Der Weinberg von Kassel
Geschichtliches:
1822
Hofküfermeister Martin Reinmüller schreibt ein Gesuch an Kurfürst
Wilhelm II., in dem er die Einrichtung von Felsenkellern im
Weinberg anregt. Er begründet sein Interesse damit, daß die
bisherige Lagerung des Bieres in den Brauereikellern ungenügend und
die Ursache dafür sei, daß oftmals Bier minderer Qualität zum
Ausschank komme.
1825
Der Bierbrauer Conrad Ostheim aus der Wildemannsgasse erhält die
Erlaubnis, im Weinberg einen Bierlagerkeller anzulegen. Weitere
Bierbrauer tun das gleiche, denn die Lagerung in diesen Kellern
führt zu einer Qualitätsverbesserung des Bieres.
Auf der Höhe des Weinbergs entstehen drei reizvolle
Biergartenlokale, deren Bier und deren Aussicht in die Landschaft
gerühmt wird

Zweiter Weltkrieg
Der Weinbergbunker ist eine Luftschutzeinrichtung aus dem Zweiten
Weltkrieg und befindet sich direkt an der Frankfurter Straße,
einige Meter unter der ehemaligen Henschel-Villa.
Diese Eiskeller, deren Nutzung mit der fortschreitenden
Entwicklung der Kühltechnik mehr und mehr zurückging, wurden im
Zweiten Weltkrieg dann mit Verbindungsstollen vernetzt und zur
Luftschutzanlage mit sanitären Einrichtungen ausgebaut. Während der
alliierten Luftangriffe auf Kassel haben mehr als tausend Menschen
oft nächtelang im Weinbergbunker Schutz vor den Bomben gesucht und
konnten, im Gegensatz zu vielen ihrer Mitbürger, die dem gewaltigen
Feuersturm in ihren Hauskellern zum Opfer fielen, ihr Leben
retten.
Anfang der neunziger
Jahre nutzten zwei arbeitslose Technojünger den Sichtschutz der
Splitterschutzwände vor den beiden unteren Eingängen, um die Türen
gewaltsam zu öffnen und im Weinberg eine großangelegte illegale
Technoparty mit mehreren hundert Besuchern zu feiern.
Im Zuge dieser Feier wurden die sanitären Anlagen komplett
zerstört, die Wände beschmiert und die elektrischen Leitungen
abgebrannt.
Nach Beendigung der
Party durch die Polizei versiegelte die Feuerwehr alle Eingänge bis
auf einen, entfernte die Splitterschutzwände und hält die Anlage
unter Verschluß. An eine Nutzung der Anlage für öffentliche oder
sonstige Veranstaltungen ist aufgrund fehlender Fluchtwege und
anderer sicherheitsrelevanter Mängel zur Zeit nicht zu
denken.
Wir planen eine Begehung des Weinbergbunkers. Am 15.11.06 treffen
wir uns um 16.20 h an der folgenden Koordinate: N 51° 18.471 E 009°
29.297
Es können nur max. 30 Personen mit und der Unkostenbeitrag
beträgt 150,- Euro (das wäre pro Person 5,- Euro).
Die Führung dauert ungefähr 2- 3 h und ist 2,6 km lang.
Auf ein Neues
Danach treffen wir uns um 19 h zum geselligen Beisammensitzen im
Komödienstadel in der Karthäuser Str. 5a
Gruß
fcvc