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Glaziale Serie "en miniature" auf Halbinsel Zudar EarthCache

Hidden : 3/26/2011
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Earthcache: Glaziale Serie "en miniature" auf der Halbinsel Zudar

Erinnert ihr euch noch an den starken Eiswinter des Jahres 1995 / 96? Er war damals einer der längsten Winter der letzten 150 Jahre am Greifswalder Bodden! Im Frühjahr 1996 türmten sich gewaltige Eismassen meterhoch an vielen exponierten Küstenabschnitten entlang des Boddens empor. Spezielle Wind- und Strömungsverhältnisse hatten zur Ausbildung dieser Eisaufpressungen geführt. Am extremsten waren diese massiven Aufschiebungen auf der Halbinsel Zudar zu beobachten, speziell am Ostufer bei Palmer Ort. Auf einer Länge von mehr als einem Kilometer wurde das Eis zum Teil auf bis zu 6 Meter Höhe aufgetürmt. Viele Einheimische nutzten damals die Gelegenheit, sich dieses einmalige Naturschauspiel anzusehen, ich war einer von ihnen. Als das Eis dann langsam abschmolz, verloren fast alle Schaulustigen schlagartig das Interesse. Für einige Studenten und Dozenten der Universität Greifswald mit dem Fachgebiet Geologie und Geographie jedoch begann erst jetzt eine unglaublich spannende Forschungsphase, nämlich hautnah einmal die glaziale Formung "en miniature" zu beobachten!

Der Prozess der Eisaufschiebung mit anschließender Abtauung hatte nämlich am Palmer Ort zu lokal begrenzten Ausräumungs (Exaration)-, Akkumuations-, Austau- und teilweise auch "glazi"-fluviatilen Vorgängen geführt, die eine modellhafte Demonstration von Glaziations (Vereisungs)- und Deglaziations (Abtau)-Prozessen ermöglichte. Man konnte also quasi einmal fast die gesamte Glaziale Serie mit Grundmoräne, Endmoräne und Sander (ausgenommen Urstromtal) auf einer Fläche von etwa 20000 m² "en miniature" in Kleinformat live beobachten.

Grundmoräne

Die Grundmoränenlandschaft zeichnet sich durch eine flache, leicht wellige bis kuppige Oberfläche aus, die auch eine Vielzahl von Seen beinhaltet. Material, was der Gletscher im Eis mitführt, wird durch ausschmelzen unter ihm abgelagert. Das Korngrößenspektrum reicht von feinem Sediment wie Ton und Sand über Kies bis zu großen Gesteinsblöcken, die auch als Findlinge bezeichnet werden.

Mini-Grundmoräne (Eiszerfallslandschaft) am Palmer Ort

Endmoräne

An die Grundmoräne schließt sich die Endmoräne an, die sich bogenförmig um den weitesten Vorstoß des Eises anordnet. Sie markiert eine über längere Zeit stationäre Randlage des Gletschers, so dass sich mächtige Wälle aus mitgeführtem Material anhäufen konnten. Die Endmoränen können dabei eine Länge von mehreren hundert Kilometern und eine Höhe von bis zu hundert Metern erreichen. Ihre Entstehung kann durch Ausschmelzen von Material aus dem Eis am Ende des Gletschers sowie durch Aufschieben von Sediment durch die Bewegung des Eises erklärt werden. Meist sind nur die Endmoränenwälle der letzten Vereisung erhalten geblieben.

Aufstauchung eines Mini-Endmoränenwalls am Palmer Ort

Sander

Sander sind im Gegensatz zu den Moränen nicht durch die direkte Einwirkung des Gletschers entstanden. Durch den enormen Auflagerungsdruck des Gletschers und die Erdwärme schmilzt das Eis an der Unterseite des Gletschers und fließt in einer Vielzahl von Schmelzwasserströmen aus dem Gletscher aus. Sie führen große Mengen an Material wie Ton, Sand und Geröll mit sich, welches hinter der Endmoräne im Gletschervorland wieder abgelagert wird. Mit wachsender Entfernung zur Endmoräne wird das Material, aus dem der Sander aufgebaut ist, immer feiner. Kiese werden sofort hinter der Endmoräne abgelagert, Sand und Ton werden noch weiter transportiert.

Gletschertor, Kegelsander und Gletschervorland "en miniature" am Palmer Ort

Ein Mini-Urstromtal konnte sich hier nicht herausbilden, da die sandig-kiesigen Strandsedimente das abfließende Wasser sofort versickern ließen.

Was muss man nun tun, um diesen Earthcache loggen zu können:

Der Zeitaufwand liegt etwa bei 2-3 h, die Wegstrecke vom Parkplatz zu den einzelnen Stationen und zurück beträgt etwa 6,5 km!

