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Deutsche
Version (English version below): |
Der
Worringer Bruch ist eine rund 164 Hektar große, sumpfige
Flachlandschaft im äußersten Norden Kölns, die seit 1991 unter
Naturschutz steht. Bei ihr handelt es sich um den größten
Altarmbereich des Rheins im Kölner Raum oder anders ausgedrückt um
einen etwa 8.000 Jahre alten, mittlerweile fast völlig verlandeten
Mäanderbogen des Rheins. Wie ist der Worringer Bruch
entstanden?
Schaut man sich die Form des Bruchs an, so erinnert diese sehr
stark an ein Hufeisen. Tatsächlich zeichnet der Außenbogen den
Prallhang und der Innenbogen den Gleithang eines ehemaligen
Rheinlaufs nach, d.h. wenn Du Dich durch das Naturschutzgebiet
bewegst, befindest Du Dich dort, wo tausende Jahre zuvor der Rhein
geflossen ist. Ursache für die Entstehung des Worringer Bruchs sind
natürliche Flussbettverlagerungen, das so genannte Mäandrieren.
Wird ein Fluss von seinem Lauf abgelenkt, etwa durch eine Erhebung
im Gelände oder eine härtere Gesteinsschicht, so entsteht eine
Kurve. Dabei verlagert sich der Stromstrich - die Linie der
höchsten Fließgeschwindigkeit - in die Außenkurve. Hier, am so
genannten Prallhang, werden die anstehenden Schichten abgetragen.
Auf der gegenüberliegenden Seite hat das Wasser eine geringere
Fließgeschwindigkeit, das Sediment wird in Form einer bogenförmigen
Sandbank abgelagert. Während so am äußeren Rand des Bogens das Ufer
immer weiter abgetragen wird, lagert sich an der Innenseite der
Schlinge zunehmend Material an - die Schlaufe zieht sich immer
weiter zu. Schließlich sind die Enden des Mäanders so nah
aneinander gedrückt, dass der Fluss die Barriere bei einem starken
Hochwasser übertreten und somit seinen Lauf verkürzen kann. Der
verbleibende, vom fließenden Wasser abgeschnittene Bogen wird zum
Altarm und verlandet.
Wem diesen Erklärung nicht anschaulich genug ist, dem empfehle ich
folgende Animation, die meinesachtens sehr schön das Mäandrieren
erklärt:
Anklicken, um zur Animation zu gelangen (externe Seite,
englisch)
Allgemein
stellt der Worringer Bruch geografisch mit 37,5 m über dem
Meeresspiegel den tiefsten Punkt Kölns dar (der höchste befindet
sich mit 118,3 m im Königsforst). Der Wasserstand ist stark vom
Wasserpegel des Rheins abhängig. Der Worringer Bruch bietet heute
eine Heimat für zahlreiche Waldtypen sowie Kulturlandschaften wie
Weiden und Obstwiesen. Vorrangig stellt er jedoch eine
Auenlandschaft dar. Außerdem bietet der Worringer Bruch einen
regional wertvollen Lebensraum für mehrere zum Teil gefährdete
Pflanzen- und Tierarten. Bitte verhaltet Euch entsprechend und
bleibt auf den Wegen!
Zum Vergrößern bitte Anklicken / click for
enlargement
Um diesen
Earthcache zu loggen, erfülle bitte folgende
Aufgaben:
- Gehe zu N51°
02.884 E6° 51.411. Genieße dort den Blick über den Bruch und
mache bitte freiwillig ein Foto von Dir oder von deinem GPS mit
lesbaren Koordinaten.
- Schaue Dich
um (ich empfehle sehr einen Spaziergang durch den Bruch!)
und lese Dir die Infotafel bei N51° 02.848 E6° 51.332 durch. Bitte
beantworte folgende Fragen auf Basis Deiner Beobachtungen und der
Infotafel per Mail:
- Sieht man
den Prallhang des Altarms noch heute? Falls ja, wo verläuft
er?
- Welcher Weg
führt Dich direkt in das ehemalige Rheinbett des Altarms
hinab?
- Wie breit
war das Tal ursprünglich, welches der Rhein hier geschaffen
hatte?
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English
version: |
The
Worringer Bruch is a breakthrough of 164 hectares (410 acres)
swampy lowlands in the far north of Cologne, Germany. It is an
approximately 8,000 years old, and is now almost a completely dried
up meander part of the Rhine.
In areas of low slope, the path of the river begins to wander back
and forth creating meanders, curves. Along each curve, the flow of
the river is constantly eroding the outside bank of the meander,
while at the same time depositing material on the inside. This is
because the area of fastest flow in the river is forced to the
outside bank on the curves and the slowest flow is on the inside.
Faster water carries more sediment causing the erosion. The slower
water is unable to carry as much sediment, so some sediment drops
out of the water.
Over time, this erosion on the outer bank of each turn in the river
exaggerates each turn until the meanders turn back on themselves
and meet. The river then changes course slightly and takes the
shorter route through the connected meander, leaving the other
branch of the meander as oxbow lake.
Click to get to an animation of river meander formation
(external website, english)
The
Worringer Bruch is geographically with its 37.5 m above the sea
level the lowest point of Cologne (the highest is 118.3 m: a hill
in the wood of the Königsforst). The water level is closely related
to the water level of the river Rhine. The breakthrough of the
Worringer Bruch nowadays offers shelter for many forest types and
cultural landscapes such as pastures and orchards. The priority,
however, is the floodplain landscape. In addition, the Worringer
Bruch serves as valuable regional habitat for several endangered
plants and animal species.
For the conservation and protection of nature, rare animal and
plant species, it serves as a kind of "green lungs" of Cologne.
Also it is important for recreation and nature experience (hiking,
exploring the flora and fauna). In 1991, the Worringer Bruch has
been confirmed as a nature reserve.
Zum Vergrößern bitte Anklicken / click for
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To log this
earthcache, perform the following
tasks:
- Go to N51°
02.884 E6° 51.411. Enjoy the view and please take optional a
photo of you or your GPSr with readable
coordinates.
- Look around
and read the information board at N51° 02.848 E6° 51.332. Please
answer the following questions via
email:
- Where can
you see the undercut slope
today?
- Which trail
guides you directly through the former river
channel?
- How wide was
the valley which was originally formed by the
Rhine?