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In meiner Kindheit habe ich hier sehr viel Zeit verbracht. Ob auf Spaziergängen mit meinen Eltern oder später spielend mit den Kindern aus dem Dorf. Es hat immer viel Spass gemacht hier. Nur die Mücken waren damals schon eine Plage, und sind es heute noch;)
Ein wenig historisches zu dem Ort:

Gruppenfoto der Arbeiter vom Mückenfeldchen von 1902
Im Asbacher Land waren als abbauwürdige Vorkommen die Basaltlagerstätten in Bennau, Limbergskopf, Mückenfeldchen sowie Ober- und Hinterplag bekannt. In dem Gebiet Mückenfeldchen im Hussener Forst wurde im Frühjahr 1901 ein Steinbruch eröffnet. In der Chronik des Asbacher Landes von 1901 heißt es: "Ein neuer Steinbruch am Mückenfeldchen wurde aufgeschlossen. 20 Arbeiter fanden daselbst Beschäftigung".
Auch wurde ein "Privatgleis" zur Bahnanbindung des Mückenfeldchens nach Buchholz gebaut. Hierzu wurde unter anderem der in dem noch jungen Steinbruch anfallenden Abraum verbaut. Im Herbst 1901 wurde dieser Abschnitt fertig gestellt.
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In einem Tagebuch ist folgendes zu lesen:
"Die Arbeit beginnt morgens um 8 Uhr, jedoch trifft man sich 10 Minuten vorher. Nach einem gemeinsamen Gebet und letzten Anweisungen geht es zu den verschiedenen Arbeitsplätzen. Die Arbeiter kommen aus der näheren und weiteren Umgebung, teils mit einstündigen Fußmarsch. Die körperlich schwerste Arbeit ist im Bruch an der Wand, muß doch von jedem Mann alleine eine tägliche Hebeleistung von 20 Tonnen und mehr erbracht werden."
..."
"Auch der Transport der Steine ist mühselig. Mit 3 Mann und einem Pferd werden die leeren Loren von Buchholz zum Bruch gezogen. Volle Wagen läßt man mit Hilfe der Bremse herunter. Diese Arbeit macht jeder gerne. Am Anfang bewegten wir den Basalt mit Pferdekarren runter zur Bahnstrecke." |
Jedoch zeigte sich bald, dass der Vorrat an Säulenbasalt schnell zu Ende war. Auch der Abtransport von Brechermaterial mit der Stichbahn über den Bahnhof Buchholz zu anderen Betrieben lohnte sich nicht. 1915 kam der Abbau am Mückenfeldchen kriegsbedingt zum Erliegen und wurde auch nach dem ersten Weltkrieg nicht mehr in Betrieb genommen. Die Brecheranlage wurde zum Steinbruch Limbergskopf verbracht. Auch die Bahntrasse wurde demontiert.
Trotzdem ist der ehemalige Steinbruch ein schönes Beispiel für Rekultivierung. Das ganze Betriebsgelände wurde nämlich sofort nach der endgültigen Schließung nach dem ersten Weltkrieg mit Fichten und Pappeln aufgeforstet und der Bruch wurde mit Grundwasser gefüllt. So entstand ein See, der seitdem Mückensee genannt wird.

Der Mückensee um 1925
Während des zweiten Weltkrieges war das Gebiet um den See herum ein Truppensammelplatz, später auch heiß umkämpft. Davon zeugen heute noch Krater rund um den Mückensee.
Bis heute ist der ehemalige Steinbruch ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und Wanderer. Die Bahntrasse kann man heute nur noch erahnen. Vom See her führt ein gerader geschotterter Waldweg direkt nach Buchholz; die ehemalige Trasse des "Privatgleises".
Heute ist es kaum noch vorstellbar, welche körperliche Arbeit vor 100 Jahren hier vollrichtet wurde. Daher widme ich diesen Cache in Gedenken an diejenigen, die in diesem Steinbruch gearbeitet haben.
Der Cache sollte nicht Nachts gesucht werden, da der Abgrund zum See doch so etwa 5-10m hoch ist. Also passt bitte auch auf eure Kinder auf, auch wenn der Cache selber gut 25 Meter vom Rand entfernt liegt.
Noch eine Bitte... versucht dieses kleine Idyll bitte sauber und ordentlich zu hinterlassen und ein wenig auf die Natur zu achten.
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