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Goldener Nagel / Golden Spike EarthCache

This cache has been archived.

MuS162: Da wir uns im Moment voll unserem Nachwuchs widmen, fehlt uns die Zeit um die Wartung dieses Caches aufrecht zu erhalten. Wir geben diese idyllische Location somit wieder frei für neue Ideen und bedanken uns bei allen Findern für die netten Logs und die freundlichen Mails.

LG und bis bald im Wald
M+m+a+S

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Hidden : 8/20/2011
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:


Flagge Österreich Deutschsprachige Version

Ab sofort werden Geologen aus aller Welt nach Tirol kommen, wenn sie die Trias-Jura-Grenze untersuchen wollen. Der weltweit gültige Referenzpunkt für diese Grenze wurde im Karwendel mit einem Goldenen Nagel markiert. Er markiert damit den weltweit besten Referenzpunkt für den Beginn der geologischen Zeitperiode des Jura.

ACHTUNG: Für interessierte Besucher wird es ab nächsten Frühling Informationen zum Goldenen Nagel und der Trias-Jura Grenze direkt beim Naturparkhaus in Hinterriß geben, da die genaue Fundstelle am Kuhjoch aufgrund der Unzugänglichkeit nur von Personen mit großer Bergerfahrung und absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit zugänglich ist! Während des ca. 3 stündigen Aufstiegs sind an die 1.000 Höhenmeter zu überwinden, bereite dich also entsprechend vor!

Der Goldene Nagel ist eine Große Ehre für Österreich. Der Fairness halber wollen wir aber noch eine kleine Anekdote preisgeben, die uns der Bauer des nahen Hochstall-Hochlegers erzählt hat, nachdem er uns dort freundlich empfangen hat. Seiner Aussage nach waren wir - nach den 100 Wissenschaftlern - die ersten "Touristen", die sich hier herauf gewagt haben, um sich den Goldenen Nagel vor Ort anzuschauen. Er erzählte uns auch von seinem 8-jährigen Neffen, der folgendes gesagt haben soll:

Bub:
"Und wegen dem Sch... bin i da heraufgekraxelt?"
Bauer:
"Wenn da Professor sagt, es isch was Guats, kannsch du nit sag'n es isch a Sch..."

Wer also eine schöne Aussicht sucht, oder auf Sightseeing aus ist, ist hier wohl falsch. Wer sich allerdings für Geologie interessiert und wissenschaftlich zu arbeiten versteht, der ist hier im wahrsten Sinne des Wortes "gold richtig"! Das beweist auch die Tatsache, dass besagter Professor mit seinen 80 Lenzen noch immer kiloweise Steine zu Fuß ins Tal schleppt, um diese dann genauer zu untersuchen :-)

Jurassic Park liegt in Tirol

Es war ein denkwürdiges Ereignis, das am 20. August 2011 am Kuhjoch (in der Gemeinde Eben am Achensee) stattfand: Das Kuhjoch wurde als globaler Referenzpunkt für den Beginn der Jurazeit gekennzeichnet! Als Zeichen dafür wurde ein mehr als einen Meter langer goldener Nagel in den Kalkstein getrieben. Im Geologen-Fachjargon nennt sich dieser "Golden Spike" oder "GSSP" (engl. Global Boundary Stratotype Section and Point = "Profil und Punkt eines weltweiten Grenz-Stratotyps"). Mit dem Nagel wird eine besondere geologische Formation "aufgespießt", die ab diesem Zeitpunkt als globaler Referenzpunkt gilt, auf den sich alle Forscher in diesem Bereich weltweit beziehen müssen. In diesem Fall ist das der Beginn der Jurazeit.

Die Entstehungsgeschichte der Erde

Vor rund 200 Millionen Jahren haben massive Veränderungen in der Natur stattgefunden und dazu geführt, dass sich die Tier- und Pflanzenwelt stark veränderte. Es kam zum Phänomen des Massenaussterbens. Dieses Großereignis bedeutete das Ende des Erdzeitalters Trias und den Beginn des Jura. Es folgte also die "Blütezeit" der Dinosaurier. Noch heute ist dieser Übergang an manchen Stellen im Gestein der Berge ersichtlich. Besonders gut kann man ihn offenbar im Alpenpark Karwendel erkennen. Denn ein geologisches Komitee der UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) hat dort einen Punkt auserkoren, der die Grenze zwischen Trias und Jura ganz deutlich zeigt.

