Onkel Hermann war schon immer ein
Spaßvogel gewesen und ein hoffnungslos nostalgischer dazu. Immer
verdrehte er die Zusammenhänge um daraus lustige Geschichten für
seine Großneffen zu machen. So erzählte er Heinrich, als der noch
klein war, dass Wind nur durch zwei Arten endstünde: Erstens, weil
sich die Bäume schütteln würden und zweitens, weil man neuerdings
überall diese Rotoren aufstelle, die durch ihre Propeller Wind
machen würden. Eine These, welche sich zumindest für kleine Kinder
kaum wiederlegen ließ, zumal Onkel Hermann auf jeden möglichen
Einwand gegen seine Geschichten eine plausible Erklärung parat
hatte. Endlos konnte man mit ihm darüber diskutieren, dass die Welt
in seiner Kindhet noch Schwarz-Weiß war und erst in den 40er Jahre
des letzten Jahrhunderts farbig wurde, was man an den alten
Fotgrafien ja gut sehen konnte. Es wäre nicht möglich gewesen
farbige Bilder zu machen, weil es einfach keine Farbe gab.
Eine andere Geschichte an die sich
Heinrich noch gut erinnerte war die von dem Tor: Die Mathildenhöhe
in Darmstadt hätte früher ein Eingangstor besessen, dass von einem
Architekten und einem Künstler entworfen und gestaltet worden wäre.
Aber eines Nachts wären Diebe gekommen, hätten Tor, Torflügel und
Skulpturen geklaut und verschachert. Heinrich hatte an diese
lächeriche Geschichte gar nicht mehr gedacht, bis er letzte Woche
von Onkel Hermanns Tod erfuhr und ihm der Notar Onkel Hermanns
letzten Willen mitteilte: Das gesamte Vermögen solle der bekommen,
der es finde. Es sei ihm gelungen die Überreste des 1914
gestohlenen Tores ausfindig zu machen und er habe sein gesamtes
Vermögen dort versteckt! Ihm dem lieben Neffen wolle er einen
gewissen Vorsprung geben, wenn er es nicht fände, dann würden die
Hinweise veröffentlicht und jeder könne versuchen den Schatz zu
finden. "Dir lieber Neffe obliegt also die Aufgabe das Tor zu
suchen. Den Schatz wirst Du finden, wenn Du dich in den Kreis vor
dem Tor stellst und von dort ein paar Meter in eine bestimmte
Rchtung gehst.", so lauteten die letzten schriftlichen Worte
des Onkels an seinen Neffen.
Also machte Heinrich sich auf der
verrückten Idee seines Onkels nachzugehen. Er sah davon ab, mit dem
Auto an die Stelle zu fahren , wo das Tor laut den Erzählungen
seines Onkels gestanden haben sollte. Zwar hätte er bei N 49°
52,333; E 008° 39,800
versuchen können einen
Parkplatz zu finden, aber er wusste ja, dass das Tor nicht mehr
dort stand und er auf seiner Suche durchaus mehrere Kilometer würde
zurücklegen müssen. Am Ende müsste er also wieder den ganzen Weg
zum Auto zurücklaufen. Sinnvoll wäre es also gewesen das Fahrrad zu
nehmen, aber da sein alter Drahtesel einen Platten hatte, entschied
er sich für Bus und Bahn. Bequem konnte er mit dem Bus der Linie F
an die Haltestelle Stiftsstraße fahren und durch den kleinen
abgehängten Zipfel der gleichnamigen Straße zu dem Platz gelangen
an dem das Tor gestanden haben sollte.
Nichts war hier mehr von einem Tor
zu sehen. Ein kleiner Platz mit zwei Brunnen war alles, was er hier
zu sehen bekam. In der Ecke hing eine Bronzetafel zum Gedenken an
einen Staatsmann dessen Geburts und Sterbejahr er aus dem
Schulunterricht noch gut in Erinnerung hatte.
Geburtsjahr |
19AB |
A = |
B = |
Sterbejahr |
19CD |
C = |
D = |
Hier musste er wohl wieder die
Anweisungen des Onkels zu Rate ziehen:
"Folge dem Staatsmann 210 m
bergauf. Dort stehen Kunstwerke von den Erbauern des Tores, welche
noch nicht gestohlen worden sind"
Da Onkel Herrmann nicht mehr gut
zu Fuss war, wählte Heinrich den breiten Weg ohne Treppen und
gelangte an eine Art Swimmingpool neben einem kleinen eingezäunten
Wäldchen mit ausgesprochener Monokultur. Das Becken war tatsächlich
von dem gleichen Architekten gebaut wie das Tor und die Figuren von
dem selben Künstler wie die Figuren auf dem Tor und die bronzenen
Torflügel. Direkt vor diesem Becken soll das Tor gestanden
haben.
