Harburg gehört erst seit 1937 durch Erlass des
"Großhamburggesetzes" zu Hamburg. Davor war Harburg selbständig und
ein direkter Konkurrent Hamburgs. Dies trifft vor Allem auf die
Entwicklung der Häfen zu. Bekanntlich schaffte es der Harburger
Hafen nie, aus dem Schatten der hanseatischen Schwester am
nördlichen Elbufer zu treten.
Wie auch, denn die bösen Hamburger hatten den Harburgern
zeitweilig sogar einmal im wahrsten Sinne des Wortes "das Wasser
abgegraben": Sie hatten durch die Errichtung von geeigneten Dämmen
an der Bunthausspitze dafür gesorgt, daß das meiste Elbwasser in
die Norderelbe strömte, die Süderelbe hingegen lief daraufhin
Gefahr unschiffbar zu werden. Diese Animositäten sind längst
beigelegt - man zieht heute glücklicherweise an einem Strang. Doch
auch heute wirkt der Harburger Hafen im Vergleich zum Hamburger
Hafen immer noch ein wenig so, als befände er sich in einem
Dornröschenschlaf. Inmitten dieser stark industriell geprägten
Umgebung, an der der Zahn der Zeit nagt, ist es schwer vorstellbar,
daß hier vor etlichen hundert Jahren einmal eine kleine blühende
Stadt, ein Schloss und eine Zitadelle war. (Bild rechts: Harburger
Binnenhafen wie ihn Matthäus Merian um 1654 sah, Bild links oben:
Bild der "Horeburg" - älteste bekannte Darstellung Harburgs)
Der Harburger Hafen war die Keimzelle Harburgs, und ist gleich
in zweierlei Hinsicht ein interessantes Pflaster: Einerseits kann
man in diesem stark gewerblich genutzten Gebiet auch heute noch
Spuren der Vergangenheit entdecken, obwohl man es kaum für möglich
halten mag. Andererseits wurde der Hafen mittlerweile von den
Stadtentwicklern "wiederentdeckt", und wird seitdem massiv in einen
Gewerbe-, Wohn-, Freizeit- und Erlebnisbereich umgestaltet. In
einer so jungen Phase des Umbruchs prallen die Gegensätze noch
unmittelbar aufeinander: Alt trifft Neu, Kunst trifft Krempel, und
der Imbiss mit "Frühstück ab 5:00 Uhr" und "Coke" Werbung ist nur
ein paar Schritte entfernt vom neuen trendigen Italiener mit
goldenen Lettern, neuer Klinkerfassade und coolen dunklen
Glasfenstern. Während etliche alte Kähne herumliegen und die
Hoffnung auf eine allerletzte große Fahrt längst aufgegeben zu
haben scheinen, liegt am Lotsekai ein nagelneues Hausboot.
Die Aufbruchstimmung ist überall geradezu mit Händen zu greifen.
Lasst Euch diese ganz spezielle Stimmung nicht entgehen, und begebt
Euch auf eine kleine Erkundungstour durch den Harburger Hafen. Es
wird ein kleiner Spaziergang von etwa 5km, auf dem es viel zu
sehen, Einiges zu entdecken - und natürlich auch einen Cache zu
Heben gibt! Da alle Stationen mehr oder weniger im gleichen
Minutenbereich liegen, sind sämtliche Hinweise immer bis zu
3-stellige Korrekturwerte für die Nachkommastellen der Minuten von
Nord- und Ostkoordinate, immer ausgehend von N 53º 28.000 /
E 9º 59.000 , (z.B. N +125; E +45 = N 53º 28.125 / E 9º
59.045). Lediglich beim Subtrahieren sind ggf. Überträge zu
berücksichtigen. Wäre die Korrektur für Ost im Beispiel etwa E -45,
so wäre die Koordinate E 9º 58.955. Alles klar ?!? ;-) Na dann
kann's ja losgehen ! (Bild oben: Luftbild des heutigen Kernbereichs
des Harburger Hafens, Bild rechts: Der Channel-Tower und kleine
Fachwerkhäuschen bilden einen scharfen Kontrast))
Station 1
Begebt Euch an die oben angegebenen Koordinaten, und schnuppert
schon mal die erste Hafenluft! Ihr findet ein großes Metallobjekt
vor, das in direktem Zusammenhang mit der Seefahrt steht. Um was es
sich genau handelt ist auf einer kleinen Metalltafel am Objekt
beschrieben. Wie viele Buchstaben hat die genaue Bezeichnung dieses
Objekts ? Diese Anzahl sei A. Euren nächsten
Wegpunkt errechnet Ihr wie folgt:
N +( 8*A + 10 ) / E -( 10*A + 12 )
(Bild: Blick auf den Kaufhauskanal, Richtung Lotsekanal)
Station 2:
Der Weg zu dieser Station führt Euch in eine besonders verwunschene
Ecke des Hafens. Hin und wieder gehen die Bewohner des nahen
Hausbootes an oder von Bord, oder es klettern ein paar Angler in
der dichten Ufervegetation herum, die hier Ihr Glück versuchen
wollen. Dies sollte übrigens die einzige Station mit "Angleralarm"
sein. Ansonsten ist hier nicht viel los. Lasst Euch Zeit und
geniesst ein wenig die schönen Ausblicke, die dieser Ort bietet.