Geologie des Kuhjoch

Das Karwendel konnte sich damit gegen mehrere Mitbewerber aus der ganzen Welt durchsetzen. In der Auswahl waren etwa auch Cornwall in Großbritannien oder Nevada in den USA. Doch die Entscheidung fiel schließlich auf das Kuhjoch im hinteren Bächental. Am Kuhjoch wird die Grenze der Erdzeitalter genau dort festgelegt, wo ein nach seinem Fundort benannter Ammonit das erste Mal auftrat: der Psiloceras spelae tirolicum.

Bodenstruktur

Eine steinerne Geschichte von Aussterben und Neubeginn

Auf der Südseite des Kuhjochs sehen wir steil stehende bis überkippte, graue harte Kalkbänke. Sie sind das letzte typische triassische Sediment der Eiberg-Subformation, dem oberen Teilabschnitt der in den Nördlichen Kalkalpen weit verbreiteten Kössen-Formation. Sie wird durch eine teils zyklische Wechsellagerung von mergel und mergeligen Kalken charakterisiert, die unterhalb der maximalen Sturmwellenbasis (unterhalb 70 - 90 m) abgelagert werden. Diese Schichten beinhalten Fossilien, die man mit freiem Auge erkennen kann, wie Ammoniten (Choristoceras), Brachiopoden (Oxycolpella) und Muscheln.

Fossilien

Auf der Nordseite des Jochs sehen wir ebenfalls steil stehende gebankte, graue und rote Kalke, die der Jurazeit angehören. Das Joch selbst wird durch weichere, vorwiegend graue, mergeligtonige Gesteine gebildet durch die die Trias/Jura-Grenze verläuft.

Weltweites Sterben in den Meeren und Erholung nach der Krise

Am Ende der Trias kam es zu einem weltweiten Massensterben der Tierwelt, einem der fünf größten der Geschichte des Lebens auf der Erde. 50% der marinen wirbellosen Tiere verschwanden. Fast 80% der Korallen- und Schwammgattungen starben aus, die Vielfalt der Ammoniten reduzierte sich, wobei Phylloceras als einzige Gattung überlebte.

Frage 1: Warum ist ein Massensterben in der Erdgeschichte so wichtig?

Die neuesten Untersuchungen machen gigantische Vulkanausbrüche, die mit der Öffnung des zentralen Atlantiks verbunden waren, für das Massensterben verantwortlich. Das riesige Vulkangebiet (in rot auf der Karte) verursachte tödliche Umweltschäden. Dazu gibt es zwei Hypothesen, wobei vielleicht die Kombination von beiden erst die tödliche Mischung ergab.

Frage 2: Wie lauten die beiden Hypothesen? Versuche sie zu verstehen und erkläre, welche der beiden Theorien deiner Meinung nach wahrscheinlicher zutrifft.

Nach der Krise während der unteren Tiefengraben-Subformation finden wir in den Kalkablagerungen der oberen Kendelbach-Formation wieder ein breites Spektrum an Fossilien, das auf ein reiches Leben im Meer mit Brachiopoden (Armfüßer), Seeigeln, Seelilien, verschiedenen Muscheln und Schnecken sowie anderer Ammoniten hinweist.

Massensterben

Psiloceras spelae tirolicum ist der erste gesicherte jurassische Ammonit, der nach dem Massensterben als Fossil gefunden wird - bislang nur an wenigen Stellen, dafür aber weltweit (Nevada, Peru und Alpen). Ursache für seine Seltenheit ist ein kurzer, aber intensiver Meeresrückzug im Grenzbereich von Trias und Jura, durch den eine kontinuierliche tiefmarine Sedimentbildung (und damit Fossilablagerung) in vielen Gebieten verhindert wurde.

Frage 3: Welche anderen Fossilien sind wichtig? Nenne zwei die mit bloßem Auge (!) sichtbar sind und gib außerdem deren durchschnittliche Größe an.

Logbedingungen

Um diesen Earthcache loggen zu dürfen, musst du drei knifflige Fragen beantworten, die wir in das Listing oben eingebaut haben. Die Antworten auf die gestellten Fragen findest du jeweils auf einer der beiden Informationstafeln, die in unmittelbarer Nähe des Goldenen Nagels aufgestellt wurden. Sende uns deine Antworten per E-Mail zu, anschließend darfst du sofort loggen - du brauchst unsere Antwort nicht abzuwarten. Wir werden auf dich zukommen, sollten deine Antworten nicht korrekt gewesen sein.


Psiloceras spelae tirolicum
Das erstmalige Auftreten des Ammoniten Psiloceras spelae tirolicum in den Meeresablagerungen der Tethys definiert den Beginn des Jura. The first appearance of ammonites Psiloceras spela tirolicum in marine sediments of the Tethys defines the beginning of the Jurassic.


