Bei Loh in der Gemeinde Saldenburg befindet sich ein imposantes Naturdenkmal, welches in diesem Earthcache vorgestellt werden soll.
Ziel dieses Earthcache ist es euch nicht nur den größten Wackelstein im Bayerischen Wald aus Saldenburger Granit zu zeigen sondern, daß ihr euch auch mit den geologischen Besonderheiten des Saldenburger Granit beschäftigt.

Der Wackelstein von Loh hat ein Gewicht von mehreren Tonnen und ist im Geotopkataster des Bayerischen Geologischen Landesamt unter der Geotop-Nummer:
272R005
als überregional bedeutend aufgeführt.
Wackelsteine galten lange als eine Laune der Natur, in früheren Zeiten wurden sie oft als das Werk von Göttern und Riesen betrachtet und dementsprechend als Kultstätten verehrt.
Um dieses Spielzeug der Natur besser verstehen zu können, wollen wir uns auf einen kleinen geologischen Exkurs begeben. Im Zeitalter des Karbon fand eine gewaltige Gebirgsbildung im Herzen Europas statt. Das Karbon (lateinisch Carbo-Kohle, auch Steinkohlenzeitalter genannt) bezeichnet eine erdgeschichtliche Formation des Erdaltertums (Paläozoikum). In einem Zeitraum von Jahrmillionen entstanden unsere Mittelgebirge (wozu auch der Bayerische Wald gehört). Was wir heute von diesen Gebirge sehen sind nur noch die abgetragenen Stümpfe eines ursprünglich in mehreren Phasen aufgefalteten, alpenähnlichen Gebirges.
Dieser Gebirgsgürtel, auch variszischer Gebirgsgürtel genannt, entstand hauptsächlich durch tektonische Bewegung und Auffaltung. Der Name Varisziden leitet sich vom germanischen Volksstamm der Varisken im Vogtland ab und bedeutet im geologischen Sinn sich in Südwest-Nordost-Richtung erstreckend.
Zur Entstehungsgeschichte des Wackelsteins von Loh:
Das am unteren Saum der Erdkruste gesammelte Magma, welches im Laufe von Millionen von Jahren zu einem Gestein erstarrte, wurde bei der Gebirgsbildung durch tektonische Bewegungen und Auffaltung nach oben getragen. Bei diesem Tiefengestein handelt es sich um den Granit, einem sauren, magnatischen Gestein, welches hauptsächlich aus den Mineralien Feldspat, Quarz und Glimmer besteht.
Der Merkspruch "Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess' ich nimmer" gibt die Zusammensetzung von Granit vereinfacht wieder und läßt sich gut merken.
Die anteilige Zusammensetzung ist regional verschieden. Man spricht deshalb auch in unserem Fall von dem sogenannten Saldenburger Granit.
Der Saldenburger Granit ist mittelkörnig und gesprenkelt.
Es enthält 44 Prozent Quarz, 33 Prozent Plagioklas, 9 Prozent Alkalifeldspat, 8 Prozent Muskovit und 1 Prozent Chlorit. Dieser Granodiorit hat eine mittlerere Korngröße von eineinhalb Millimetern. Saldenburger Granit weißt sich durch eine hohe Verwitterungsbeständigkeit aus, läßt sich sehr gut plieren und ist gegen Aggressorien stabil. Die Waldlaterne Burg Saldenburg wurde übrigens ausschließlich aus dem Saldenburger Granit gebaut.
Bei der Gebirgsbildung wurde der Granit nun aus großer Bildungstiefe emporgehoben, wobei ein in Granitgebieten weit verbreiteter physikalischer Verwitterungsprozeß eintrat, da durch die Druckentlastung das Gestein sich ausdehnte und Expansionsklüfte entstanden, nämlich die sogenannten Wollsäcke. Durch weitere physikalische und chemische Verwitterung konnten große Blöcke von Gestein isoliert und abgerundet werden. Man spricht dann auch von der Wollsackverwitterung.
Mit dem Abtragen älterer Gesteinsschichten durch Erosion konnte schließlich das Gestein, welches ursprünglich in großer Tiefe aus einer glutförmigen Schmelze erstarrte, an die Oberfläche gelangen.
War der Stein durch die Abwitterung zu einem gerundeten Block geformt und lag er auf einer ebenen Unterlage so entstand das Phänomen der Wackelsteine.
Und genau diese Voraussetzung erfüllt der Wackelstein von Loh mit einer so schmalen Auflagefläche, daß er durch menschliche Kraft sogar zum wackeln gebracht werden kann. Versucht es einmal !
Quellen: Bayerisches Landesamt für Umwelt Geotopkataster Bayern und Wikipedia.de
Es gibt 2 Möglichkeiten den Wackelstein zu erreichen:
Möglichkeit 1: (die kürzere Variante)
Parken: N48°48.022 E13°18.905: hier könnt ihr an der Seite eurer Cachemobil abstellen es ist Platz für ca. 2 bis 3 Autos!!!! Weg: Von dort aus sind es ca. 300 Meter, einfache Wegstrecke, ohne größere Steigungen auch mit kleineren Kindern machbar.
Möglichkeit 2: (die Längere aber auch landschaftlich wesentlich schönere Variante Wanderweg Nummer 61).
Parken: N48°47.113 E13°18.487
Weg: Dauer bis zum Wackelstein ca. 2 Kilometer etwa 45 Minuten. Am Anfang gut ausgebauter schöner Weg später relativ steil und zum Teil felsig durch den Wald. Es wird gutes Schuhwerk empfohlen. Aber es lohnt sich da ihr auf dem Hinweg noch einen Abstecher beim Steinernen Kirchlein machen könnt das man unbedingt auch gesehen haben sollte.
Aufgabe / Logbedingungen:
1. Vor wieviel Millionen Jahren entstand das Gestein dieses Wackelsteins?
2. Was schätzt du wie schwer dieser Wackelstein ist?
3. Aus welchen Hauptmineralien besteht der Saldenburger-Granit aus dem sich dieser Wackelstein zusammensetzt?
4. Beschreibe mit deinen eigenen Worten die Färbung des Granit dieses Wackelsteins? Schau dir den Wackelstein nochmal genau an. Dann wird dir an ihm etwas auffallen was ganz offensichtlich nicht geologischen Ursprungs ist! Bitte schreibe uns was du da entdeckt hast.
5. Mach ein Foto OPTIONAL von dir oder deinem GPS vor dem Wackelstein und ladet es in eurem Log mit hoch.
Bitte schickt die Antworten an uns per Mail hier bei geocaching.com über das Kontaktformular. Ihr könnt sofort loggen. Wir melden uns, wenn etwas nicht stimmt.
Bitte schreibt die Antworten nicht in euerem Log. Und falls ihr mit einem Bild loggt achtet bitte darauf das dies keine Informationen zu den Fragen preis gibt.
Happy Hunting
Team DJMikyMike