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Heckel Brauerei Burkersdorf Mystery Cache

This cache has been archived.

tinof: Liebe Cacher,
so sehr mir die Geschichte unserer Brauerei am Herzen liegt - hier ist jetzt leider Schluss. Der Cache ist weg, ich hätte ja wenigstens gern das Logbuch gerettet, naja.

Da das Grundstück ohnehin demnächst verkauft und bebaut werden soll und sich meine Freizeitinteressen auch nicht mehr so recht ums Geocaching drehen, schicke ich den Cache ins Archiv.

Es gibt ganz in der Nähe die Dose von @harcjs zum Thema, bei dem ich mich nochmal herzlich für das Freimachen des Platzes bedanke! https://coord.info/GC2MQQB

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Hidden : 2/6/2011
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Dieser einfache Tradi soll an die "Felsenkellerbrauerei Gebr. O. & F. Heckel" erinnern, die an dieser Stelle fast 150 Jahre ihre leckeren und weit über die Grenzen Kirchbergs hinaus bekannte "Heckel Bräu" - Biere braute.

WICHTIG: Die angegebenen Koordinaten sind mögliche PARKKOORDINATEN! Die Koordinaten des Caches findet Ihr im Listing!


Es handelt sich um einen schnellen Cache für zwischendurch, bitte beachtet die D- und T- Wertung, ihr müßt wirklich nicht klettern oder kraxeln, alles ist 'ebenerdig' zu erreichen.

Ja, jetzt sollte eigentlich ein ausführlicher Bericht über die Historie der Brauerei folgen. Leider ist das verfügbare Material sehr spärlich.

Trotzdem hier alles was ich bisher zusammentragen konnte. Denn um an die Brauereigeschichte zu erinnern, wollte ich diesen Cache ja legen