Auch hier ist das Spannungsverhältnis zwischen Alt und Neu wieder
sehr deutlich, besonders wenn man von diesem Ort, der eher "lost
place" Charakter hat, in Richtung Channel Tower und der anderen
Neubauten schaut. Gesucht wird ein Hinweis mit den Korrekturwerten
für Station 3. (Bild: Impressionen - Industrie im Hafen)
Station 3:
Irgendwie will hier kein "Sanssouci-Feeling" aufkommen. Kein
Wunder, denn vom ehemaligen Schloss ist leider wirklich nicht mehr
viel übrig - erst 1972 (!) hat man noch den Ostflügel des Schlosses
abgerissen, und somit das heutige Harburg um eine weitere
potentielle Attraktion beraubt. Die 70er Jahre waren für Harburg
halt in jeder Hinsicht das Zeitalter der Bausünden. Auch von der
für diesen Cache namensgebenden Zitadelle lassen sich allensfalls
noch mit Hilfe von Luftbildern die Umrisse erahnen. Die Koordinaten
dieser Station sind diesmal für das Finden des Hinweises nicht von
Bedeutung, da ich sie nur geschätzt habe. In der Nähe ist etwas
über die Geschichte des Bauwerks zu erfahren - dort seid Ihr
goldrichtig ! Der Hinweis hat wieder die mittlerweile wohlbekannte
Bauform. Der Eine oder andere von Euch muss sich vielleicht etwas
strecken um an den Hinweis zu gelangen. Falls es Euch zu schwierig
sein sollte, oder Ihr unter zu verschärfter Beobachtung steht um
großartig zu Suchen, nehmt halt den Hint. (Bild: Altes Harburger
Schloss, um 1850)
Station 4:
Es geht wieder ans Wasser. Hier bietet sich ein weiterer schöner
Blick auf das Hafenbecken und die Architektur auf der anderen
Seite, gewürzt mit ein wenig Industrie-Romantik. Man kann auch hier
einen Moment verweilen und beim Blick aufs Wasser die Seele baumeln
lassen. In der Nähe liegt ein schöner alter Kutter. Die Angler
sitzen meist auf der anderen Seite. Es dürfte sich also relativ
ungestört nach dem nächsten Hinweis suchen lassen. Er liegt
abermals in der bisher durchgängig verwendeten Bauweise vor, was
die potentiellen Zielobjekte ziemlich weit einschränken dürfte.