Auch die beiden Figuren, die an
dieser Stelle den Eingang zur Monokultur zieren ("Silberlöwe den
Tag tragend" und "Panther die Nacht tragend") waren von dem
gleichen Künstler gefertigt. An den Pfeilern dieser Kunstwerke
steht ein Gesang, der einem Pharao zugeschrieben wird. Die Stelle
die sein Anfangsbuchstabe im Alphabet einnimmt merkte sich Heinrich
ebenfalls.
Anfangsbuchstabe |
Stelle im Alphabet |
|
E = |
All diese Kunstwerke wurden im
gleichen Jahr für eine Austellung geschaffen. Auch diese Jahreszahl
kannte Heinrich noch gut aus dem Geschichtsunterricht, allerdings
eher wegen dem Ereignis, welches dafür sorgte, dass die Ausstellung
abgebrochen wurde.
"Begebe Dich nun zu N 49°
52,EG2; E 008° 40,D8F! ", so lauteten Onkel Herrmans
Anweisungen - immerhin war die Gegend hier sehr hübsch.
N 49° 52,E G 2 |
E 008° 40,D 8
F |
|
|
Hier war es tatsächlich - das Tor!
Onkel Hermann hatte sich wohl nur im Standort des Tores geirrt und
alles ein wenig durcheinander gebracht. So sind alte Leute ja des
öfteren. Sie erinnern sich an Dinge aus Ihrer Kindheit und bringen
dann alles durcheinander. Hier würde Heinrich den Kreis und das
Vermögen finden! Allerdings war weit und breit kein Kreis zu sehen
und das Tor sah auch nicht unbedingt so aus wie Onkel Hermann es
beschrieben hatte. Diese Säulen waren eindeutig nicht ionisch.
Lediglich die Statuen und die Torflügel sahen so aus wie in den
blumigen Beschreibungen des Onkels dargestellt. Heinrich sah sich
ein wenig um und stellte fest, dass an der Geschichte des Onkels
doch etwas dran gewesen sein musste. Offensichtlich wurde man 12
Jahre nach dem Diebstahl der Statuen habhaft und der Architekt des
alten Tores entwarf ein paar neue Säulen an anderer Stelle und
setzte die von dem befreundeten Künstler gefertigten sechs wilden
Tiere einfach oben drauf. Die bronzenen Torflügel hatten die Diebe
wohl eingeschmolzen und als Altmetall auf dem Schwarzmarkt
verhökert. Erst in den 60er Jahren hatte man einen Künstler
engagiert um eine Nachbildung der Torflügel anzufertigen. Das waren
also die schmückenden Beiwerke, aber leider nicht das Tor. Onkel
Hermann hatte doch davon gesprochen, dass er das Tor wiedergefunden
hatte. Heinrich befand sich also an der falschen Stelle. Nach
einigem Suchen fand er einen Kassiber, den Onkel Hermann hier wohl
zur Information zurückgelassen hatte. Beim Heben des
Kassibers achtete er peinlich genau darauf, dass er auf
gepflastertem Boden blieb, da das Betreten der Bumenbeete
strengstens verboten war! Die Anweisungen waren zwar
merkwürdig aber ausführbar und so folgte Heinrich dieser Spur.
Immerhin war es seine einzige.
Am Ende der Spur fand sich
tatsächlich wieder ein Tor, aber es war viel zu klein, als dass es
den Eingang der Mathildenhöhe hätte schmücken können. Allerdings
markierte es den Eingang zu einem Gelände ganz anderer Funktion.
Hier wurden früher Eintrittskarten kontrolliert. Und laut Onkel
Hermanns Aufzeichnungen sollte das gestohlene Tor an der neuen
Stelle zu exakt dem gleichen Zweck aufgestellt worden sein und auch
dort wären schon seit Jahrzehnten keine Eintrittskarten mehr für
größere Veranstaltungen kontrolliert worden. Jetzt wurde Heinrich
langsam klar, was aus dem gestohlenen Tor geworden ist. Die
Erzählungen des Onkels waren also doch kein Hirngespinnst. Rasch
notierte er sich noch die Hausnummer des Tores.
