ehem.
Barfüßerkloster
Erbaut
ca. 1457
Die Franziskaner sind die Mitglieder verschiedener
römisch-katholischer Ordensgemeinschaften, die sich an der
Ordensregel orientieren, welche Franziskus von Assisi für den
ersten von ihm im 13. Jahrhundert in Assisi, Umbrien (Italien)
gegründeten Bettelorden verfasste.
Der Franziskanerorden brachte bedeutende Theologen und
Philosophen hervor, wie Antonius von Padua, Alexander von
Hales, Bonaventura von Bagnoregio, Roger Bacon, Johannes Duns
Scotus sowie Wilhelm von Ockham. Der Franziskaner-Publizist Thomas
Murner war Luthers wortgewandtester Gegner in der
Reformationszeit. Zu den bekannten deutschen
Franziskanertheologen der Gegenwart gehört Hermann
Schalück. Der amtierende Generalminister der »braunen«
Franziskaner ist José Rodríguez Carba
Anliegen und Merkmale des Ordens
Taukreuz
Die Franziskaner leben, wie alle Bettelorden, in Armut und
verdienen ihren Lebensunterhalt durch Arbeiten
handwerklicher, sozialer, pastoraler und pädagogischer
Art. Franz von Assisi schreibt in seinem Testament an seine
Brüder: »Ich arbeitete mit meinen Händen und will arbeiten;
und es ist mein fester Wille, dass alle anderen Brüder eine
Handarbeit verrichten, die ehrbar ist. Die es nicht können,
sollen es lernen [ … ]«. Auch Betteln diente dem
Lebensunterhalt der Brüder. Ein wichtiger Bestandteil des
franziskanischen Lebens war die Seelsorge, die sie
intensiver betrieben als andere, kontemplative Orden. Daher
siedelten sie sich vornehmlich dort an, wo der Bedarf an
geistiger Fürsorge am größten war, in den langsam
aufblühenden Städten. Da sie dennoch die notwendige Distanz
zur laikalen Welt wahrten, können ihre Spuren vor allem in
städtischen Randgebieten gefunden werden. Gottes Wort vom
Frieden und der Erlösung sollen sie vor allem durch ihr
Beispiel, aber auch durch das Predigen verkünden. Die Predigt
erlangt durch ihr vorbildliches apostolisches Leben, die vita
apostolica, gewissermaßen eine höhere Glaubwürdigkeit. Das
Leben der Franziskanerbrüder war und ist – jedenfalls
im Idealfall – sehr bescheiden. Der Selbstanspruch, ein
bewusstes Leben mit der Schöpfung zu führen, hängt eng mit der
Abkehr von irdischem Reichtum zusammen. Durch die Betonung
dieses Aspektes erlangen die Franziskaner seit Beginn der
ökologischen Bewegung in den 80er Jahren des 20.
Jahrhunderts ein verstärktes Ansehen.
Ihre Kirchen sind eher schlicht gehalten und beherbergen kaum
Kunstschätze. Bemerkenswert ist allerdings die Größe der
Bauten, die notwendig war, um die wachsenden
Stadtbevölkerungen seelsorgerisch zu versorgen.
Das Taukreuz, auch bekannt als das Antoniuskreuz, ist das von
dem Heiligen Franz gewählte Kennzeichen des Ordens.
Der Franziskanerknoten ziert die Enden der Kordel, mit der die
Mönchskutte zusammengebunden wird. Er ist auch als
Wurfknoten bekannt.
Zur Zeit in Umbauarbeiten