1. Station - Vermessung Mini-Endmoräne

15 Jahre nach dem Eiswinter 1995 / 96 denkt man natürlich, dass diese Mini-Formationen der Glazialen Serie am Palmer Ort gänzlich verschwunden sind. Falsch gedacht! Der kleine Endmoränenwall bei N 54° 13.429 E 13° 23.700 ist immer noch sehr gut zu erkennen und hebt sich deutlich vom restlichen Strand- und Dünenbereich am Palmer Ort ab. Eure Aufgabe ist es hier, die Mini-Endmoräne zu vermessen.


  • Entfernung von der Wasserlinie (kann je nach Windrichtung leicht schwanken)
  • Gesamtlänge (größte Ausdehnung mit dem flachen Ausläufer nach Norden)
  • Höhe (vom tiefsten Punkt der Senke bis zum höchsten Punkt der Endmoräne gemessen)
  • maximale Breite

Zollstock und gutes Schrittmaß reichen völlig aus!

2. Station - Geschiebetransport von der Schorre auf den Strand

Macht vom Palmer Ort einen Strandspaziergang zum Konower Ort bei N 54° 14.057 E 13° 25.122. Auf den letzten hundert Metern seht ihr schon viele große Steine am Strand liegen. Einige davon mit bis zu 1,20 m Durchmesser wurden während des 96'er Eiswinters durch die kompakten Eisschollen bis zu 25 m landeinwärts auf den Strand geschoben. Außerdem entstanden dabei durch Exaration (Ausschürfung) schmale "Wannen", die teilweise eine Länge von 20 m und eine Tiefe von 1,50 m aufwiesen. Das untere Bild verdeutlicht die Kraft, mit der das Eis die schweren Steine bewegen und sogar übereinander stapeln konnte!

An den Koordinaten schaut euch um, dort befindet sich ein ganz besonderer Stein, sagt mir, welchen Namen er trägt! Danach geht weiter am Strand entlang bis zum Gelben Ufer.

3. Station - Gelbes Ufer

Vom Palmer Ort über Konower Ort steigt das Ufer Richtung Norden ganz allmählich immer weiter an und es entwickelt sich eine kleine Steilküste. Uferschwalben finden hier ein ideales Brutrevier, um ihre Bruthöhlen in den weichen Geschiebelehm zu graben. Einige hundert Meter weiter nördlich steht man dann schließlich vor einer imposanten Steilküste, die "Gelbes Ufer" genannt wird. Diese etwa 15 m hohe Küste besteht aus hellen ockerfarbenen Sanden und Lehmen (daher der Name), die das Eis der letzten Eiszeit hier ablagerte. Unter einem Restsediment der Grundmoräne folgen geschichtete Sande, etwa zwei Drittel der Kliffhöhe ist von Hangschutt bedeckt. Es handelt sich beim Gelben Ufer um ein sogenanntes aktives Kliff, das geologisch bedeutend ist. Das Kliff schneidet vermutlich ein Os an, der als Hügel parallel zum Kliff verläuft.

Oser sind wallartige, bis einige hundert Kilometer lange Dämme, die sich durch die heutige Landschaft erstrecken. Ihre Entstehung ist auf Ablagerungen von Fließgewässern, die in schmalen oder breiten Gletscherspalten flossen, zurückzuführen. Endete eine Gletscherspalte, so war das Wasser gezwungen, unter dem Gletscher weiter zu fließen und bildete somit eine Rinne unter dem Gletscher. Deswegen sind Oser und Rinnenseen in der Landschaft häufig vergesellschaftet. Das Gelbe Ufer ist ein wichtiger Zeuge für die glazialen Prozesse, die während der letzten Eiszeit im Bereich südliches Rügen abliefen.

Begebt euch zu den Koordinaten N 54° 14.514 E 13° 25.427 und schaut euch von dort die Schichtenfolge der aktiven Kliffkante genau an. Was fällt euch ungewöhnliches auf? Beschreibt mir eure Beobachtung!

Sendet die Antworten von Station 1, 2 und 3 an lexparka@gmx.de. Ich erteile dann Logfreigabe. Über Fotos an den einzelnen Stationen würde ich mich natürlich freuen, sie sind aber selbstverständlich optional, da es keine Logbedingung mehr ist!

The facts in english:

Do you still remember the strong ice winter of 1995 / 96? At that time it was one of the longest winters of the last 150 years in the Greifswalder Bodden! In spring, 1996 immense masses of ice piled up metre-high in many exposed coastal segments along the Boddens up. Special wind and current relations had led this Eisaufpressungen to the education. Most extremely these massive suspensions on the peninsula Zudar were to be observed, especially on the east shore with Palmer Ort. On a length of more than 1 kilometre the ice was piled up partly on up to 6-metre height. At that time many locals used the opportunity to have a look at this unique spectacle of nature, I was one of them. As the ice then slowly abschmolz, almost all onlookers lost all of a sudden the interest. Now only, nevertheless, for some students and lecturers of the university of Greifswald with the field of Geology and geography an incredibly exciting research phase began to observe because very closely once glacial Forms "in miniature"! The process of the ice suspension with next Abtauung had because in Palmer Ort too locally restricted Ausräumungs (Exaration) - Akkumuations-, Austau-and partially also "glazi" to-fluviatilen processes controlled which allowed a model demonstration of Glaziations (Vereisungs) - and Deglaziations (Defrosting) to processes. One could observe virtually once almost the whole Glaziale series with ground moraine, terminal moraine and outwash plain (except old stream valley) on a surface of about 20000 m ² "in miniature" in small format live.