Hätte er es nicht so eilig gehabt
oder wäre er mit dem Rad unterwegs gewesen, dann hätte er bestimmt
den schöneren und sichereren Weg links über die "13" bis zur
nächsten Ampel genommen und dann südwestlich gegangen, ihn aber
störte der kleine Umweg und so folgte er dem "Imperium der
Ungläubigen" bis zu dessem Ende und ging direkt zum Schatz.
N 49° EB,CCH |
E 008° 40,HIB |
|
|
Ja hier war das Tor, genau wie es
Onkel Hermann beschrieben hatte. Offensichtlich brauchten die
Machthaber ein würdges Eingangsportal für das Gelände, welches sie
für Wehrsportübungen zweckentfremdeten und konnten auf dem
Schwarzmakt günstig ein gebrauchtes Tor von einem Hehler erstehen.
Man versah es mit einer neuen Inschrift und fertig war das
Prunkstück. Hier musste sich Heinrich nur noch in den Kreis stellen
und nach dem Erbe suchen. Tatsächlich war es auch leicht zu finden,
wenn man nur wusste dass es hier war. Onkel Hermanns gesamtes
Vermögen befand sich darin und auch einige weniger wertvolle
Gegenstände aus dessen Erinnerungen.
DI (Meter) |
Hausnummer + 4 (Grad) |
m |
° |
Diese Geschichte Onkel Hermanns
war also doch wahr - waren es die anderen etwa auch? Heinrich
beschloss den Schatz für andere liegen zu lassen und sich gleich
morgen auf die Suche nach Orten zu machen, an denen es Wind ohne
Bäume oder Rotoren gäbe, Beweise zu suchen dafür, dass die Welt
auch früher schon farbig gewesen ist. Oder gab es weder solche Orte
noch solche Beweise? Hatte auch hier Onkel Hermann nicht
gelogen?
Aufgrund des extrem hohen
Wertinhalts des Caches (s. u.) ist es von größter Wichtigkeit, dass
er von Muggeln unentdeckt bleibt. Achtet beim Bergen also besonders
auf die Muggel, die hier vor allem in der Sommerzeit recht
zahlreich durch die Gegend laufen. Zum Loggen den Cache einfach
schnell entnehmen und die Kiste am Besten ein paar Meter enfernt
öffnen.
Größe des Caches: Kleine
Munitionskiste (26 x 7.5 x 17)
Erstausstattung des Caches:
- Logbuch und Stift
- Bibel
- Kartenspiel
- Luftballons
- Bembel
- Ü-Ei Figuren
- Holztiere
- Ausmalpuzzle
- Onkel Hermanns Erbe in Höhe von 250.000 € (echte
Scheine - kein Spielgeld) !
Onkel Hermanns Erbe muss
erhalten bleiben und darf wenn überhaupt nur gegen eine mindestens
gleich hohe Eurosumme getauscht werden. Fremdwährungen nach
gültigem Wechselkurs! ;-)
Bitte tauscht wertgleich. D. h.
nach Möglichkeit legt etwas im gleichen Wert hinein, wie das was
Ihr heraus nehmt. Zumindest sollte es den gleichen Tauschanreiz
bieten.
- TBs können jederzeit ohne Tausch entnommen
werden.
- Bitte aber auch keine TBs hinein legen
und dafür etwas anderes als TBs oder Coins entnehmen!
- In dem Cache haben Lebensmittel, Alkohol und
Zigaretten nichts zu suchen.
Folgendes Motto sollte für alle
Tauschs gelten: "Trade equal, trade up or dont' trade!" . Solltet
ihr unbedingt etwas aus dem Cache haben wollen und nichts passendes
dabei haben, dann nehmt es mit und kommt später mit etwas passendem
wieder - vermerkt das aber im Logbuch (Kleinteile wie Ü-Ei Figuren
oder Luftballons dürft ihr natürlich einfach so mitnehmen). Wenn
Ihr zu weit weg wohnt um noch mal wieder zu kommen, dann nehmt
Kontakt mit mir auf und Ihr könnt es mir schicken. Ich lege es dann
für Euch hinein.
Viele Leute gehen mit Kindern
Cachen und das Heben eines Caches soll doch dem Heben eines
Schatzes gleichkommen und nicht dem einer Mülltonne!
Bitte nehmt Euch ein Beispiel und
unterstützt die Aktion Tausch fair - mach
mit !