  • Die Brauerei wurde von 1865 bis 1867 erbaut und am 16. November 1867 in das Handelsregister als "Felsenkeller-Bauerei zu Burkersdorf von Holzey u.Gen." eingetragen. Herr Georg Anton Holzey war Tischlermeister in Burkersdorf, neben ihm gab es noch weitere sechs Mitinhaber aus Burkersdorf und Kirchberg. In der Eigentümerliste taucht schließlich auch ein Herr Johann Friedrich Heckel, Posthalter in Zwickau, auf. Es ist anzunehmen, dass er sozusagen zum Stammvater der Heckel- Brauerei wurde, auch wenn auf dem Familiengrab auf dem Burkersdorfer Friedhof die Ahnenreihe erst mit Oskar Heckel beginnt.
    Wenn man allein den Felsenkeller betrachtet, ist die Bauzeit von nicht einmal 2 Jahren selbst für heutige Verhältnisse sehr respektabel!
  • In Kirchberg waltete 1865 noch die Braucommune, auch wenn auch ihre letzten Tage bereits angebrochen waren. Sie duldete keine Brauhäuser außerhalb der Mauern der Stadt. Aus diesem Grund wählte man den Standort in Burkersdorf gleich hinter der Ortsgrenze.
  • Bereits 1867 beugte sich dann diese Braucommune der zunehmenden Industrialisierung und löste sich auf.
  • Unbestätigten Berichten zufolge -aber für eine Anekdote immer gut- soll die Stadt Kirchberg recht bald nach dem Verschwinden der Commune und des von ihr verhängten Brauverbotes kurzerhand das Ortseingangsschild an die heutige Stelle hinter der Brauerei versetzt haben, um die Steuereinnahmen des inzwischen rentablen Betriebes zurück nach Kirchberg zu holen. Ob die Burkersdorfer sich das tatsächlich so gefallen ließen?
  • Die ersten Jahre liegen momentan leider noch im Dunkel. Es ist anzunehmen, dass Johann Friedrich Heckel oder sein Bruder (Sohn?) Oskar Heckel die "Genossen" um Herrn Holzey auszahlte, und die Brauerei vollständig in Heckelschen Besitz übergeht. Oskar Heckel findet jedenfalls als "Brauereibesitzer und Braumeister" seine letzte Ruhestätte in Burkersdorf. 1911 nennt sich die Brauerei "Felsenkellerbrauerei Gebr. Heckel"
  • Zum Ende des 19. Jahrhunderts revolutioniert die von Carl von Linde erfundene Kältemaschine das Brauwesen dramatisch. Mußte man bisher im Winter das zur Kühlung benötigte Eis aus nahegelegenen Gewässern mühsam schneiden und in die Keller transportieren, verfügte man jetzt über die Möglichkeiten Kälte auch aus anderen Energieträgern beliebig zu gewinnen. Verhältnismäßig spät, was aber sicher im Zusammenhang dem 1. Weltkrieg zu sehen ist, aber gerade noch rechtzeitig vor dem Verfall des Geldes in der Weltwirtschaftskrise, investiert die Heckel- Brauerei in die neue Technik. 1921 baute man das "Eishaus", in dem 2 moderne Kältemaschinen der Firma C.G. Haubold AG aus Chemnitz installiert wurden. Diese auf Kolbenkompressoren basierenden Maschinen waren bis zur Schließung der Brauerei in Betrieb.
  • Über die nun folgenden Jahre konnte ich wieder bisher nichts in Erfahrung bringen. Allgemein hatten die Brauereien in der Kriegs- und Nachkriegszeit unter massivem Rohstoffmangel zu leiden. Getreide wurde in erster Linie für Brot benötigt und so scheute man damals auch nicht vor Rübenschnitzeln und anderen Zutaten für das Bier, welches sicherlich dann nicht besonders gut schmeckte, zurück. Das wird bestimmt auch in Burkersdorf so gewesen sein.
  • 1968 wird die Brauerei in meinen Quellen erstmals als zum Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt gehörig, aber noch im Privatbesitz befindlich, erwähnt.
  • Die endgültige Enteignung erfolgte 1972 mit der letzten großen Enteignungswelle der DDR, die Felsenkellerbrauerei O.& F. Heckel wird volkseigen.
  • 1975 nennt sich die Brauerei "VEB Felsenkeller- Brauerei Burkersdorf-Kirchberg", 1976 erfolgt die Eingliederung in den VEB Zwickauer Brauerein
  • Der Braumeister und Betriebsleiter Horst Otto engagiert sich in diesen Jahren sehr für die Brauerei. U.a. wird ein Sozialtrakt mit Aufenthaltsraum ("Schalander") gebaut, später erfolgt die Installation 2er großer Verdunstungsanlagen auf dem Dachboden des "Eishauses". Viele Kirchberger erinnern sich noch daran, wie die rießigen Aggregate damals mit einem Lastenhubschrauber der "Interflug" durch den geöffneten Dachstuhl bugsiert wurden. Eine kleine Sensation für Kirchberg!
  • 1987 sind im Betrieb 15 Werktätige angestellt und 2 Lehrlinge erhalten ihre Ausbildung
  • Die Brauerei braute täglich ca. 120hl Bier. Das macht einen jährlichen Ausstoß von ca. 25.000 hl. Pro Sud wurden ungefähr 2 Tonnen Malz, 700hl Wasser 20 kg Hopfen benötigt. 20 Zentner Braunkohlenbrikets lieferten die Energie für einen Brautag. Als in DDR - Zeiten die Rohstoffe knapp waren und das Reinheitsgebot noch nicht galt, wurde ungefähr die Hälfte des Malzes durch Gerstenschrot oder Reis sowie durch Zucker ersetzt. Insbesondere die eiweißreichen Reis - Zugaben sorgten für die berüchtigten Flocken, die sich nach wenigen Tagen in den Bierflaschen bildeten. Die Geschichten jedoch, dass statt Hopfen auch Rindergalle zur Bitterung des Bieres verwendet wurde, gehören ins Reich der Märchen. Galle kam nie in das Bier.
  • Mit der politischen Wende kam leider auch das Aus für die Brauerei. Der bereits eingebaute zweite Sudkessel wurde nie in Betrieb genommen. Die Hösl- Brauerei aus Mitterdeich übernimmt den Betrieb. In einer dubiosen Nacht und Nebel - Aktion, an der auch der Treuhandverwalter wahrscheinlich nicht ganz unbeteiligt war, fließt der gesamte Lagertank 3 über Nacht in den Burkersdorfer Bach. Die Frühschicht steht 1992 ziemlich überrascht vor einem Scherbenhaufen. In der Folge wird die Brauerei dicht gemacht. Die neuen Eigentümer schlachten nach und nach alle Buntmetalle aus. So wird die -damals sicherlich sanierungsbedürftige, aber funktionsfähige- Brauerei endgültig und unwiderruflich zerstört.
  • Bis 2009 fristet die Brauerei ein unrühmliches Dasein als 'Lostplace'. Sie gelangt kurzfristig zu Bekanntheit, als ein Mädchen beim Erkunden des "Abenteuerspielplatzes" in den 10 Meter tiefen Schacht des Malzsilos fällt, und mit ein paar Schrammen glimpflich davonkommt. Nächtliche Gestalten stehlen die noch verbliebenen Metallteile, u.a. die großen Haubold- Kältemaschinen. Nur der Separator, aus feinstem Edelstahl, war unkaputtbar und im Ganzen nicht abzutransportieren. Zu dumm, da hatte einer der ersten Recycling- Touristen wohl den Spezialschlüssel mitgenommen und keiner der Nachfolgenden gewußt, dass Separatoren dieser Bauart über Linksgewinde verfügen. Selbst vor der Schiefereindeckung des Brauereidaches machten die Langfinger nicht halt und deckten diese teilweise recht fachmännisch bei Nacht und Nebel ab.
  • 2009 erfolgt der Abriß im Auftrag der Stadt Kirchberg mit Fördermitteln des Landes und die Brauerei verschwindet endgültig aus dem Stadtbild.
  • Zum Glück wurde im ehemaligen Felsenkeller eine seltene Fledermausart gesichtet. Und so erhielt man diesen imposanten Keller wenigstens als Fledermausqartier. Er steht heute unter Obhut der Ortsgruppe des NaBu Kirchberg

