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Gotteshäuser: St. Remigius Dortmund Mengede Traditional Cache

This cache has been archived.

Migido: Auch wenn es mir bei einem adoptierten Cache doppelt schwerfällt, geht es mit der St. Remigius-Kirche ab ins Archiv... das bisherige Versteck ist durch die gärtnerische Umgestaltung vollkommen unbrauchbar, also machen wir hier Platz für etwas Neues.

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Hidden : 6/29/2008
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Ein Micro an der kath. Kirche St. Remigius in Dortmund Mengede

St. Remigius-Kirche / Mengede

Kleine Historie
Die Geschichte einer Orgel ist zwangsläufig verbunden mit der Geschichte der Kirche, für die sie gebaut und intoniert wurde.
Die kath. St. Remigius-Kirche in Mengede wurde 1876 nach einjähriger Bauzeit eingesegnet.
Ihr heutiges Aussehen erhielt sie allerdings erst im Jahr 1900 mit dem Anbau des großen Glockenturmes.
In den Jahren davor feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste in einer kleinen, 1676 erbauten, Fachwerkkirche an der heutigen Freihofstraße. Von dieser Kirche ist überliefert, dass sie unter Pfarrer Anton Fabri (1766-1804) einen Zwiebelturm und eine „neue Orgel“ erhielt.

Von 1810 an finden sich im Kirchenarchiv diverse Vermerke über Reparaturkosten und Instandsetzungsarbeiten an dieser Orgel, die oft in einem unbrauchbaren Zustand gewesen sein muss.
So ist vom 20.08.1818 ein Vertrag mit dem "Orgelbauer Mellmann aus Dortmund" überliefert, mit der Auflage "so billig wie nur immer möglich, die Orgel in einen solchen Stand zu setzen, dass solche für die Zukunft von Dauer sein soll."
Zu diesen Arbeiten muss es 1819/20 gekommen sein. Die Rechnung von Mellmann über das "angefertigte neue Orgelwerk", über 160 RM und 28 Stüber ist datiert mit 10.Febr.1823.
Aus dem gleichen Jahr stammt ein Brief mit der Bitte um einen Zuschuss für diese Reparatur. Darin heißt es: "Die Orgel unserer Kirche wurde vor ca. 30 Jahren gebaut."
So ist anzunehmen, dass die Orgel der alten Kirche um das Jahr 1790 entstanden ist.

Im Jahre 1876 bekommen die Orgelbauer August & Rudolph Randebrock aus Paderborn den Auftrag für einen Orgelneubau, bei dem ein Großteil des Pfeifenmaterials der alten Orgel übernommen wurde. Die Orgel wird im Mai 1877 aufgestellt und geprüft. Trotz einiger Kritik an der Intonation "gereicht die Ausführung des neuen Orgelwerkes im Großen und Ganzen genommen dem Orgelbauer Randebrock zu Ehre."
In einem Spendenaufruf des Orgelbauvereins aus dem Jahr 1949 heißt es über diese Orgel:

„ Vor über 150 Jahren beschafft ... erhielt sie, ein wenig vergrößert, ihren neuen Platz in der 1875 erbauten neuen Kirche am Siegenweg, zog bei der Vergrößerung 1900 in den Turm und erwies sich in dem größeren Raum sofort als viel zu klein. Und wenn sie nicht aus bestem Material wäre, hätte sie schon vor langen Jahrzehnten auf dem Schrotthaufen gelegen.“

Im August 1926 legt die Firma Fleiter aus Münster ein Angebot für einen Orgelneubau vor, zu dem es jedoch nicht gekommen ist. Es wird lediglich ein elektrisches Gebläse in die Randebrock-Orgel eingebaut.

Im 2.Weltkrieg wurde der Kirchturm beschädigt und die Orgel war in den Folgejahren durch Witterungseinflüsse kaum noch bespielbar.

Im Zuge einer Kirchenrenovierung im Jahr 1950 entschließt sich die Gemeinde für einen Orgelneubau. Es ist erstaunlich, dass dies so kurz nach den Wirren des zweiten Weltkrieges überhaupt möglich war.
Den Auftrag erhielt die Firma „Orgelbau Gebrüder Stockmann" aus Werl.
Am 24. Februar 1952 konnte dann die Orgel mit 31 Registern eingeweiht werden.
Es ist der Weitsicht der für diesen Neubau Verantwortlichen zu verdanken, dass bereits bei der Planung eine Erweiterung auf 41 Register berücksichtigt wurde.

In einem erhaltenen Programmheft dieser Einweihungsfeier ist auf einem Foto noch der ursprüngliche Orgelprospekt (= sichtbare Pfeifen der Orgel) zu erkennen.
Das Pfeifenwerk war offen sichtbar im Turm um eine farbige Fensterrose gruppiert und bot dem Betrachter im Kirchenraum einen besonders harmonischen Anblick.

Diese offene Bauweise hatte allerdings Vor- und Nachteile. Akustisch gesehen bildete der zum Kirchenschiff hin offene Turmraum einen idealen Resonanzkörper um den Klang ins Kircheninnere zu übertragen. Durch die Fensterrose und die einfache Holzabdeckung der Deckendurchbrüche im Turm (für den Glockentransport) war die Orgel jedoch ungeschützt Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt, die ihr auf Dauer zu schaffen machten.
So war bereits 1961 eine erste Überholung der Orgel notwendig.

Um weitere Schäden zu verhindern, entschloss man sich bei der großen Kirchenrenovierung 1971 die Fensterrose zu vermauern und den Orgelprospekt neu zu gestalten.

