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Nesenbach #7 (Rossebändiger) Multi-Cache

Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Ein Cache der Nesenbach-Serie

Eigentlich sollte das eine Tradi-Serie werden. Allerdings ist es im Innenstadt-Bereich ziemlich grenzwertig größere Dosen zu verstecken und Nanos sind nicht so mein Ding. Deswegen also ein Multi, der sich von der Gerberstrasse bis in den unteren Schloßgarten erstreckt (Distanz 2.5km). Ein Fahrrad, e.g. Call-a-bike (visit link) , ist deswegen sehr empfehlenswert.

Stage 1:
Wir kommen nun in die Innenstadt, wo der Bach natürlich massiv 'beeinflusst' wurde, aber im Gegenzug auch das Leben von damals viel deutlicher beeinflusste als heute. Vielleicht ändert sich das aber in Zukunft wieder ein wenig, denn man denkt ernsthaft darüber nach, ähnlich wie in Freiburg, den Bach (oder besser einen Teil davon, vermutlich aber Leitungswasser der Bodensee-Wasserversorgung) wieder auf die Straße zu holen. Man hat bereits angefangen und zwar in einem Bereich der Gerberstraße, kurz bevor sie in die Nesenbachstraße mündet. Dort liegen bereits Rinnen im Boden, nur das Wasser fehlt noch. Im März 2007 wurde ein Antrag für 'Gerinne für einen Stadtbach Nesenbach' in den Gemeinderat eingebracht. Hintergrund ist, dass der Verschönerungsverein Stuttgart 2011 sein 150jähriges Jubiläum hat. Bis dahin will man das Projekt also fertiggestellt haben. OB Schuster hat den Antrag begrüßt und in Aussicht gestellt, die Finanzierung in den Doppelhaushalt 2010/2011 mit aufzunehmen (mal sehen wie lange dieser Vorsatz hält).

In der Gerberstraße bei N48°46.287 E9°10.540 seht Ihr das für den Pseudo-Nesenbach vorbereitete Gerinne im Boden, welches an manchen Stellen mit Gittern abgedeckt ist. Bei Nacht wird das Ganze von lilafarbenen Stassenlaternen beleuchtet. Die Anzahl Abdeck-Gitter für das Gerinne im Strassenstück zwischen Sophien- und Christopstrasse sei die Zahl X und die Anzahl Strassenlaternen sei die Zahl Y. Die Stage 2 Koordinaten ergeben sich dann wie folgt:
N48°(46,064 + X/100) E9°(10,651 + Y/100)

Stage 2:
Eine besondere Erscheinung am Bach waren Tränkestellen für die Pferde, die sogenannten Wetten, die im Mittelalter hier standen. Um 1540 gab es in der oberen Königstraße die 'Stockwette' und im Bereich des Rotebühlplatzes (damals Postplatz N48°46.437 E9°10.440) die 'Schellenwette'. Am berühmtesten war aber die 'Roßwette', die sich in der Nähe der Marktstraße (etwa bei N48°46.459 E9°10.814) befand. Hier machte man sich einen besonderen Spass aus dem völlig verdreckten Bach. Man verurteilte nämlich Felddiebe zum sogenannten Gieß(h)übel. Über der vom Nesenbach gespeisten Roßwette befand sich nämlich eine Halterung für einen Holzkasten, in den man den Delinquenten steckte. An der Unterseite hatte der Kasten eine Falltüre, mit der man den Kandidaten dann unter dem Johlen des Pöbel, in die dreckigen Fluten des Nesenbachs plumpsen lassen konnte. Den Aufschrieben nach wurde die Anlage 1660 sogar renoviert, 1716 dann aber abgebaut.

Als in der Neuzeit das Kaufhaus Breuninger hier sein Hochhaus baute und man das Hochhaus mit dem Mittelbau verbinden wollte, war aber der Bach (oder besser gesagt der Kanal) im Weg. Deswegen musste man im Übergang des Untergeschosses Rolltreppen einbauen, die den Kanal unterqueren. Als besonderen Gag und um an den Bach zu erinnern, stellte man genau an dieser Stelle zwei Aquarien auf. Leider sind sie heute wieder abgebaut (vermutlich bekam den Fischen das Wasser nicht).

