Hallo, liebe Sachensucher
!
Ich bin die Maus aus Mausezwenke und möchte Euch eine Geschichte
erzählen.
Wißt Ihr eigentlich, wie die Stadt Zwenkau zu ihrem Beinamen
"Mausezwenke" kam ? Nein ? Dann will ich es Euch erzählen.
Es war einmal vor langer, langer Zeit. Wie in jeder Stadt mit
Marktrecht zu jener Zeit, mußten die durchreisenden Kaufleute erst
einmal anhalten und ihre Ware auf dem Markt feilbieten. Das war in
Pegau so und in Zwenkau erst recht. Da die Leipziger einen sehr
guten Draht zum Dresdner Hof hatten, wurden eines Tages alle Märkte
im weiten Umkreis abgeschafft. Jetzt zogen die Kaufleute mit den
schweren Wagen durch Zwenkau ohne anzuhalten. Das wurmte nun meine
Zwenkauer mächtig. Mit dem Dresdner Hof konnte und wollte man sich
nicht anlegen.
Wie jede damalige Stadt hatte auch Zwenkau eine Stadtmauer mit
Toren und Wächtern. Und wenn ein Händler durch die Stadt wollte,
wurden die Tore geschlossen und erst nach Zahlung einer
"Pflaster-Abnutzungs-Gebühr" wieder geöffnet. Und es wurde
gezahlt.
Als die Händler im Gasthof "Adler" einkehrten und die Pferde
fütterten, mußten sie natürlich wieder zahlen. Und am anderen Tor
mußten die Händler noch einmal zahlen um wieder hinaus zu
kommen.
Damit war aber für die Fuhrleute noch nicht alles überstanden.
Als sie sich dem Eichholz näherten, wurden ihnen von den
kräftigsten Männern aus Zwenkau die Waren weggenommen. Alles Zetern
und Klagen half nichts, weg war weg !
Da beklagten sich die Handelsleute am Dresdner Hof und bekamen vom
Fürsten nur zu hören: "Na solche Mausehaken, die Zwenk'schen". Und
weil die Leute im Reden immer bequemer wurden, wurde das im Laufe
der Zeit immer kürzer und noch heute heißt es: "Mausezwenke".
Da die kräftigen Burschen nun nicht alles wegschleppen konnten,
haben sie einiges im Wald versteckt !
Also, lieber Sachensucher, finde sie.