Im Zuge dieser Umbauten wurde nun auch die schon 1952 eingeplante Erweiterung der Orgel bei der Firma Stockmann in Auftrag gegeben.
Dem 3. Manual des Spieltisches (dieser wurde von rechts in die optische Mittelachse der Orgel verlegt) wurde ein Rückpositiv mit 8 Registern zugeordnet, welches in die Brüstung der Orgelempore eingelassen wurde.
Damit verfügte das Werk über 39 Register und ermöglichte fortan die getreue Wiedergabe fast aller Stilrichtungen der Orgelmusik. Auch der Gemeindegesang war durch das in den Kirchenraum ragende Rückpositiv erheblich besser zu begleiten.

Zum 100-jährigen Bestehen des Kirchenchores "Cäcilia St. Remigius", im Jahr 1981, machten die zahlreichen anstehenden Konzerte eine erneute Überholung der Orgel notwendig.
Da das immer noch offen stehende Haupt- und Pedalwerk der Orgel regelmäßig von Staubablagerungen gereinigt werden musste, entschloss man sich das gesamte, im Turm befindliche Pfeifenwerk, mit einem Gehäuse zu versehen.
Dies brachte natürlich eine erhebliche Klangveränderung mit sich, schützte die Orgel aber nun endlich vor weiterer Zerstörung und wechselnden Klimabedingungen.
Bis zu diesem Zeitpunkt befanden sich im Inneren der Orgel noch Reste einer Hebelvorrichtung zur mechanischen Betätigung des Windbalgs. Ein Hinweis darauf, dass 1952 Teile der Vorgängerorgel(n) mitbenutzt wurden.

Bei der letzten, großangelegten Kirchenrenovierung im Jahr 1994/95 wurde die Orgel komplett zerlegt, das Pfeifenwerk ins Gemeindehaus ausgelagert und grundlegend überholt. Hierbei stellte sich heraus, dass die kleineren Pfeifen (bis zu 1m) einiger Register aufgrund des Materials (Blei) und der Verarbeitung aus älteren Orgeln stammen müssen.

Auf Anregung des damaligen Organisten Franz Kokotz und des Kirchenchores hin, sowie dank großzügiger Spenden aus der Gemeinde, wurde 1995 ein zusätzliches Register (Violon 16 Fuß) in das Pedalwerk eingebaut. Dadurch wurde das Klangvolumen, welches durch den Gehäusebau etwas gelitten hatte, erheblich verbessert.
Ebenso bekam das „Schwellwerk“ den schon in der Planung 1952 vorgesehenen „Tremulanten“ (= gibt dem Orgelton ein leichtes Vibrato) eingesetzt.

Die Orgel verfügt nun über 40 Register (39 klingende Register, da im Pedalwerk der Echobaß 16’ als abgeschwächter Subbaß 16’ ausgeführt ist), verteilt auf drei Manuale (Hauptwerk, Schwellwerk, Rückpositiv) und Pedal.
Spiel- und Registertraktur sind elektropneumatisch.

Bei der letzten Renovierung hatten interessierte Gemeindemitglieder die Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen einer Orgel zu schauen.
Erstaunt darüber, dass eine Orgel nicht nur aus den sichtbaren Pfeifen im Prospekt besteht, wurde vielen Besuchern zum erstenmal bewusst, wie komplex und entsprechend empfindlich eine Orgel aufgebaut ist.
Mit seinen 40 Registern besitzt die Orgel 3048 Pfeifen. Die größte, mit einer Höhe von 4,56 m und einem Gewicht von ca. 30 kg, hat genau wie die kleinste Pfeife mit ca. 1 cm und wenigen Gramm, ihren festgelegten Platz auf den Windladen im Innern der Orgel. Wer einmal einen Blick hinter das Gehäuse wirft, verliert bei all den Luftschläuchen, Hebeln, Elektromagneten und Verbindungsleitungen schnell die Orientierung.

Als Krönung der komplexen Technik ist aber der imposante Spieltisch anzusehen.
Mit seinen 198 Tasten, 152 Registerzügen, zahlreichen Schaltern für Koppel und Spielhilfen sowie Register- und Lautschweller, ist es dem Organisten erst möglich, Ordnung in das scheinbare Chaos zu bringen.
Die bei heutigen Orgelneubauten übliche, platzsparende Elektronik war im Jahr 1952 noch unbekannt. So ist auch das Innere des Spieltisches übersät mit Relais, Schleifkontakten und elektrischen Leitungen.
Diese fast unüberschaubare Technik ermöglicht es dem Organisten bei einem einzigen Schlussakkord wahlweise nur 5 oder bis zu 336 Pfeifen gleichzeitig erklingen zu lassen.
Durch Register- und Lautschweller ist es möglich ein kontinuierliches Crescendo, beginnend mit dem zarten Klang der Weidenpfeife 8’ (dem leisesten Register der Orgel, dass bei geschlossenem Schwellwerk nur noch auf der Orgelbühne zu hören ist) bis zum gewaltigen Brausen des Orgelplenums, aufzubauen.

Würde die Orgel in ihrer jetzigen Form und Größe neu gebaut werden, so müsste die Gemeinde über 300 000 € (!!!) aufbringen.

Wie in der Vergangenheit, so ist es auch in Zukunft erforderlich dieses wertvolle Instrument zu pflegen. Eine gründliche Restaurierung war und ist ca. alle 10 Jahre erforderlich um den Klang dieses schönen Instruments zu erhalten.
Ein Wartungsvertrag mit der zuständigen Orgelbauwerkstatt würde größere Schäden verhindern.
Freuen wir uns dieses große Orgelwerk geerbt zu haben, aber sorgen wir auch für dessen Erhalt.

Additional Hints (Decrypt)

avpug nz Obqra fhpura

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)