Vor dem Kaufhaus Breuninger, am Beginn des Marktplatzes, steht ein schöner alter Brunnen (ich vermute mal, dass er einst auch vom Bachwasser gespeist wurde). Hier trägt eine Dame ein Zahlenpaar (Baujahr) mit den Buchstaben ELHZW dazwischen(steht für Eberhard Ludwig Herzog Zu Württemberg). Die Koordinaten für Stage 3 ergeben sich nun wie folgt:
N48°(46,485 + linkeZahl/100) E9°(10,843 + rechte Zahl/100)

Hier ist übrigens auch ein anders absolutes Kuriosum der Stadt zu finden. Ein paar Meter neben dem Brunnen finden sich mehrere große, solide, rechteckige Schachtdeckel. Hier hat man nämlich im 3. Reich eine riesige Bunkeranlage gebaut, die den kompletten Marktplatz unterhöhlt. Der echte Witz begann aber nach dem Krieg. Da die Innenstadt komplett zerstört war, gab es natürlich auch keine Hotels mehr - warum also nicht für diesen Zweck einen Bunker nehmen?! So gab es unmittelbar nach dem Krieg Bunkerhotels unter dem Wilhelms-, Leonhards-, Marien- und dem Diakonissenplatz. Das Bunkerhotel unter dem Marktplatz aber hielt sich prächtig und war bis 1985 in Betrieb. Leider kann man es nur selten besuchen (lange Nacht der Museen) und wenn, dann muss man ewig Schlange stehen. Deswegen hab ich Euch ein paar Bilder in die Galerie gestellt.

Etwas weiter am Bachlauf, ungefähr am Ausgang der Karlspassage (bei N48°46.517 E9°10.848), kam im 19. Jh. eine weitere, gelinde gesagt 'Verunreinigung' des Baches dazu. Die Stadt erhielt nämlich 1585 das Stuttgarter Schlachthaus. Eine hygienisch gesehen 'elegante' architektonische Konstruktion. Man baute das Haus direkt über den Nesenbach und der Gebäude-Boden wölbte sich über das Bachbett. So konnte man das Blut, die Jauche und andere kleinere Fleischabfälle völlig problemlos in den Bach entsorgen (lecker, nicht wahr?).

Stage 3:
Wie bereits in #1 erwähnt, wurde Stuttgart als Pferdezuchtanstalt am Nesenbach gegründet. Ziemlich schnell entstand dann aber beim alten Schloss eine Festungsanlage, die man als Wasserburg bezeichnen könnte. Der Wassergraben wurde aus dem Nesenbach gespeist. Später, als die Grafen und Herzöge das Schloss ausbauten, kam etlicher Luxus hinzu. So wurde zum Beispiel hinter dem alten Schloss, etwas bachabwärts, der Lustgarten angelegt. Er lag ungefähr da, wo heute das Kunstgebäude zu finden ist (das mit dem goldnen Hirsch bei N48°46.745 E9°10.846). In diesem Lustgarten befand sich auch die Hofmühle (siehe #5). Ein grosses Problem war, sie mit gutem Wasser zu speisen. Deswegen zwackte man am Wehr nahe der Nähermühle (bei der heutigen Brauerei Dinkelacker, siehe #6) Wasser ab und leitete es in einer steinernen Rinne und einem gemauerten Kanal zum 'Seelthor' (beim Wilhelmsbau am Rotebühlplatz N48°46.422 E9°10.438). Von da ab ging es in Gewölben unter der Vorstadtmauer durch und dann in einer hölzernen Rinne südwärts in Richtung Esslinger Vorstadt (heutiges Leonhardsviertel, N48°46.331 E9°10.779). Hier mündete dann irgendwo der Fangelsbach und von da ab wurde das Wasser dann in einer steinernen Rinne durch den Garten der Herzogin, anschließend unterirdisch zur Hofmühle und in den Lustgarten weitergeleitet. Die Pläne dazu stammten, wie auch die des alten Lusthauses, von dem berühmten württembergischen Baumeister Heinrich Schickhardt (1558-1635). Später gab es dann gleich neben dem alten, noch ein neues Lusthaus, von dem noch ein Ruinenteil hinter dem Planetarium zu sehen ist (N48°47.086 E9°11.279). Von Schickhardt sind auch einige Pläne erhalten, die die Abwasserkanäle unter der Stadt zeigen, die dann unterhalb des Lustgartens in den Nesenbach geleitet wurden, damit die noble Gesellschaft nicht so sehr durch den Gestank belästigt wurde.