Ground moraine: The ground moraine scenery distinguishes itself by level, slightly wavy to kuppige surface which also contains a huge number of lakes. The material with what the glacier carries along in the ice is deposited by ausschmelzen under him. The grain dimensions spectrum reaches from fine sediment like tone and sand about gravel up to big rock blocks which are also called erratic blocks. Terminal moraine: The terminal moraine which arranges itself arched-shaped around the farthest thrust of the ice joins the ground moraine. She marks an edge situation stationary for longer time of the glacier, so that mighty embankments from carried along material could accumulate. Besides, the terminal moraines can reach in length of several hundred kilometres and a height from up to hundred metres. Their origin can be explained by Ausschmelzen of material from the ice at the end of the glacier as well as by pushing open of sediment by the movement of the ice. Mostly only the terminal moraine embankments of the last ice formation have been preserved. Outwash plain: Outwash plains have originated in contrast to the Moränen not from the direct effect of the glacier. By the huge Auflagerungsdruck of the glacier and the geothermal energy the ice melts at the underside of the glacier and flows out in a huge number from melt water streams from the glacier. They lead large amounts in material like tone, sand and stone with themselves which is deposited behind the terminal moraine in the glacier foothills again. With growing distance to the terminal moraine the material from which the outwash plain is built up becomes more and more finely. Gravels are deposited immediately behind the terminal moraine, sand and tone are transported even further. A mini old stream valley could not develop here, because the sandy-gravelly beach sediments the running off water allowed to seep immediately.

What one must do now to be able to log these Earthcache:

1. Station - measurement mini-terminal moraine: 15 years after the ice winter, 1995 / 96 one thinks of course that these mini-formations of the Glazialen series in Palmer Ort have totally disappeared. Wrong thought! The small terminal moraine embankment with N 54 ° 13.429 E 13 ° 23,700 very feels still well to recognise and clearly contrasts with the remaining beach and dunes area in Palmer Ort. Your job is here to measure the mini-terminal moraine.

Distance of the water line (can sway according to wind direction easily), Total length (the biggest expansion with the level runner to the north), Height (from the deepest point of the depression up to the highest point of the terminal moraine measured), maximum width. Folding rule and good step measure are completely sufficient!

2. Station - deposit transport of the Schorre on the beach: Power of Palmer Ort a beach walk to the Konower place with N 54 ° 14.057 E 13 ° 25.122. On the last hundred metres you already see many big stones on the beach lying. Some of it with up to 1.20 m of diameter were pushed during 96'er ice winter by the compact floes up to 25 m inland on the beach. Besides, moreover, the narrow "tubs" which partially showed in length of 20 m and a depth of 1.50 m originated from Exaration (Ausschürfung). The lower picture makes clear the strength with which the ice could move the heavy stones and stack even about one another! In the co-ordinates looks around to you, there is quite a special stone, says me which name he bears! Then further goes along the beach up to the yellow shore.

3. Station - Yellow shore: From Palmer Ort over Konower place the shore rises in the direction of north quite bit by bit on and on and it develops a small Steilküste. Bank swallows find here an ideal brood district to dig her brood caves in the soft deposit loam. Then some hundred metres farther to the north one stands, finally, before an imposing Steilküste which is called "yellow shore". The name) which deposited the ice of the last ice age here passes of bright sienna-coloured sand this about 15 m high coast and loam (hence. Under a rest sediment of the ground moraine follows stratified sand, about two thirds of the cliff height is covered by slope rubble. It concerns with the yellow shore a so-called active cliff which is geologically important. The cliff presumably cuts an Os which runs as a hill in parallel with the cliff. Oser are embankment-like, until the some hundred kilometres long dams which apply by the today's scenery. Their origin is to be led back on depositions by Fließgewässern which flowed in narrow or wide glacier columns. If a glacier column ended, the water was made flow further under the glacier and formed therefore a channel under the glacier. So Oser and channel lakes are often nationalised in the scenery. The yellow shore is an important witness for the glazialen processes which tramped southern Rugen during the last ice age in the area. Proceed to the co-ordinates N 54 ° 14.514 E 13 ° 25.427 and exactly look from there the layer result of the active Kliffkante. What does the unusual strike you? If your observation describes to me!

Sends the answers of station 1, 2 and 3 in lexparka@gmx.de. Then I give log release. I would be glad about photos in the single stations of course, however, they are optional of course, because it is no more log condition!

Quelle: BILLWITZ und MÜLLER: "Der längste Winter der letzten 150 Jahre am Greifswalder Bodden und seine geomorphologischen Folgen." Schauplakat der Universität Greifswald für die Fachbereiche Geologie und Geographie

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