Aufgrund der exponierten Lage habe ich den Hinweis zusätzlich ein
wenig getarnt. Bitte stellt die Tarnung anschließend auch wieder so
her. Es ist keine Schande den Hint zu Hilfe zu nehmen, dann könnt
Ihr ganz entspannt zugreifen - wer möchte kann natürlich auch
Suchen ... (Bild: Blick über den Lotsekanal, Richtung
Bahnhofskanal)
Station 5:
Hinweis an Station 4 gefunden ? Dann heisst es jetzt "Volldampf
voraus!" in Richtung eines besonders schönen Fleckchens. Die
Koordinaten führen Euch zunächst zu einem Punkt an dem Ihr weitere
interessante Einzelheiten über die Geschichte Harburgs erfahren
könnt, und natürlich auch den Hinweis für Station 6 findet. Im
Zusammenhang mit der bisher durchgängig verwendeten Versteckmethode
dürfte dürfte das Zielobjekt ziemlich klar sein, aber auch hier
gibt es für den Notfall natürlich einen Hint. (Bild: Alte Karte der
Stadt Harburg mit Zitadelle)
Station 6:
Der Weg zu dieser Station kann kurz oder lang werden, je nachdem,
wie Ihr unterwegs seid. Wenn Ihr von Station 5 den direkten Weg
wählt, werdet Ihr an eine Stelle gelangen an der es per Auto
definitiv nicht weitergeht, zu Fuß oder per Fahrrad aber sehr wohl,
auch wenn es für Ortsfremde vielleicht nicht ganz so offensichtlich
ist. Hin und wieder wird besonders Zögerlichen (wie beispielsweise
MIR
) aus erhabener Position
aufmunternd zugewunken... Seid Ihr schließlich - auf welchem Weg
auch immer - an den Koordinaten angekommen, schaut Euch um - nicht
nur wegen der herrlichen Aussicht ! Gesucht wird wieder ein
versteckter Hinweis mit den Korrekturwerten für die Basiskoordinate
um zur nächsten Station zu finden. Achtung, diesmal wird es
vielleicht nicht ganz so einfach, denn diese Station soll ein
kleines "Zuckerle" für Versteckliebhaber sein, aber keine Angst,
auch die Cacher, die nicht so viel Freude am Suchen haben werden
mit Hilfe des Hints weiterkommen. (Bild: Überwinterungshafen mit
Dreimaster)
Station 7:
Das Bild hier täuscht ! Es hat, wie die meisten anderen Bilder hier
auch, Nichts oder nur mittelbar etwas mit der Station selbst zu
tun. An dieser Station atmet man wieder voll den maritim-maroden
Charme, den der Harburger Hafen im Moment noch hat - wer weiss wie
lange das noch so ist. Gesucht wird hier wieder ein Hinweis in der
"Standard-Bauform", der Euch zu Station 8 führen wird. Auch hier
hilft den ganz Verzeifelten oder besonders Eiligen wieder der Hint.
(Bild: Schickes goldenes Logo)
Station 8:
Obwohl diese Gegend geradezu das Paradebeispiel für die Veränderung
darstellt, die momentan im Harburger Hafen im Gange ist, gibt es
auch hier wieder ein wenig Geschichte zu entdecken. Man kann hier
aber eben auch auf Models treffen, die in schickem Outfit einem
Fotografen posieren, was mir bei einer meiner
"Cache-Vermessungstouren" übrigens selbst passierte. Ihr sucht
wieder den Standard-Hinweis. Der GPS-Empfang ist hier relativ
schlecht - so wie dem kleinen Kerlchen da rechts auf dem Bild, ist
es wohl jedem von uns Cachern schon mal ergangen ,;-). Da es hier
recht muggelig zugeht, ist es keine Schande den Hint zu benutzen.
Die Infos dieses Hinweises führen Euch direkt zum Final ! (Bild:
Kunst im Hafen - Die "Kanalratte")
Final:
Nun ist es noch ein kleiner Spaziergang zum Cache, der seit seiner
Renovierung leider etwas abseits gelegt werden musste. Es ist
leider auch ein wenig dreckig hier, aber man kommt trotzdem ohne
viel aushalten zu müssen an den Cache heran. Ich hoffe die kleine
Runde hat Euch / Dir gefallen, und vielleicht hat ja der Eine oder
Andere sogar noch etwas Neues über dieses interessante Revier mit
all seinen Widersprüchen erfahren. Der Cache selbst liegt an einer
gut geschützten Ecke, die zum unauffälligen Loggen ideal ist.
Vielleicht trifft man sich ja nachher noch auf ein Bierchen hier im
Hafen ... (Bild: Königsschild der Schützengilde aus dem Jahr 1655
mit einem Harburger Ewer)
Cacheinhalt
zum Verbleib im Cache:
- Logbuch
- Stift
- laminierter Geocache-Hinweis
zum Tauschen:
- Schlüsselanhänger "Seemann"
- Schlüsselanhänger "NOKIA"
- Schlüsselanhänger "Chiquita"
- Schlüsselband "Southern Comfort"
- roter Sombrero
- Plastikmaus