Im Lustgarten hatte man auch etliche Wasserspiele installiert. Um sie anzutreiben ließ 1579 Herzog Ludwig beim Neckartor einen Turm bauen, der einen grossen Kessel trug, in den mit Hilfe eines Mühlrads Wasser des Nesenbachs und anderer benachbarter Quellen (z.B. die Hirschquelle) gepumpt wurde. Von da aus liefen bleierne Röhren zum Lustgarten und trieben die Wasserspiele an. Allerdings stank den Herzögen der Nesenbach, der hinter einer Mauer anm Lustgarten vorbeilief, im wahrsten Sinne des Wortes dennoch mächtig, obwohl man mehrfach Unrat, Schlamm und Sedimente aus dem Bachbett ausgraben ließ. So plante Herzog Karl Eugen 1778 schließlich, nachdem er dann auch im Akademiegarten hinter dem Neuen Schloss eine Kaserne bauen ließ (später hohe Carlsschule, hier verbrachte Friedrich Schiller etliche unangenehme Jährchen), den Bach in diesem Bereich in den Untergrund zu verbannen. Doch es regte sich mächtig Widerstand, weil man nämlich einen Rückstau und Überschwemmungen fürchtete. So gab es viele Gutachten und Gegengutachten bevor das Bauwerk 1788 verwirklicht wurde. Einen schönen Plan davon gibts hier: (visit link) . Die Versenkung des Baches ging dann aber doch Ratz auf Fatz. Bereits 1882 war der Bach vom Marienplatz bis zum Neckartor begradigt und versenkt.

Um die Finalkoordinaten zu ermitteln, müsst ihr an Stage 3 die Gedenktafel suchen. Wann wurde das beschriebene Objekt hierher verlegt? Das sei die Zahl X. Wann wurde das Objekt schließlich zerstört? Das sei die Zahl Y. Die Finalkoordinaten ergeben sich dann wie folgt:
N48°(45,627+X/1000) E9°(9,463+Y/1000)

Ganz in der Nähe des Finals findet ihr ein Denkmal aus feinstem Carrara Marmor, das vom Hofbildhauer Hofer aus dem Jahre 1848 stammt und "die Rossbändiger" heißt. Dazu gibts auch eine traurige Geschichte aus dem 3.Reich, aber das würde jetzt zu weit führen.

Und noch was: Achtung! Wie viele städtische Parks und Anlagen, hat auch der Schlossgarten so seine Probleme. So idyllisch und harmlos das Ganze bei Tag und Sonnenschein auch aussieht - spätestens mit Beginn der Dämmerung treffen sich hier vermehrt Leute, die sich am Rande der Gesellschaft bewegen. Sie hinterlassen auch ihren spezifischen Dreck wie Spritzen und Kondome. Dementsprechend kontrolliert auch die Polizei recht massiv und beobachtet verdächtiges Geschehen (siehe auch die Logs). Bei Nacht hinzugehen und mit Taschenlampe zu suchen ist daher wirklich nicht empfehlenswert. Auch bei Tag sollte man beim Suchen dementsprechend umsichtig vorgehen.

Häppy Cäching,
WEBDAX & Nesenbacher

Additional Hints (Decrypt)

Svany: zntargvfpu na qre Fgnatr tnnnnam bora. Qnanpu ovggr qvr fvpurer Orsrfgvthat jvrqre ceüsra!!!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)