Wieder einmal herrschte dicke Luft auf Burg Thuisbrunn. Der alte Burgherr redete in beschwörendem Ton auf seine nicht mehr ganz junge Tocher Rosalind ein.
„Rosalind, du weißt, ich bin ein alter Mann. Wann suchst du dir endlich einen tapferen Gatten, damit ich mich zur Ruhe setzen kann?“
„Aber Vater, alle möglichen Freier, die du bisher angeschleppt hast, waren zwar ganz nett anzuschauen, aber sobald sie ihren Mund aufmachten, verging mir Hören und Sehen!“
„Aber der Letzte, wie hieß er nochmal? Edelbert? Das war doch ein Prachtkerl, oder?“
„Ja, ja. Als ich mit ihm über den Stand der Sonne im Jahreslauf reden wollte, wusste er nicht einmal, dass es da einen Unterschied zwischen Sommer und Winter gibt. So ein Ignorant!“
„Hm, ja gut, ein Unterschied.... Aber der Dings, der Iselbrand vom Felsentor, der war doch richtig toll.“
„Von wegen, auf meine Frage, ob er mir denn im Notfall einen Heiltrank brauen könnte, antwortete dieser Dämlack doch glatt, er wisse schon, wie er mich ‚heilen’ könne. Und dann hat er mich lüstern angeschaut und gesabbert.“
„Sowas! Was heutzutage alles als Ritter herumläuft! Wie wäre es mit Bertram dem Braunen?“
„Völlige Niete in Mathematik! Der dachte, Pythagoras wäre der Gaul von Kaiser Barbarossa! Außerdem dichte Ganzkörperbehaarung!“
Der Burgherr seufzte. Warum nur hatte er seiner klugen Tochter eine Ausbildung zukommen lassen? Da sieht man, wohin so etwas führte! Da hatte er eine Idee.
„Was hältst du davon, wenn wir die Bewerber eine Reihe von Rätseln lösen lassen?“
„Rätsel?“
„Ja, Rätsel, die du auswählen darfst. Du musst mir aber versprechen, dass du dir aus denjenigen, die alle lösen können, bald einen Gemahl auswählst!“
Und so verbrachte Rosalind die folgenden Tage und Nächte damit, passende Fragen zu ersinnen. Bereits nach zwei Wochen ließ der Burgherr im ganzen Reich bekannt machen, dass derjenige, der eine Reihe von Aufgaben lösen könne, die Hand seiner klugen und schönen Tochter erhielte... falls sie denn wolle (aber das stand im Kleingedruckten).
Wenn du, edler Ritter, dich auf den Weg machst, die Hand der schönen Rosalind zu erringen, dann sei besser vorbereitet als Edelbert, Iselbrand und Bertram der Haarige.
Dein Weg führt dich zunächst zum Aushang des Burgherrn, wo du nähere Informationen erhältst. Dein Pferd bindest du am besten bei N49° 41,287’ O11°14,998’ an.
Neben Schwert und Lanze solltest du einen Wasserschlauch (für moderne Ritter tuts auch eine kleine Flasche) und ein sauberes Tüchlein mitführen wie es die Mägde für gewöhnlich in der Küche verwenden. Hast du alle Rästel gelöst, so trage zum Beweis für deinen Erfolg – und dafür, dass du des Schreibens kundig bist, denn hierauf besteht Rosalind – deinen Namen und eine aussagekräftige Brautwerbung unter Nennung deiner wichtigsten bisherigen Heldentaten in ein Büchlein ein.
Um Rosalinds Büchlein der Freier zu finden, müsst ihr keine halsbrecherischen Klettereinlagen absolvieren. Die zu lösenden Aufgaben sind allerdings zum Teil nicht immer am Wegrand versteckt, d.h. es geht auch schon mal steil und weglos zu. An manchen Stationen ist der GPS-Empfang relativ schlecht. Ihr sucht dort aber keine Micros, sodass ihr euch einfach auch ein bisschen auf eure Cacher-Intuition verlassen könnt. Die Wegstrecke beträgt etwa 4km, durch die zu lösenden Rätsel solltet ihr aber schon ein paar Stunden dafür einplanen.
Achtung! Station 3 wurde gemuggelt, ist aber wieder aufgetaucht. Sie liegt jetzt etwa 10m weiter hangaufwärts des ursprünglichen (zu offensichtlichen?) Verstecks.