Der Bahnhof
Berlin-Friedenau ist ein – an der Berliner
Wannseebahn
gelegener – oberirdischer Bahnhof mit einem Bahnsteig und
zwei Gleisen. Er wurde 1891 in seiner jetzigen Form eröffnet und
besitzt einen Zugang im sogenannten „Gewächshausstil“.
Bereits 1874 wurde an dieser Stelle eine erste Station
eingerichtet. Hierfür stellte der Kaufmann und Grundbesitzer
August
Sponholz das dafür notwendige Land zur Verfügung. Damals gab es
noch keine Unterführungen, Bahnsteigtunnel und hochgelegte
Bahnsteige. Als Empfangsgebäude wurde ein Fachwerkhaus im
„Schweizerhausstil“ auf der Westseite an der
Bahnhofsstraße errichtet. Ursprünglich waren alle Bahnhofsgebäude
dieser Strecke in diesem Stil gehalten, jetzt ist dies der einzige
erhalten gebliebene Bau.
Der Bahnhof Friedenau wurde 1891 im Zuge des Ausbaus der "Neuen
Wannseebahn" umgestaltet, erhielt einen höheren überdachten
Bahnsteig, den Bahnsteigtunnel und den
„Gewächshauszugang“ von der Bahnhofsstraße. Das alte
Empfangsgebäude verlor seine Funktion und wurde später an andere
Nutzer vermietet.
Von 1900 bis 1902 hielten hier die ersten elektrischen Züge im
Rahmen eines Probebetriebes mit 750 Volt Gleichstrom. Erst 31 Jahre
später, am 15. Mai 1933 kam dann der "richtige" elektrische
S-Bahnverkehr nach Friedenau.
Einen Eindruck vom früheren Aussehen des Bahnhofs gibt das Foto
auf der Internetseite
des kleinen „S-Cafe“, daß seit 1985 in den Räumen des
früheren Kiosks und, im Sommer, auf dem Bahnhofsvorplatz serviert.
Sowohl die alte Bahnhofshalle, die nach dem Verkauf des Geländes an
die Cafe-Betreiberinnen wieder hergerichtet und als
Veranstaltungsraum für Feiern und Tanzkurse genutzt wird, als auch
der frühere Blumenladen auf der anderen Seite des Kiosks, der jetzt
ein Restaurant beherbergt, stehen gemeinsam mit dem Bahnhof selbst
unter Denkmalschutz. Und auch das rote Backsteinhaus, ursprünglich
Wohnraum für Eisenbahner, und das Gründerzeithaus vis-a-vis des
Bahnhofs stehen in der
Denkmalliste.
Also ein einladender und – besonders im Sommer –
recht belebter Ort mit reichlich Gelegenheit zum Verweilen und
unauffälligem Suchen.