Ballonflucht - Der sichere Westen
Die tollkühne Ballonflucht
Bilder, die um die Welt gingen: Mit einem selbst genähten Heißluftballon gelang 1979 zwei Familien aus der DDR die Flucht über die Todesgrenze nach Bayern. Ihr Ballon aus Bettlaken und Regenmantelstoff landete sicher in einem Waldstück bei Naila. Über Nacht wurden die Familien Wetzel und Strelzyk zu Medienstars: Die Flucht wurde verfilmt und ein Buch darüber geschrieben.
Heinersdorf in Thüringen am 17. September 1979: Auf einer knapp zwei Quadratmeter großen Plattform drängen sich vier Erwachsene und vier Kinder um vier Gasflaschen. Mit einem Heißluftballon wollen sie über die Grenze fliegen. In wochenlanger Heimarbeit haben sie den Ballon heimlich genäht und gebastelt.
Der Ballon an der Landestelle bei Naila, aufgenommen am 17.9.1979
Erster Versuch mit Bruchlandung
Ein erster Versuch drei Monate zuvor endete mit einer Bruchlandung. Doch dieses Mal steht der Wind günstig. Nachts um 2.40 Uhr heben sie mit ihrem aus Bettlaken und Regenmantelstoff genähten Riesenballon ab. Nach 28 Minuten und einem Flug in über 2.500 Metern Höhe geht schließlich das Gas aus. Die zwei Familien landen 50 Kilometer südlich - im Westen.
Grenztruppen blamiert
Keiner hatte etwas gemerkt. Weder die Grenztruppen der DDR, die auf eine Ballonflucht nicht vorbereitet waren, noch die Luftsicherung der Bundeswehr auf dem Döbraberg bei Naila. Am nächsten Tag stürzten sich Medien aus aller Welt auf die Story der waghalsigen Flüchtlinge aus dem thüringischen Pößneck. Selbst Hollywood fand Gefallen daran und machte daraus den Kinofilm "Mit dem Wind nach Westen". Exklusivstorys und ein Buch folgten.
Quelle: BR & Ballonflucht.de
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