Flag of Great Britain Anglophone Version

From now geologists are coming from all over the world to the Tyrol, if they want to study the Triassic-Jurassic boundary. The globally valid reference point for this boundary in the Karwendel was marked with a Golden Spike. It marks the world's best reference point for the beginning of the Jurassic geological period.

WARNING: For interested visitors, there will be more informations about the Golden Spike and the Triassic-Jurassic boundary directly at the nature park house in Hinterriß next spring, because the site at Kuhjoch is only accessible for people with great mountain experience and absolutely sure-footedness and no fear of heights! During the 3 hour hike about 1,000 meters have to be overcome, so prepare youself accordingly!

Jurassic Park is located in Tyrol

It was a memorable event that took place on 20th August 2011 at Kuhjoch (= "cow pass") in the area of Eben am Achensee: The Kuhjoch was characterized as a global reference point for the beginning of the Jurassic period! As a sign, a more than a meter long golden nail was driven into the limestone. In the Geologists jargon this nail is called the "Golden Spike" or "GSSP" (Global Boundary Stratotype Section and Point). With such a spike a specific geological formation is "impaled". From that date this place will apply as a global reference point for all researchers in this field worldwide. In this case it is the beginning of the Jurassic period.

Kuhjoch

About 200 million years ago there have been massive changes in the nature, which caused the animal and plant life to change dramatically. It led to the phenomenon of mass extinction. This major event was the end of the Triassic geological era and the beginning of the Jurassic. What followed was the "golden age" of the dinosaurs. Even today, this transition can be seen in the rocks of the mountains in some places. Especially good it can be seen in the Alpine Park of Karwendel. After all, a geology Committee of UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) has chosen a point there, which shows the boundary between Triassic and Jurassic clearly.

Geology of Kuhjoch

The Karwendel has thus triumphed over several competitors from all around the world. The selection was also about Cornwall in the UK or Nevada in the United States. But the decision was made to the Kuhjoch in the rear Bächental. At the Kuhjoch the border of the geological era is fixed exactly, where a locality named ammonite first appeared: the Psiloceras spelae tirolicum.

Competitors

A rocky history about extinction and new starting

In the south part of Kuhjoch we see vertically bedded hard grey limestone. These beds are the last typical Triassic sediments of the Eiberg Member, the uppermost part of the very widely distributed Kössen Formation. The rocks comprise an alternation of marl, marly limestone and fine limestone with biodetritus, deposited in water depths below the reach of waves (70 - 90 m). Beside a lot of microfossils, we can also observe fossils without microscope such as ammonites (Choristoceras), brachiopods (Oxycolpella) and clams.

Geology

At the north part of the pass, we can also see some vertical beds of grey and red limestone of the Breitenberg Member, which is already typically Jurassic rock. The pass itself contains soft red and then grey merly clay of the Kendlbach Member, wich represents the transition between the Triassic and the Jurassic.

Worldwide Extinction in Oceans and the recovery time after the crisis

Indeed the end of the Triassic records one of the five biggest extinction events during the evolution of life. Around 50% of the invertebrate organisms disappeared and almost 80% of the sponges and corals, only one ammonite genus, Phylloceras, survived.

Question 1: Why is a mass extinction in the history of earth that important?

Research is still ongoing on this theme. The development of an enormous area of volcanoes (in red in the adjacent figure) linked with the opening of the Atlantic Ocean is clearly the most cited suspect at this time. The mass extinction is explained through two hypotheses, or perhaps the deadly mix of the two.

Question 2: What are the two hypotheses? Try to understand them and explain which of both theories is more likely in your opinion.

In the first limestone beds of the Tiefengraben Member, the first macroscopic fauna living on the sea floor (clams) appears. The fauna has still a very low biodiversity and only a few species dominate the ecosystem. At the higher level of the limestone of the Breitenberg Member, the fauna has already mostly recovered, with a richer biodiversity and, in addition to the clams, the appearance of sea snails, urchins, sea lilies, brachiopods and other ammonites.

Mass Extinction

Psiloceras spelae tirolicum is the first ammonite definitively Jurassic which appears after the mass extinction. It was found at only few places, but worldwide (Nevada, Peru, Alps). It is rare because in many places there is no continous deep marine sedimentation around the Triassic-Jurassic Boundary.

Question 3: Which other Fossils are important? Name two that can be seen with your naked eye (!) and also state their average size.

Logging Requirements

Before you are allowed to log this Earthcache you have to answer three tricky questions that we have built into the listing above. The answers to these questions can be found on one of the two information boards that were placed in the immediate vicinity of the Golden Spike. Send us your answers by e-mail, then feel free to log immediately - you do not have to wait for our response. We will come back to you, if your answers were not correct.

Additional Hints (No hints available.)