlich verwirrt stotterte ich nun: „Ja, nein, wie,
was…! Wieso sprichst du?“ Nun grinste die Schildkröte mich an und
sagte einfach: „Weil ich es kann!“
Und so lernte ich an diesem magischen nebligen Herbstabend die
Wasserschildkröte Hubertus kennen. Ziemlich seltsamer Name für eine
Schildkröte, dachte ich mir. Aber nicht weniger seltsam als die
Tatsache, daß Hubertus mir erklärte, er sei der Wächter des
Nebelung-Schatzes. Und weil er sich schon lange nicht mehr mit
jemandem unterhalten hatte, bat er mich, auf einem großen Stein
neben ihm Platz zu nehmen und erzählte mir seine Geschichte:
"Der Nebelung-Schatz befindet sich seit Jahrtausenden im Besitz
meiner Familie, die zur Art der Pelomedusa Geocachica
gehört. Sobald der älteste Sohn 100 Jahre alt ist, teilt ihm der
Vater die genaue Position des Versteckes mit und überträgt ihm die
Verantwortung als Hüter des Schatzes. Und bis mein eigener Sohn
auch 100 Jahre alt ist, obliegt es mir, auf unseren Familienschatz
Acht zu geben. Dann werde ich ihm die Koordinaten des Schatzes
verraten, und er wird von da an darauf aufpassen. Und ich kann
endlich nach Japan schwimmen, am Strand liegen, Sushi futtern und
mein Rentnerleben genießen. Und damit ich die Koordinaten nicht
vergesse, hab ich mir ein paar feine Eselsbrücken gebaut, mit deren
Hilfe ich mir die Zahlen merke.
Die erste Zahl ergibt sich schon mal aus dem Namen: Nebelung. Es
ist unsere Bezeichnung für einen Monat, und sein Muggelname hat
A Buchstaben. BC ist die Anzahl seiner Tage. Mein
Namenstag fällt zudem in diesen Monat. Und neben der Tatsache, daß
mein Namenstag bei den Grünröcken und Kirchenkutten einen albernen
Beinamen hat, sind an diesem Tag im Laufe der Jahrhunderte ein paar
interessante Dinge passiert. Im Jahre DEFG hat so ein
italienischer Seefahrer die Karibikinsel einer meiner entfernten
Kusinen entdeckt. Natürlich hat er ihr gleich einen anderen Namen
gegeben, klang wie ein Mädchenname, Dominica glaube ich. Derselbe
Typ soll vorher Amerika entdeckt haben, hielt es aber für Indien.
Dämlicher Muggel. Und im Jahre 1957 brachte Sputnik H bringt
die Hündin Laika als erstes Lebewesen in der Geschichte der
Raumfahrt in eine Erdumlaufbahn. Denken jedenfalls die Muggel.
Schon vor 5000 Jahren sahen die alten Ägypter im Himmel das
Sternzeichen Schildkröte. Dabei war es bloß mein Urururgroßonkel
Stupidus, der seinen Heliumluftballon nicht loslassen wollte und
seither in der Erdumlaufbahn schwebt. Später dachten die Griechen,
es wäre ein Krebs, und dabei blieb es dann auch. Um ein bißchen
Kultur reinzubringen, muß hier erwähnt werden, daß an meinem
Namenstag im Jahre 19IJ der erste einer langen Reihe von
Monsterfilmen in Japan uraufgeführt wurde. Er gilt als der König
der Monster und hat sogar einen Stern auf dem Hollywood Walk of
Fame. Nun fehlt nur noch, daß mein Namenstag der 30K. Tag
des Gregorianischen Kalenders ist. Wenn ich mir diese Zahlen merke,
dann werde ich auch die Koordinaten des Versteckes nicht vergessen.
Natürlich kannst du mit all diesen Informationen überhaupt nichts
anfangen, aber das ist auch gut so, denn du bist schließlich auch
ein Muggel. Nur wir Geocachicae kennen die Formel, in die
man die Zahlen einsetzen muß, um die Koordinaten für das Versteck
zu erhalten. Und diese Formel wirst du nie erfahren. .."
Es wurde heller, und die Sonne würde bald wieder aufgehen. Ich
hatte die ganze Nacht mit Hubertus am Flußufer im Niedland
verbracht. Hubertus gähnte und sagte: "Zeit schlafen zu gehen. Es
war schön, mal wieder Gesellschaft zu haben, vielen Dank!
Vielleicht sehen wir uns mal wieder, aber ich glaube nicht daran,
dazu müßtest du die Position des Schatzes kennen, in dessen Nähe
ich mich immer aufhalte." Er neigte noch einmal grüßend seinen Kopf
mit den schwarzen, glänzenden Augen und kroch davon. Und genau in
diesem Moment stahl sich der erste Sonnenstrahl durch den Nebel,
tauchte alles in goldenes Licht und in der schwarzen Linie des
seltsamen Musters auf Hubertus‘ Panzer konnte ich glitzernd
folgendes lesen:
N EF° HD.(B+I)(A/H)C
E (K-D)° GA.(I+D)J(K-I)
Nun, vielleicht würde ich den guten Hubertus doch bald mal
wiedersehen, und mit viel Glück auch einen Blick auf den Schatz
werfen können. Wer weiß…
Additional Hints
(Decrypt)
jvxvcrqvn