Bevor es losgeht, möchte ich mich hier noch unbedingt bei harcjs bedanken, der wohl zeitgleich die selbe Idee eines Heckel - Bräu - Erinnerungs - Caches hatte, sie schneller als ich umgesetzt und mich dann bei der Umsetzung dieses Caches hier ganz prima unterstützt hat. VIELEN DANK!

So, doch nun zum Cache:

Um die Dose zu finden, solltet ihr die obige Geschichte der Brauerei durchlesen, dann ist alles ganz einfach:

A = Wieviel Hektoliter Bier konnte die Brauerei an einem Tag brauen?

B = In welchem Jahr wurde die Brauerei ins Handelsregister eingetragen?

Der Cache liegt bei N 50°37. {300 + A} / 12°32. {B - 1811}

Autofahrer parken am besten bei N 50°37.335 E 12°31.850 und laufen ein paar Schritte. Geht ganz an dem Gelände mit der Steinmauer vorbei bis auf Höhe der ehemaligen Villa des Besitzers (rechts an der Straße). Hier führt ein Weg ganz leicht zum Versteck. Bitte klettert nicht auf den Steinkörben herum. Auch auf die Hänge müßt ihr nicht kraxeln.

Im Winter ist der Cache bei geschlossener Schneedecke nicht zu empfehlen.

Genießt am Cache kurz den Blick auf die Kirchberger Altstadt aus einer seltenen Perspektive.

Wenn ihr das Versteck gefunden habt, steht ihr übrigens direkt auf dem ehemaligen Felsenkeller der Brauerei, in dem früher der Gerstensaft reifte. Beim Abriß wurde dieser Keller dank der "Mopsfledermaus", die darin schon einmal gesehen wurde, erhalten.

Wenn ihr Lust habt, geht ihr noch eine kleine Runde über N 50°37.482 E 012° 32.274 um das Gelände herum (BITTE klettert nicht durch das Dickicht!) und findet auf Höhe N 50°37.446 E 012°32.028 eine Art runden "Brunnen", der verkehrtherum aus der Erde herausragt. Das ist der Entlüftungsschacht des Felsenkellers, er markiert gleichzeitig dessen hintersten Punkt. Man sieht, dass der Keller fast 80 Meter in den Berg hinein reicht.

Über den Täuberts- und den Sonnenberg kommt ihr ganz schnell wieder zurück zum Parkplatz

So, nun viel Spaß beim Suchen!

Erstausstattung:

  • Logbuch, Stift & Spitzer
  • PC - Computerspiel für Kinder
  • Pin
  • Taschenrechner
  • Bierdeckel - Konvolut
  • 3fariger Textmarker
  • Memory-Spiel
  • Kurzgeschichte der Brauerei (bitte drin lassen!)

Dem Erstfinder winkt außerdem noch eine themenbezogene Überraschung. Ich hoffe, das sie in die richtigen Hände fällt!

Hinweis:
Die äussere 'Dose' besteht aus einem Unterteil und einem Deckel. Bitte lasst das Unterteil wenn möglich wo es ist und holt euch nur den Deckel.
Das Ganze passt ziemlich 'saugend' ineinander, bitte achtet beim Verstecken darauf, dass keine Fremdkörper zwischen Dose und Deckel kommen. GGf. beides etwas abwischen.
Vielen Dank!

Additional Hints (Decrypt)

Trtraüore qre (gbgny) mjrvhaqmjnamvtfgra teüara Fähyr

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)