Der Neubruch – die letzte Wald-Rodungsfläche in Rotenfels
Am Langebusch- bzw. Breitensteinweg, der geteerten Zufahrt zu dieser Waldpforte, erkennt man gleich nach dem alten Wasserreservoir rechts in den Wiesen einige alte, große und mit Wappen behauene Grenzsteine. Diese stellten einst die Grenze zwischen dem Rotenfelser Herrschaftswald und der privaten, landwirtschaftlichen Gemarkungsfläche dar. Der Waldsaum lag somit einst rund 600 m südwestlich.
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Großteil der Waldabteilung „Langebusch“, da Ackerflächen und Brennholz knapp wurden, gerodet und die Waldgrenze somit „arrondiert“.
Das Holz, wie auch die neu gewonnenen Ackerflächen, wurden von der markgräflichen Regierung an Rotenfelser Bürger versteigert.
Heute zeugen neben den historischen Grenzsteinen nur noch einige längst vergessene Flurnamen von diesen Ereignissen: „Neubruch“ (=zuletzt umgebrochenes Land), „In den Stimbeln“ (Stumbe, Stimbel = Baumstümpfe, nach hiesigem Dialekt), Wie auch „Jägeracker und Jägerwies“, denn die Herrschaft behielt dort ein großes Grundstück, welches der herrschaftliche Jäger zu nutznießen hatte.
Der Grenzverlauf zwischen Wiesen und Wald stellte 1795 im Wesentlichen folgende Eckpunkte dar:
48.825098,8.311586 (Grenzstein); 48.825585,8.311383 (Grenzstein); 48.82668,8.311994; 48.827245,8.314183; 48.828827,8.31576; 48.828827,8.31576; 48.829173,8.31297; 48.829794,8.311619; 48.830515,8.312026; 48.830932,8.31576
(Hintergrundbild: Carl Fritz, 1795, "Plan von dem Herrschafth Wald im Rothenfelser Forst"; Privatbesitz)